ATOS-Magazin April/Mai 1997 Das ATOS-Magazin 2/97

Inhaltsverzeichnis GEMAR - das Backup-Programm

ATOS PD-Kurzvorstellungen

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ATOS PD-Kurzvorstellungen

  HomePage-Pinguin
    HTML-Dokumente leichter erfaßt
  WEBspinner
    Noch eine Hilfe für HTML-Bastler
  Tabi
    Ein Tool (nicht) nur für hartgesottene Hand-HTML-Programmierer
  Pysgham
    Verwaltung virtueller Laufwerke
  SBM
    Die 'Super Dynablasters'-Coin-Op-Adaption
  Alterra
    Betaversion eines französischen Strategiespiels

Brot und Spiele

Falls der geneigte Leser die ATOS gerade online im WWW lesen sollte, weiß er bereits womöglich um die Schwierigkeiten und Probleme, die das Surf-"Vergnügen" auf dem Atari mit sich bringen kann. Egal - der Zugang läuft, die Konfiguration ist optimiert, der Datenfluß ungebrochen: was nun? Für eine eigene Präsenz in Homepage-Form wollen wir diesmal ein paar nützliche Tools vorstellen.

Weiterhin haben sich wieder einmal mehr neue Spiele aufgetan und auch ein interessantes System-Tool soll kurz vorgestellt werden.

Auf unserer Suche nach nationaler und internationaler Atari-Software sind wir unterdies diesmal auch auf einen Freeware-Atari-Emulator für DOS aus Frankreich gestoßen. Aller Voraussicht nach werden wir darüber in einer der kommenden Ausgaben näher berichten.

Man sieht also, es tut sich auch dieses Mal wieder etwas.

Disclaimer:

Auf der Suche nach den vorgestellten Programmen sind Mailboxen, ftp-Server oder aber eventuell auch PD-Versender eine gute Anlaufstelle.

Im Zweifelsfall helfen wir auch gerne bei der Suche: Mail an Kai Evers genügt oder aber für die Modemlosen eine Nachricht an unsere Postanschrift (siehe Impressum).

W3-User können den wirklich guten und meist schnellen FTP-Search-Server konsultieren, der unter http://www.filez.com/deutsch.html erreichbar ist und eine exzellente Fundgrube auch für Atarianer darstellt.



MausNet: Kai Evers






HomePage-Pinguin

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Adresse:Mia Jaap
Deutschland
Version:1.631
Status:Shareware

Matthias Jaap



HTML ist nicht wirklich schwierig zu erlernen. Der 'Basis-Wortschatz' ist relativ trivial, jedoch ist es nicht jedermanns Sache, obskure Codes zu tippen und auf Anhieb die daraus resultierende Anzeige abzuschätzen (obschon das aufgrund von unterschiedlicher Implementierung der Browser auch für Profis selten genug der Fall ist).

Auf anderen Plattformen erleichtern gar HTML-WYSIWYG-Editoren das Herstellen von Homepages für die eigene Internet-Präsenz (auch wenn das aufgrund der derzeitigen Syntax und Konzeption von HTML ein schwieriges Unterfangen ist).

Einen Mittelweg zwischen des Anfertigens einer oder mehrerer Seiten von Hand und mittels Editoren gibt es weiterhin in großer Zahl - hier reiht sich der 'HomePage-Pinguin' für den Atari ein.

Das Programm hat nicht den Anspruch, die Komplexität von HTML erschöpfend zu behandeln; vielmehr soll dem Anwender die Fleißarbeit ohne weitergehende Kenntnisse aller Details der 'Browser-Sprache' abgenommen werden.

Zu diesem Zweck tritt das sauber in GEM geschriebene Programm in einen Dialog mit dem Anwender, der einzelne Fragen beantworten, Bilder, Farben und Textteile ergänzen kann, um schließlich einen fertigen Code zu erhalten.

Die Bedienungs-Philosophie orientiert sich hier stark an einigen PC-'Wizards'.

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Das Resultat der Bemühungen kann man schließlich in einem Browser wie CAB, Netscape o.ä. begutachten.

Sollten Änderungen erforderlich sein, kann man die in einem eigenen Format speicherbaren Seiten erneut einer Bearbeitung unterziehen. Für spätere Versionen ist ein direkter HTML-Import angekündigt.

Der Pinguin ist weitgehend selbserklärend, kommt als komplettes Paket mit dreisprachiger Oberfläche und ST-Guide-Hypertext daher und sollte dank sauberer Programmierung auf allen Ataris in allen Farbtiefen als Programm oder Accessory laufen.

'HomePage-Pinguin' ist uneingeschränkt lauffähige Shareware, die DM 20,- kostet.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß bereits eine Windows-Portierung fertiggestellt ist, die unter Windows und OS/2 mit WinOS läuft.






WEBspinner

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Adresse:Simon Coward
58 Canada Way
Lower Wick
Worcester
WR2 4XE
England
Version:1.02
Status:Shareware

email an: Simon Coward



Funktioniert der 'HomePage-Pinguin' von Mia Jaap nach dem 'Black-Box'-System, bei dem der Anwender direkt keinen Kontakt zum gerade bearbeiteten HTML-Code hat, richtet sich 'WEBspinner' aus England eher an 'Power-User'.

Das Programm beinhaltet einen ASCII-Editor, eine Toolbox mit häufig benötigten Funktionen für die schnelle Verfügbarkeit, umfangreiche Manipulationsmöglichkeiten und läßt dem Anwender somit quasi jegliche Freiheit, die er wünscht - man sollte also genau wissen, was man tut. Abgenommen wird einem lediglich die Tipparbeit der Befehle, ein fest vorgegebenes Layout-Muster wie beim Pinguin gibt es prinzipbedingt nicht.

Bestimmte Funktionen beziehen sich auf selektierte Textblöcke. Tabellen und Listen können auf komfortable Weise erstellt werden; Bilder, interne und externe Links, Anchors, eine saubere und einfache Farbwahl und mehr sind wo sinnvoll in nicht-modalen Dialogen realisiert, so daß eine leichte und intuitive Bedienbarkeit ermöglicht wird.

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Als Im- und Export-Format wird HTML und als Textimport ASCII angeboten. Eine Preview-Möglichkeit gibt es wie beim 'HomePage-Pinguin' auf direktem Wege nicht.

'WEBspinner' besitzt eine GEM-Oberfläche. Erstaunlicherweise liegt dem Programmpaket je ein Kompilat für 68030er und Ataris mit 68000-Prozessor bei.

Die Shareware-Version ist 'Crippleware', d.h. man kann die erstellten Seiten nicht abspeichern. Die Vollversion kostet £10.






Tabi

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Adresse:Mia Jaap
Deutschland
Version:1.0
Status:Freeware

Matthias Jaap




Nachdem sich 'WEBspinner' und 'HomePage-Pinguin' als unterschiedlich konzipierte Helfer für den alltäglichen HTML-Wahnsinn präsentiert haben, ist es nun an der Zeit, auch ein einzelnes Utility vorzustellen, das zum Teil als Ergänzung zu oben genannten oder aber auch für hartgesottene Hand-Codierer geeignet ist.

'Tabi' ist ein Tool für das Konvertieren, Herstellen und Gestalten von HTML-3-Tabellen.

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Eingelesen werden ASCII-Tabellen, deren Werte durch Kommata, Semikola oder Tabulatoren separiert werden - ein Format, das nahezu jede geeignete Software generieren kann.

Erfreulicherweise können Gestaltungselemente wie Hintergrundfarben, Schriftfarbe, -größen und -stile, Textausrichtung sowie Links bezüglich eines Zelleninhalts generiert werden.

Der geneigte Tabellenbauer ist zudem frei in der Wahl, welche Elemente er welcher Zelle zuordnen möchte.

Der Funktionsumfang deckt sich in etwa mit dem Tabelleneditor vom 'WEBspinner', dessen Bedienung aber meines Erachtens her etwas intuitiver möglich ist.

'Tabi' läuft als Accessory oder als Programm, besitzt eine GEM-Oberfläche und erfüllt seinen Zweck. Die schwierige Tabellen-Syntax ist also Schnee von gestern.

'Tabi' ist Freeware.






Pysgham

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Adresse:STectre
c/o Jabran Akhtar
Stjernemyrvn. 30
0673 Oslo
Norwegen
Version:2.00
Status:Freeware/Postcardware

email an: Jabran Akhtar

Jabran Akhtar




Im Zuge immer größer werdender Festplatten bei stetig fallenden Preisen, kombiniert mit immer mehr zu speichernden Datenvolumina, bieten sich mehrere Taktiken an, um Ordnung zu halten.

Stark verschachtelte Ordnerstrukturen dienen zwar der Übersicht, will man allerdings eine Textdatei aus den Tiefen der FAT im Fileselektor durchklicken, merkt man bald, daß dies der Weisheit letzter Schluß nicht sein kann.

Andere Betriebssysteme bzw. deren Filesysteme kennen Links, die beispielsweise Verweise auf bestimmte Verzeichnisse auf ein eigenens virtuelles Laufwerk oder einen Ordner abbilden können. DOS bietet mit dem SUBST-Befehl eine ähnliche Möglichkeit, temporär derartige Aliases erstellen zu können.

'Pysgham' leistet genau dies und noch mehr:

Bis zu acht virtuelle Laufwerke können eingerichtet werden. Der Bequemlichkeit noch nicht genug, ist es weiterhin möglich, virtuelle Dateien anzulegen, die durch eine Kombination aus zwei Zeichen eine kompletten Pfad extrahieren, auf den der Zugriff schließlich real erfolgt.

Legt man beispielsweise eine Datei Q1 an, so wird beim Zugriff auf Q1 der korrespondierende lange Dateiname mit Pfad ersetzt und auf diesen zugegriffen. Bei häufiger Arbeit mit bestimmten Dokumenten ergibt sich also eine echte Arbeitserleichterung und Zeitersparnis.

Neben diesen Techniken kann 'Pysgham' auch einige andere Systemutilities obsolet machen, da ein individueller Schreibschutz und Verify für jedes Laufwerk getrennt aktiviert und deaktiviert werden kann.

Das Paket besteht aus einem Treiber für den AUTO-Ordner und einem GEM-Konfigurationsprogramm für das Einrichten der gebotenen Features. Die Installation ist somit relativ trivial.

Dank Assembler-Programmierung und Berücksichtigung modernerer Programmiertechniken (XBRA, Cookies) sowie magerem Speicherbedarf sollte einem Einsatz bei Interesse wenig im Wege stehen.

Das Programm ist Postcardware. Die einzige Bitte, die die Programmierer haben, ist es, ein gewisses Feedback zu bekommen, ob ihre Software benutzt wird oder nicht.

Weitere Updates sind in Aussicht gestellt.






SBM

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Adresse:Marc Bourlon
10, rue des Tanneries
75013 PARIS
Frankreich
Version:1.03
Status:Freeware

email an: Marc Bourlon




Nein, wir recyclen keine früheren Berichte.

Nein, SBM ist kein Spiel, das wir bislang nicht besprochen hatten.

Trotzdem: Nachdem wir in 1995 schon einmal kurz auf die 'Super Dynablasters'-Coin-Op-Adaption 'SBM' eingegangen sind, war nicht klar, ob der Programmierer Marc Bourlon noch etwas am Programm tun würde, da er ob der ausbleibenden Gelder recht frustriert war.

Immerhin legt er jetzt ein Update vor, das sich stark in Hinsicht auf Spielbarkeit, erweiterter Grafik und Sound verbessert hat, so daß wir das Spiel nochmals kurz ins Gedächtnis rufen wollen.

Sechs Spieler können gegeneinander antreten, um sich mit Bomben und einigen weitern Extras das Leben schwer zu machen. Gespielt wird mittels Joystick, Joypad und/oder Tastatur. Falcon-Spezifika werden sehr schön ausgenutzt und somit entstand mit 'SBM' ein Dauerbrenner hinsichtlich Spielspaß und Spielwitz für Mehr-Personen-Spiele.

Der Programmierer bittet um eine Spende in beliebiger Höhe für seine gelungene Adaption.






Alterra

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Adresse:Spectacle Software
Niels Roest
Erich Scherer
Niederlande
Version:0.93 beta
Status:Freeware

email an: Niels Roest - Programmierung

email an: Erich Scherer - Grafik




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Manche Dinge enden, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben. Eventuell wird es dem Strategiespiel 'Alterra', von dem wir eine Betaversion vom französischen cnam-Server aufgetrieben haben, ebenso gehen.

Die Programmierer haben dieses Release der Öffentlichkeit zugängig gemacht, um Kommentare und Anmerkungen zu erhalten, weil sie offensichtlich in absehbarer Zeit die Plattform wechseln wollen und durch diese Maßnahme in Erfahrung bringen wollen, ob es sich noch lohnt, Aufwand, Zeit und Mühe in das Spiel zu investieren.

Soweit man von der vorliegenden Betaversion Schlüsse auf eine mögliche 'final version' ziehen kann, muß man dies eindeutig bejahen.

'Alterra' ist ein strategisch angehauchtes Kriegsspiel mit nichtrealem mittelalterlichem Fantasy-Hintergrund. Ziel ist es, alle gegnerischen Städte einzunehmen und zu besetzen. Der Plot ähnelt dem bekannter PC-Spiele wie 'Warcraft' etc.

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Nach Angabe der Programmierer wurde besonderer Wert auf einfache Bedienbarkeit gelegt, um den Spielfluß nicht durch kompliziertes Handling zu behindern - ein Anliegen, was recht gut gelungen ist.

Technisch ist 'Alterra' ordentlich, es läuft auf allen Ataris in ST-low-Auflösung, besitzt sehr ansprechend und liebevoll gestaltete Grafiken und überzeugt auf unserem Test-Falcon durch ein rasantes und flackerfreies Scrolling des Spielfeldes.

Es bleibt also zu hoffen, daß sich die Programmierer motivieren lassen, das Spiel fertigzustellen. Wert wäre es dies. Das Beta-Paket beinhaltet zwei Maps (eine davon ist Deutschland), ein ausführliches, wenn auch noch unvollständiges Handbuch und die Programmdateien. Ebenso ist ein Verweis zu finden, daß eine eventuell fertiggestellte Version Shareware werden würde.


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