Editorial: Videospiele für die Massen

Die Videospielindustrie boomt! Auch ATARI hat natürlich ein starkes Interesse an diesem Markt. In den letzten Jahren hat ATARI im Videospielkonsolenmarkt große Anteile an Sega und Nintendo verloren. Das soll sich jetzt ändern.

Zunächst einmal gibt es eine neue Konsole, die mit dem alten VCS kompatibel ist, aber etwas bessere Fähigkeiten besitzt. Dies ist aber nur der Anfang. Dazu kommt nämlich schon im August (zumindest in den USA) ein tragbares Videospiel, dessen Daten wirklich phantastisch klingen. Die CPU dieser Spielekiste läuft mit flinken 16 Mhz und ist damit doppelt so schnell wie ein ST. Die Auflösung ist mit 160x102 Punkten zwar nicht gerade wahnsinnig hoch, dafür hat der Spieleprogrammierer auf dieser Maschine aber 16 von 4096 Farben zur freien Verfügung. Hardwaremäßiges Scrolling und Sprites vereinfachen zudem die Programmierung von Spielen.

Auch der Sound kann sich hören lassen: Mit 4-Kanal-Stereo-Sound kommt dieses kaum videokassettengroße Kästchen schon fast an die Qualität eines Amigas heran. Das tollste ist aber das Speichermedium: Auf die sogenannten Game-Cards passen sage und schreibe 2 Megabyte! Das läßt selbst für sehr große Spiele viel Platz. Die 64 KB RAM-Speicher reichen für ein Spielesystem vollständig aus. Schon jetzt sind Spiele für diesen kleinen Riesen vorhanden. Die amerikanische Firma Epyx hat schon eine ganze Palette fertiggestellt. Das "Advantage" getaufte tragbare Videospiel wird in den USA für ca. 150 Dollar verkauft werden.

Auch auf dem Markt der nichttragbaren Videospiele hat ATARI Großes vor. Geplant ist eine Konsole auf ST Basis (aber wahrscheinlich nicht ST-kompatibel), die zusätzlich wichtige Videospielfeatures enthält. Auch soll die CPU wesentlich höher getaktet sein als beim ST. Auch hier tut sich also eine Menge.

Bleibt nur noch abzuwarten, wann die angekündigten Produkte in den Geschäften erhältlich sein werden.

Mit Programmiergrüßen,
Arnd Rosemeier, Redakteur



Aus: Atari-Magazin 09 / 1989, Seite

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