Soft-News

Infocoms »Enchanter«-Trilogie ist komplett

Nach »Enchanter« und »Sorcerer« gibt es jetzt das abschließende, dritte Textadventure von Infocoms »Enchanter«-Serie. Das mit »Spellbreaker« betitelte Werk handelt von einer Welt, in der Zauberei gang und gäbe ist. Doch eines Tages beginnt die Magie plötzlich zu schwinden und als Leiter des Zauberer-Zirkels raffen Sie sich auf, um diese unheilvolle Entwicklung zu stoppen.

»Spellbreaker« wurde von David Lebling geschrieben, der schon seit Anfang an bei Infocoms Textadventures mitwirkt. Das neue Spiel hat die schwierigsten Puzzles der gesamten Trilogie und wird ausdrücklich für »Expert Players« empfohlen.

David Lebling meinte zu seinem neuesten Werk: »Bei „Spellbreaker“ wollte ich die Geschichte eines jungen Manns, der sich zum mächtigen Magier emporarbeitet, vollenden. Außerdem habe ich ein paar Dinge eingebaut, die es noch nie zuvor in unseren Adventures gab. So kann der Spieler zum Beispiel das Vokabular um neue Wörter bereichern.«

In der Packung findet man in bester Infocom-Tradition einige neckische Beigaben, darunter den »Frobozz Magic Equipment«-Katalog und das Abzeichen der Magier-Gilde. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels wird vom Autor als sehr hoch eingestuft. Das Programm läuft auch unter der Bezeichnung »Expert-Level Game«: eine ganz besonders harte Nuß für Adventure-Kenner. »Spellbreaker« wird wahrscheinlich um die 140 Mark kosten und voraussichtlich Anfang 1986 für C 64, Atari XL/XE/ST, Amiga, Apple II, Macintosh und IBM-Kompatible erscheinen. (hl)

Info: Funtastic. Tannhauserplatz 22, 8000 München 81

Landschafts-Disketten für »Flight II«

Als Leckerbissen für Flugsimulator-Fans bringt Sublo-gic jetzt für seinen »Flight Simulator II« sechs »Scenery Disks«, Zusatzdisketten mit neuen Fluggebieten. Die sechs Programme arbeiten mit dem »Flight II« zusammen und decken den gesamten Westen der USA ab. Alle wichtigen Flughäfen, Highways, Gewässer und Städte wurden natürlich berücksichtigt. So kann man bei einem Rundflug über San Francicso die Golden-Gate-Bridge von oben ansehen.

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San Francisco-Rundflug mit dem »Flight II»

Die Disketten erscheinen zunächst für C 64 und IBM-PC, Versionen für Apple II und Atari XL/XE sind in Vorbereitung. Jede Land-schafts-Floppy plus ausführlicher Dokumentation kostet 20 Dollar, also umgerechnet 40 bis 50 Mark. Der gesamte Sechserpack ist für zirka 200 Mark zu haben. Die Disketten werden in Deutschland von Rushware vertrieben und sind bald bei den üblichen Händlern erhältlich.

Außerdem kündigt Rushware die Veröffentlichung des neuen Flugsimulators »Jet« an, der den Flight II in den Schatten stellen soll, (hl)

Unser Bericht über Spiele auf der schwarzen Liste (Ausgabe 11/85) hat bei Euch eine gewaltige Resonanz ausgelöst. Ich möchte mich bei allen bedanken, die Ihre Meinung zu diesem Thema geschrieben haben. In dieser und der nächsten Ausgabe veröffentlichen wir auszugsweise einige sehr interessante Stellungnahmen. Leider können wir nicht alle Briefe zu diesem Thema abdrucken, da wir sonst leicht damit ein Sonderheft füllen könnten. (hl)

Lesermeinung: Spiele auf dem Index

»Warum sollte man Jugendlichen das Kriegspielen am Computer verbieten, wenn es die Erwachsenen doch tagtäglich in der Realität tun?« (Gunter S., München)

»Ich halt es für dummes Zeug, Spiele wie »Beach Head« für Jugendliche zu verbieten. Selbst wenn sich das Gesetz durchsetzt, wird es Kinder und Jugendliche nicht daran hindern, sich solche Programme als Raubkopien zu beschaffen.« (Andreas S., Stadtoldendorf)

»Wenn man sich nur einmal das von Ihnen genannte Spiel »Raid over Moscow« betrachtet, kann man erkennen, daß in diesem Spiel nicht nur Gewalt und Brutalität auftreten; es beinhaltet zudem noch gezielte Volksverhetzung.« (Heiko S., Porta Westfalica)

»Ich finde es lächerlich, Kriegsspiele zu verbieten, denn es sind meistens die Spiele, die am meisten Spaß machen. Außerdem wird in fast jedem Spiel getötet, egal ob »Blue Max« oder ein harmloses Spiel wie »Frogger«. Man sollte lieber einmal die Eltern auffordern, ihre Kinder über den Krieg zu informieren.« (Michael, Wiesbaden)

»Durch diese Verordnung werden vor allem jugendliche Computer-Freaks verstärkt zum illegalen Kopieren der Spiele aufgefordert, so daß die ohnehin durch Raubkopien schon genug geschädigte Software-Industrie wieder der Leidtragende ist.« (L. W., Velbert)

»Es sollte für Computerspiele auch eine FSK-Freigabe wie bei Kino- und Video-Filmen geben. Also nicht »Nur ab 18 Jahre«, sondern auch Freigaben wie »ab 16«, »ab 12« etc. (Olaf B., Osnabrück)

»Ich verstehe ja noch, daß man »Beach Head« und »Beach Head II« auf die Schwarze Liste gesetzt hat, da diese Programme nun wirklich nicht die feine englische Art sind. Aber »Blue Max« etc.? Ist das nicht übertrieben? Außerdem glaube ich, daß diese Verbote das Kopieren von Programmen fördern.« (Christian T., Düsseldorf)

Activision-Spiele für Atari ST und Amiga

Activision will bereits zum Jahreswechsel die ersten Spiele für Atari ST, Macintosh und den Amiga veröffentlichen. Es handelt sich dabei um das Grafik-Adventure »Mindshadow« und das in der letzten Ausgabe ausführlich getestete »Hacker«. Beide Titel sollen den Fähigkeiten der 68000-Computer angepaßt werden, was sich vor allem bei der Grafik angenehm bemerkbar machen wird. Sobald uns diese Versionen vorliegen, berichten wir näheres über Activisions Aktivitäten für diese Computer.

Info: Activision Deutschland, Postfach 76 06 80. 2000 Hamburg 76

Spielhallen-Adaption von Elite

Die englische Softwarefirma Elite Systems, die zuletzt mit der hervorragenden C 64-Version von »Frank Bruno’s Boxing« großen Erfolg hatte, sicherte sich die Heimcomputer-Rechte für einen populären Spielhallen-Automaten. Das »Commando« betitelte Spiel (in Deutschland tauchte der Automat unter dem wenig einfallsreichen Namen »Space Invasion« auf) ist der erfolgreichste Spielhallen-Titel seit »Track’n’Field«, dem Vorläufer von »Hyper Sports« und »Decathlon«.

»Commando« ist ein Actionspiel alten Kalibers, bei dem ein rastloser Söldner namens Super Joe in Rambo-Manier kämpfend durch den Dschungel zieht. Das Spiel wird für C 64, Schneider und Spectrum auf Kassette und Diskette erscheinen. (hl)

Software für Atari ST

Softline bietet ab sofort Spiel- und Anwenderprogramme für den ST — darunter »Ultima II« — an. (hl)

Info: Softline, Schwarzwaldsir 8a. 7602 Oberkirch

Alte Schieß-Spiele neu aufgelegt

»Super Zaxxon« ist da! Der Nachfolger zu »Zaxxon«, ist für C 64 und Atari XL/XE erhältlich (39-59 Mark Kassette/Diskette). Doch die Unterschiede zum Vorgänger halten sich sehr in Grenzen. Die Grafik wurde zwar verbessert, doch inhaltlich bleibt alles beim alten: Dauerfeuer-Action mit Pseudo-3D-Grafik. Auch »Space Pilot«, eines der international erfolgreichsten Programme aus deutschen Landen, hat jetzt einen Ableger bekommen. »Space Pilot II« ist inhaltlich mit dem Vorgänger identisch, lediglich die Sprites und die Hintergrundgrafiken wurden ausgetauscht; außerdem gibt es jetzt mehr Spielstufen. Das Spiel lohnt sich nur für hartnäckige Baller-Fans. Neben der C 64-Version will Kingsoft auch Adaptionen für Schneider, Atari XL/XE und MSX zu Preisen zwischen 29 und 39 Mark (Kassette und Diskette) herausbringen, nachdem es den ersten »Space Pilot« ja nur für den Commodore 64 gab.

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Nur die Grafik ist super: »Super Zaxxon«

Auch zum mittlerweile indizierten Schießspiel-Oldie »Blue Max« gibt es eine Fortsetzung namens »Blue Max 2001«, die das Kunststück fertig bringt, inhaltlich mit dem Original identisch und grafisch sogar schlechter zu sein. Auch »Blue Max 2001« gibt es für C 64 und Atari XL/XE. Die Preise: 39 Mark für die Kassetten-, 59 Mark für die Disketten-Versionen. (hl)

Neues von Electronic Arts

Nachdem ECA mit seinen ersten Amiga-Spielen für Wirbel sorgte, besinnt sich diese amerikanische Nobel-Softwarewareschmiede auch wieder der guten alten 8-Bit-Computer. »The Heart of Africa« ist das Nachfolgespiel zu »Seven Cities of Gold«; entsprechend ähnlich ist die Handlung. Wieder schlüpft der Spieler in die Entdecker-Rolle und erforscht einen Kontinent: Afrika. Auf der Suche nach dem Tempel von Ankh-Ankh begegnet man unter anderem Kannibalen, wilden Tieren, Sklavenhändlern. Die wichtigen geographischen Merkmale von Afrika wurden bei der Entdeckerstory berücksichtigt. »The Heart of Africa« erscheint zunächst nur für den Commodore 64.

Mit »The Bard’s Tale« will ECA »Ultima« und »Wizardry« übertreffen. Es soll das komplexeste Fantasy-Rollenspiel aller Zeiten sein und hat einen Umfang von über 400 KByte. Dazu gibt es allerfein-ste Grafiken von Helden, Monstern, Labyrinthen und allen anderen Elementen, die ein Rollenspiel erst so richtig schön machen. »The Bard’s Tale« ist der erste Teil der neuen Spiele-Serie »Tales of the Unknown«. Das Programm erscheint zunächst für Apple H-Computer.

Die dritte ECA-Neuankündigung ist eigentlich ein alter Hut, denn die Firma wird den zwei Jahre alten »Movie Maker« wiederveröffentlichen. Mit diesem Animationsprogramm für C 64, Atari XL/XE und Apple II kann man Zeichentrick-Sequenzen aus dem Computer zaubern. ECA war immer ein Synonym für neue, innovative Computerspiel-Ideen, doch den Jungs scheint momentan etwas die Puste auszugehen. Die drei angekündigten Programme sehen schwer nach Software-Recycling aus.



Aus: Happy Computer 01 / 1986, Seite 170

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