Fundgrube

Schweres Geschütz - Der Multifunction-Joystick

Im schweren schwarzen Metallgehäuse präsentiert sich ein neues Kontrollgerät für die Spieler unter den Homecomputer-Benutzern. Angesichts seiner beachtlichen Ausmaße könnte man fast von einem Kontrollpult reden.

Der Multifunction-Joystick protzt nicht, wie viele seiner Vorgänger, mit einem möglichst langen und wuchtigen Schaltknüppel oder ergonomisch killerfreundlichen Einbautriggern. Eine knallrote Kugel auf einer dünnen, nur 2 cm hohen, verchromten Achse lädt zum Steuern ein; zwei leuchtend gelbe Rundtasten vom Typ "Omnibus-Anhalteknopf" fordern zum Feuern auf. Die Richtungen, in die der Knüppel bewegt werden kann, sind durch große Richtungszeiger gekennzeichnet.

Der eigentliche Joystick jedoch nimmt nur etwa die Hälfte der Fläche des reich bestückten Armaturenbretts ein. Per Schiebeschalter werden zwei Drehregler aktiviert; die gelben Knöpfe bekommen dann die Funktion von Paddle-Triggern. Gerade die Paddle-Funktion des „Multitalents" kann allerdings Atari-User nur enttäuschen: Die Toleranz der Drehregler ist zu hoch; der Regelbereich reicht nicht aus, um die erforderlichen Paddle-Werte von 0 bis 228 zu liefern. So geht einem bei "Breakout" mancher Ball durch die Lappen, weil der Schläger sich nicht an den linken Bildschirmrand bewegen läßt.

Commodore-Besitzer sind hier besser dran, weil C 64 und 128 nur einen kleineren Widerstandsbereich abfragen. Bessere Potentiometer hätten eine weitaus wackelfreiere und bereichsumfassendere Paddle-Funktion ermöglicht. Es lohnt sich, selbst w.lche einzubauen.

Betreibt man den Multifunction als Joystick, kann es vorkommen, daß man nach halbstündiger schweißtreibender Steuer- und Baller-Action die rote Kugel des Knüppels in der

Hand hält, obwohl der Rest des Geräts sich dank der Saugnäpfe am Gehäuseboden immer noch wie angenietet auf der Tischplatte festkrallt. Doch keine Angst, es ist nichts zerstört. Ebenso leicht, wie die Kugel sich vom Achsgewinde herunterdreht, läßt sie sich auch wieder aufschrauben.

Bei jeder Auslösung des Triggersignals (jedem "Schuß") flammt eine rote Leuchtdiode auf. Das sieht nett aus und ist, wenn man die zuschaltbare Autolire-Option benutzt, sogar recht nützlich. Die Schußfolge kann bei Feuerautomatik mittels Drehregler in einem Bereich von etwa l bis 30 Schuß pro Sekunde eingestellt werden. Nachteilig ist, daß auch das Dauerfeuer nur erfolgt, wenn einer der Trigger gedrückt ist. So muß man auch bei hektischen Kampfsequenzen immer einen Finger auf dem entsprechenden Knopf haben.

Über den Aufbau des Multi-function läßt sich manches Positive, aber auch etwas Kritisches sagen. Das Anschlußkabel ist 1,5 m lang (oder besser, 1,5 m kurz), aber strapazierfähig und mit einem guten Stecker versehen. Knüppel- und Triggerkontakte werden über Mikroschalter geschlossen, deren Verschleißfestigkeit zu Recht gerühmt wird. Allerdings bewirkt die Betätigung der gelben Trigger nicht immer auch wirklich ein Ansprechen der Mikroschalter; häufig verkantet sich die Knopfmechanik beim Niederdrücken.

Die Potentiometer sind nach Öffnen des Gehäuses leicht zugänglich, wodurch das Auswechseln erleichtert wird. Die Platine für die Feuerautomatik ist über ein Gewirr langer weißer Kabel mit Potentiometern und Mikroschaltern verbunden - ein Aufbau, der zum Basteln einlädt und dies auch ermöglicht. Umgeben wird das reichhaltige Innenleben von einem wirklich guten, stabilen und schweren zweiteiligen Metallgehäuse.

So richtig Freude macht der Multifunction bei Reaktionsspielen, für die der kurze Hebelweg und die Leichtgängig-keit des Steuerknüppels optimal sind. Wer Wert auf exaktes Schaltverhalten und langlebige Mechanik legt und die weniger überzeugenden Extras des Gerätes nicht nutzt, wird sicherlich zufrieden sein.

Der Multifunction-Joystick ist bei einem Treis von 59.9 DM ein interessantes Gerät von überzeugend stabiler Bauart mit einigen Schwächen. Was die Langzeittauglichkeit angeht, kann er es durchaus mit teureren Profi-Knüppeln aufnehmen. Wenn man die eine oder andere Schwäche toleriert oder durch Basteln beseitigen kann, verfügt man über ein beispielhaft preiswertes Steuerinstrument, das einiges aushält.

Wie wir vom Hersteller erfuhren, wird der Multifunction demnächst auch ohne Paddle-Funktion erhältlich sein. In dieser "gesundgeschrumpften" Version soll er dann 39.9 DM kosten und kann damit rundum als empfehlenswert bezeichnet werden.

Bezugsquelle: Micro-Händler GmbH

Peter Schmilz

scantronic jetzt mit Treiber für Star NL-10

Der Infrarot-Scanner "scantronic" für die 8-Bit-Ataris wird ab sofort mit einer Anpassung für die Star-Drucker des Typs NL-10 und Kompatible geliefert. Damit steht nun noch mehr Druckerbesitzern die Möglichkeit offen, Adventure-screens und Prögrammtitel mit Hilfe digitalisierter Bilder herzustellen. Voraussetzung für die Benutzung von "scantronic" ist die Kompatibilität des Druckers zum Epson-FX-80-Stan-dard. Der Star machte bislang Schwierigkeiten, da er gewisse Tabulatorbefehle anders behandelt als andere Kompatible.

Über ein Mini-Menü kann man nun im neuen Update des Scannerprogramms den Druckertyp anwählen. Auch die Verwaltung des Bildschirmspeichers wurde gegenüber der ersten Version noch verbessert.

Alle Star-Besitzer, die noch die menülose Version von "scantronic" (wurde bis 11.8.87 ausgeliefert) haben, können gegen Einsendung ihrer Originaldiskette das neue Update erhalten.

R+E-Software versendet außerdem an interessierte 8-Bit-User ein kostenloses, dreiseitiges Info mit allem Wissenswerten zum Thema "scantronic".

Preis: 59 DM

Bezugsquelle: R+E-Software

Forschungsprojekt "Computer-Faszination bei Jugendlichen"

Was macht eigentlich den Computer für jugendliche Computerfans so faszinierend? Welche interessante Freizeitbeschäftigung oder Berufsperspektiven bietet der Computer für Jugendliche? In der Diskussion zum Thema "Jugendliche und Computer" wird in der Öffentlichkeit und in den Medien über diese Fragen viel diskutiert. Häufig sind die Antworten von Vorurteilen oder von Unkenntnis geprägt.

Aus diesem Grunde führt derzeit das Institut für Sozialforschung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt im Auftrag des Bundesforschungsministeriums eine Untersuchung durch, bei der jene eine Antwort auf die oben gestellten Fragen geben sollen, die es genau wissen müssen: die jugendlichen Computerfans selbst.

Von einer solchen Untersuchung versprechen sich die Wissenschaftler Ergebnisse über die Welt der Jugendlichen, die sich intensiv mit dem Computer beschäftigen und über die Bedeutung des Computers zur Entfaltung von Phantasie und eigenen Interessen. In der Untersuchung sollen Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren interviewt werden.

Die Befragung ist selbstverständlich anonym und dient rein wissenschaftlichen Zwecken. Aufgerufen sind deshalb alle Jugendlichen, die Lust dazu haben, zu erzählen, was sie am Computer so reizvoll finden. Wer noch weitere Informationen über das Projekt einholen will, kann beim Projekt-Team anrufen oder diesem schreiben. Für diejenigen, die sich an der Befragung beteiligen, ist auch eine kleine finanzielle Entschädigung in Höhe von 10 DM vorgesehen. Interessierte können unter der Telefonnummer 069/752003 weitere Unterlagen anfordern.

Institut für Sozialforschung an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Senckenberg-Anlage 26 6000 Frankfurt 1

MAMA hat jetzt Telefon!

Nach fast einem halben Jahr ist es der Post nun endlich gelungen, eine Leitung zu MAMA, der Mailbox des ATARImagazins, zu legen.
Die Parameter sind also 8 Bit, keine Parität und 1 Stopp-Bit. MAMA ist rund um die Uhr zu erreichen und mit 300 und 1200 Baud ansprechbar.

Hier findet man nicht nur aktuelle Informationen über das ATARImagazin und die CK-Computer Kontakt, sondern auch Tips und Tricks, DFÜ-Infos, Angebote und Kaufgesuche, Kontakte zu Gleichgesinnten, heiße Diskussionen und jede Menge Infos. Selbstverständlich werden auch Korrekturen, die wir dem Druckfehlerteufel zu verdanken haben, MAMA umgehend zugänglich gemacht. Verbesserungsvorschläge und Leserbriefe lassen sich ebenfalls auf diesem Weg an die Redaktion Weiterleiten.

Für den Atari ST stehen derzeit über 2 MByte an Public-Domain-Software zur Verfügung, die von einem eigenen Datenbanksystem verwaltet werden. Für andere Computer suchen wir noch PD-Software -bitte wendet euch an den SYSOP! Als besonderes Schmankerl kann man sich außer mit diesem auch direkt mit MAMA unterhalten (ELIZA läßt grüßen...) oder sogar ein Textadventure spielen. MAMA macht's möglich!

Wer als Hilfs-SYSOP mitarbeiten möchte, erhält auf Wunsch gerne eine eigene Ecke eingerichtet, die er dann selbst editiert. Wendet euch auch hierzu an den SYSOP.

CP/Mulator für QL

Wie erst nach Drucklegung unseres letzten Heftes bekannt wurde, wird der CP/Mulator ab sofort von Sandy (UK) PCP Ltd., Unit 33, Murdock Road, Manton Lane, Bedford MK 41 7 PQ, vertrieben. Der Preis in England ist 44.95£. Der CP/ Mulator ist in Deutschland bei allen QL-Händlern zu bekommen. Er kostet hier ca. llO DM.

Im neuesten Heft der Club-Zeitschrift QUASAR hat der QL-User-Club dazu aufgerufen, einen Spectrum-Emulator für den QL zu schreiben. Dem Autor werden Einnahmen von mindestens 1000 DM garantiert. Ob das was wird? Vom CP/Mulator wissen wir, daß auf dem QL ein Z80 nur mit ca. 600 bis 800 KHz emuliert werden kann. Der Z80 im Spectrum läuft also mit fast 4 MHz. Das wäre bei allen Spielen maximal ein Fünftel der Geschwindigkeit. Außerdem dürfte es technisch nicht möglich sein, Spectrum-Microdrive-Cartridges auf dem QL zu lesen, obwohl allein der letzte Punkt ein echter Knüller wäre. Sollte es einmal einen Spectrum-Emulator geben, werden wir unsere Leser natürlich informieren.

R. W. Gerling

Atari 800 XE im Handel

Der neue Atari 800XE, das Einstiegsmodell mit modernisiertem Design, ist inzwischen in Deutschland auf dem Markt. Das Besondere an dem neuen "Kleinen" sind die guten Grafikfähigkeiten, welche sonst in dieser Klasse ungewöhnlich sind. Bei einer Bildschirmauflösung von 320 x 192 Punkten kann er 256 verschiedene Farben - davon 16 gleichzeitig - auf dem Bildschirm darstellen.

Zu einem Preis von rund 200,- DM bietet der 800 XE unter anderem einen 6502-C-Prozessor, 64 KByte Hauptspeicher, 24 KByte ROM für Betriebssystem und Basic, eine ergonomische Tastatur mit 56 Tasten, 5 Funktionstasten, 4 Tonkanäle, Modulschacht sowie Spezialbausteine für Grafik, Bildschirm, Musik und Ein-/ Ausgabe. Serienmäßig verfügt der Atari 800 XE über zahlreiche Schnittstellen, die den Anschluß von Datasette, Floppy-,Monitor, Fernseher, Drucker, Joystick, Lichtgriffel und Maltablett ermöglichen.

Eine große Anzahl von Software-Programmen zum Spielen, Lernen, Zeichnen und Musikmachen runden das Angebot ab. Alle Programme des Vorgängermodells Atari 800 XL können auch auf dem neuen Atari 800 XE eingesetzt werden. Damit erweist sich der neue XE als derzeit preisgünstigster Rechner der 8-Bit-Klasse neuerer Produktion.

Warp-Speed-DOS 7.1

Das neue Warp-Speed-DOS 7.1 ermöglicht es, PC-Files mit dem Atari XL/XE einzulesen. Das aus dem amerikanischen Haus Happy Computers stammende DOS enthält einen Converter, mit dem sich auf dem PC erstellte Text- und Datendisketten auf Atari-Format bringen lassen.

Doch das ist nicht alles, was Warp-Speed bietet. Der eingebaute Sektorkopierer ist laut Hersteller in der Lage, jedes Programm zu kopieren. Dabei soll es auch möglich sein, eine 256K-RAM-Disk zu verwenden. Weiterhin besitzt Warp-Speed alle sonstigen DOS-Funktionen in Single, Enhan-ced und Double Density. Voraussetzung für seine Anwendung ist eine Floppy mit Happy-Erweiterung.

Informationen über das Warp-Speed-DOS 7.1 erhält man direkt bei:

Happy Computers Inc. P.O. Box 1268 Morgan Hill CA95037

Martin Goldmann

VISION 1.0

Die Firma Individual Software, bisher bekannt durch ihr häufig verkauftes ISO-ROM, hat nun für alle Beta-Disk-Benutzer ein neues Betriebssystem auf den Markt gebracht. Ausgeliefert wird es als EPROM mit einer 7seitigen Einbau- und Benutzungsanleitung. Da auf dem Original-DOS-EPROM des Beta-Disk-Systems noch jeweils 8 oder 12 KByte frei sind, wurden diese im neuen EPROM nun von VISION belegt.

Hat man nach einfachem Tausch der EPROMs und mit dem noch fehlenden Draht für die neue Adreßleitung das neue Betriebssystem eingebaut, wird man nach seiner Aktivierung angenehm überrascht sein. Es erscheint auf dem Bildschirm das Hauptmenü der neuen, benutzerfreundlichen Arbeitsoberfäche VISION. Das Hauptmerkmal einer solchen Hilfe ist ja, daß kaum noch Befehle per Hand einzugeben sind, sondern lediglich ein Pfeil mit Joystick, Joystick-Maus oder Tastatur auf die jeweilige Funktion zu führen ist.

Die einzelnen Funktionen werden in leicht verständlichen Bildchen dargestellt. So steht der Abfalleimer für zu löschende Files. Wählt man eines der vier gezeigten Laufwerke an, so werden ein oder mehrere Fenster eingeblendet, welche die Directories der gewünschten Diskettenstationen anzeigen. Will man nun ein dort erscheinendes Programm starten, so ist nur mit dem Pfeil darauf zu zeigen und doppelt anzuklicken.

Soll mit diesem File eine andere Operation durchgeführt werden, ist es nur einmal anzuklicken. Jetzt kann man es z.B. einfach auf eine andere Diskette kopieren, löschen oder als Daten-File ausdrucken. Einige andere Funktionen lassen sich in der Kopfleiste von VISION durch sogenannte Pull-Down-Menüs erreichen, wie z.B. die Ausgabe eines Files auf den Drucker oder die Art der Rückkehr in das alte TR-DOS. Dieses steht natürlich auch weiterhin zur Verfügung.

Wer also seinen Spectrum mit einer professionellen, leicht zu handhabenden Arbeitsoberfläche ausrüsten will, ist mit dem VISION-Betriebssystem bestens beraten. Selbst ein Anfänger findet damit sehr schnell Zugang zu den verschiedenen Funktionen des Beta-Disk-Systems.

System: Spectrum
Bezugsquelle: Marohn

Thomas Bertoldo

Sharp EL-9000

Kaum zu glauben: Der neue wissenschaftliche grafikfähige Taschenrechner EL-9000 von Sharp beinhaltet 5000 Programmschritte, 500 Datenspeicher, 194 Rechenfunktionen sowie Grafik-und Grafik-Editier-Funktionen. Programmiert wird direkt, nicht über Basic-Befehle.



Aus: Computer Kontakt 10 / 1987, Seite

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