Substation

Sollten die Schweden das Unmögliche möglich gemacht haben?

Die Handlung findet diesmal 2500 Meter unter dem Meer in einer sogenannten Unterwasserstation (daher auch der Name "Substation") statt, welches den Kontakt zur Oberwelt verloren hat. Die Aufgabe des Spielers besteht nun darin, herauszufinden was passiert ist und alle feindlichen Objekte in bester Alien vs. Predator-Manier "um die Ecke zu bringen". Nach dem etwas langweiligen Vorspann, welchen man abstellen kann, erscheint ein Menü, in dem man ein neues Spiel beginnen kann (NEW GAME), ein bereits ab gespeichertes Spiel laden kann (LOAD GAME) oder per Midi-Link durch die Koppelung von STEs/Falcons mit maximal vier Leuten spielen kann. Auch einige bestimmte Details lassen sich über den Menü- Punkt PREFERENCES einstellen, wie z.B. Detail-Stufe der Grafik (niedrig oder hoch) oder aber auch den Sound (Lautstärke, Bass etc.).

Der Spielstart

Der erste Eindruck war recht negativ, eigentlich hatte ich eine bessere Grafik erwartet, aber diese ist offensichtlich zum Opfer der Geschwindigkeit gefallen. Mehr als 8 Farben werden wohl nicht geboten, welches auf einem Atari Falcon schon mehr als lächerlich aussieht. Da hilft auch nicht das von den Programmierern angepriesene real-time Gourand-Shading an den Wänden. Aber wenigstens hat man einen großen Spielausschnitt von 320 x 160 Pixel (wenn man da an andere 3D-Spiele mit Mini-Spielausschnitt denke) und das Spiel läuft absolut flüssig in 25 Bildern pro Sekunde, d.h. kein Ruckeln!! Die Steuerung ist auch Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, oder wer kann schon so viele Tasten behalten. Mit den Cursor-Tasten bewegt man sich durch die Unterwasser-Station und mit 1 bis 6 kann man die einzelnen Waffen auswählen. Zudem gibt es noch ein Dutzend weitere Tasten, die für erweiterte Bewegungsfunktionen. Es empfiehlt sich, ein Jaguar-Joypad zu benutzen. So wandert der Spieler durch die Unterwasser-Station auf der Suche nach dem Ausgang.

Unterwegs begegnen ihm unterschiedliche Feinde, von Aliens bis hin zum Überwachungsroboter wird alles angeboten, woran sich der Spieler in höheren Levels die Zähne ausbeissen kann. Hierbei ist zu bemerken, dass vor allem die "Gegnerintelligenz" den Programmierern gut gelungen ist.

Das Spielgeschehen

Um möglichst weit zu kommen, sollte man auf jeden Fall strategisch vorgehen. Man kann ein Gegner schon von einer bestimmten Entfernung leise hören und je näher man kommt, desto lauter wird das Geräusch. Dies wird durch das genialen DD Audio-Sound-System realisiert, wobei DD für "Distance und Direction" steht, welches bei einem Stereo-Fernseher/Monitor für ein unvergleichliches Raumspektrum sorgt, d.h. hört aus welcher Richtung der Gegner kommt - Spannung garantiert - vor allem wenn man nur noch wenige Prozente Lebensenergie hat. Als zweites Hilfsmittel steht die wirklich sehr nützliche AutoMapping-Karte zur Verfügung. D.h., wenn man durch die Unterwasser-Gewölbe läuft, wird die Karte automatisch mitgezeichnet. Dies ist gut, da die Level immer größer und verzwickter werden. Es gibt sogar Aufzüge welche benutzt werden müssen, um höherliegende Ebenen zu erreichen - geschweige denn der zahlreichen Geheimräume.

Nachdem man das Level geschafft hat, bekommt man seine Punktezahl mitgeteilt, mit der man nun im Geschäft einkaufen kann. Dort kann man zwischen Auffrischung der Energiereserven, Munition für seine Waffe oder neue stärkere Waffen wählen, welche unbedingt gekauft werden sollten, da im Laufe des Spiels wirklich hartnäckige Gegner kommen. Danach kann der Spielstand abgespeichert werden. Der Spieler sollte sich also genauestens überlegen, was er sich im Geschäft kauft, aber hier ist ein Knackpunkt: nach dem Laden des Spielstandes kann man nicht im Geschäft einkaufen, sondern fängt sofort in den nächsten Level an. Substation ist mit 32 Levels recht umfangreich, wodurch sich wochenlanger Spielspaß vor allem mit Mehrspielermodus (u.a. Duell-Modus hehe) einstellt.

Fazit

Substation ist ein gutes Spiel, welches sich auf jeden Fall lohnt, wenn man nicht einen Atari Jaguar mit "Alien vs. Predator" besitzt. Leider ist auch keine spezielle grafisch aufgemotzte Version für den Falcon geplant. Atari STE-Besitzer können aber ohne Bedenken zuschlagen, da "Substation" in vielen Punkten ein absolutes Novum für ATARI ST-Computer darstellt.


Martin Lethaus
Aus: Atari Inside 05 / 1995, Seite 49

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