Desert Fox (C 64)

C64 (Schneider)
Action/Strategie-Spiel
39 DM (Kassette), 59 DM (Diskette)
Brilliante Sprachausgabe

Wackere Krieger, aufgepaßt: Bei diesem neuen »Spiel« geht es um die Bekämpfung der Nazi-Truppen in Nordafrika während des zweiten Weltkriegs. Der Spieler schlüpft in die Rolle von »Lone Wolf«, einem Panzerfahrer der britischen Armee, dessen großer Kontrahent natürlich der deutsche Wüstenfuchs Rommel ist. Viel Vergnügen...

Was den schlechten Geschmack angeht, kann sich »Desert Fox« ohne weiteres mit »Beach Head II« und ähnlichen Metzel-Orgien messen. Spielerisch – und das ist bei einer solchen Handlung wirklich eine Verschwendung – ist das Programm allerdings sehr gut gelungen. In jeder der fünf Schwierigkeitsstufen muß man alle Depots, die auf einer Übersichtskarte mit einem Fähnchen gekennzeichnet sind, retten. Das geschieht dadurch, daß man mit seinem Panzer das Depot erreicht. Doch in der Wüste wimmelt es nur so von feindlichen Truppen und Minenfeldern. Insgesamt fünf Hindernisarten gibt es, die man auch in einem Trainings-Modus einzeln anwählen kann. Stößt man auf seinem Weg zu einem Depot auf feindliche Einheiten, verschwindet die Landkarte vom Bildschirm und der Spieler muß sich durch die Action-Sequenz ballern.

Man fährt übrigens nicht völlig blind durch die Gegend. Über das Funkgerät kann man sich sagen lassen, was einen in welcher Richtung erwartet. »Sagen« ist hier wörtlich zu nehmen, denn dem Programm wurde eine gut verständliche Sprachausgabe spendiert. Man muß also herausfinden, auf welchem Weg man am schnellsten zu den Depots kommt. Erreicht man ein Depot nicht rechtzeitig oder wird der eigene Panzer oft getroffen, ist das Spiel verloren.

Schade, daß die Programmierer nicht auf den Nazi-Mief verzichten konnten, denn »Desert Fox« ist eine sehr interessante Mischung aus Action- und Strategie-Spiel, die fesselnd und motivierend ist. So ist das Programm aber nur dickhäutigen Spielern zu empfehlen, die sich von der jämmerlichen Rahmenhandlung nicht gestört fühlen.


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 03 / 1986, Seite 160

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