Lexikon rund um alle Schnittstellen

Wer seinen Computer erweitern will, muß auch wissen, welche Art von Erweiterung er in welchen Anschluß seines Computers stecken kann. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Anschlüsse und Bezeichnungen wie Port, Interface und Schnittstelle.

Centronics-Schnittstelle:
Die Centronics-Schnittstelle ist eine weit verbreitete parallele Schnittstelle. Sie finden Sie am Amiga, ST sowie an allen Personal Computern. Mit ihr können Sie die meisten Drucker ansprechen. Zur Verbindung genügt ein einfaches Kabel, das Sie in jedem Computerladen kaufen können. Besitzt Ihr Drucker eine CentronicsSchnittstelle, und Ihr Computer hat dagegen keine (wie beispielsweise der C 64), müssen Sie sich ein Interface kaufen. Der Name dieser Schnittstelle stammt von der Druckerfirma "Centronics".

EPROM-Modul:
Ein EPROM-Modul hat die gleiche Funktion wie ein ROM-Modul. Der Unterschied liegt in den verwendeten Bausteinen: EPROMs kann man wieder löschen und mit einem neuen Programm beschreiben, ROMS lassen sich nur - einmal beschreiben und dann nie wieder löschen.

Expansion-Port:
Die Erweiterungs-Schnittstelle des C 64/128 wurde von Commodore Expansion-Port (englisch für Erweiterung) genannt. An diesen Port können Sie Spielmodule, Floppy-Speeder oder auch Speichererweiterungen anschließen.

Interface:
Ein Interface ist eine Art Dolmetscher für Schnittstellen, die unterschiedliche "Sprachen" haben. Das Interface wandelt die Signale der Schnittstelle A in Signale um, die die Schnittstelle B versteht. Um ein und denselben Drucker an verschiedene Computer anzuschließen, brauchen Sie für jeden Computer ein Interface. Sie finden Interfaces als Steckkar-. ten, Module oder unsichtbar in Stecker integriert.

Joystick-Port:
An dieser Schnittstelle können Sie einen Joystick anschließen. Der Anschluß ist bei Computern einheitlich: ein neunpoliger Stecker sorgt für eine sichere Verbindung. Nicht nur Joysticks, sondern auch Lichtgriffel, Grafiktabletts oder eine Maus können Sie anschließen. Einige Computer liefern sogar den Strom, den einige Joysticks für die regelbare Dauerfeuer-Funktion brauchen. Genaue Auskünfte gibt in so einem Fall das Handbuch.

MIDI-Port:
Die MIDI-Schnittstelle (musical instrument digital interface, zu deutsch: digitale Musikinstrument-Schnittstelle) wurde Anfang der 80er Jahre entwickelt, als die ersten elektronischen Musikinstrumente auftauchten. Mit Hilfe von MIDI können Sie ein Instrument vom Computer komplett fernsteuern lassen. Aber auch in die andere Richtung funktioniert MIDI: Sie können ein ganzes Musikstück spielen, der Computer "merkt" sich dabei sämtliche gespielte Tasten und kann später das Stück beliebig oft wiederholen. MIDI kann aber auch zweckentfremdet werden. Ein Beispiel ist das Spiel "MIDI-Maze" für den Atari ST, bei dem bis zu 15 Spieler auf 15 verschiedenen Computern gleichzeitig teilnehmen können.

Port:
Das ist die englische Bezeichnung für Schnittstelle. Übersetzt heißt es "Hafen". Wahrscheinlich entschied man sich für diese Bezeichnung, weil an dieser Stelle Daten wie Schiffe ein- und auslaufen.

ROM-Modul:
Ein ROM-Modul ist eine kleine Platine, auf der sich ROMS (Nur-Lese-Speicher, der ein Programm enthält) befinden. Dieses Modul stecken Sie an die geeignete Schnittstelle Ihres Computers (ROM-Port, ExpansionPort). Wenn Sie danach den Computer einschalten, haben Sie sofort das Programm, das in den ROMs steht, ohne einen Tastendruck zur Verfügung. Es gibt Spiele, Textverarbeitungen, Programmierhilfen oder sogar Programmiersprachen als ROM-Module.

ROM-Port:
Der ROM-Port ist eine spezielle Schnittstelle des Atari ST. Sie können EPROM-Karten, Uhrmodule, Schnittstellenkarten, ROM-Module oder EPROM-Brenner an diese Schnittstelle anschließen.

Schnittstelle:
So bezeichnet man einen Verbindungsanschluß eines beliebigen Computers zur Außenwelt. Der Computer steuert über eine Schnittstelle beispielsweise den Drucker oder das Modem. Statt der Bezeichnung Schnittstelle lesen Sie auch häufig das englische Wort "Port". Da es verschiedene Schnittstellen gibt, finden Sie zusätzliche Bezeichnungen wie "parallel" oder "seriell". Parallele Schnittstellen übertragen immer mehrere Datenbit gleichzeitig (parallel). Meistens wird ein ganzes Byte (das sind 8 Bit) auf einmal übertragen. Die meisten Drucker werden über so eine Schnittstelle angesteuert. Die parallele Übertragung ist die schnellste Art, mit Zusatzgeräten Daten auszutauschen. Sie hat aber einen Nachteil: Die Leitung darf nicht länger als drei Meter sein, sonst können Daten durch elektrische Eigenschaften verlorengehen. Bei einer seriellen Schnittstelle (im Computerbereich auch als RS232 oder V 24 bezeichnet), werden alle Bit einzeln und hintereinander (seriell) übertragen. Diese Schnittstelle arbeitet sehr sicher, es sind lange Leitungswege erlaubt. Bei der seriellen Schnittstelle hat man bestimmte Übertragungsgeschwindigkeiten (angegeben in Baud, abgekürzt Bd, gibt die übertragenen Bit pro Sekunde an) festgelegt. Gängige Werte sind: 300 Baud (Akustikkoppler) oder 1200 Baud für ein Modem.

User-Port:
Der User-Port ist eine parallele Schnittstelle des C 64/ 128. Sie wird häufig in Verbindung mit einem Interface als Druckerschnittstelle benutzt. Mit dem User-Port können Sie auch (wieder in Verbindung mit Interfaces) das Zimmerlicht ein- und ausschalten oder die Modelleisenbahn steuern,

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Video-Interface:** Ein Video-Interface gibt es für nahezu alle Computer. Es hat die Aufgabe, das Computerbild auf dem Fernsehapparat darzustellen. Computer wie der Amiga oder die PCs liefern Signale, die nur auf einem Monitor dargestellt werden können. Ein Video-Interface setzt diese Signale so um, daß Ihr Fernsehapparat den Monitor ersetzt. Allerdings ist die Qualität der Darstellung aus technischen Gründen schlechter als die auf einem Monitor. Bei Spielen kann man darüber hinwegsehen, Zange Texte auf dem Fernsehbildschirm zu lesen strengt dagegen enorm an.

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Aus: Happy Computer 12 / 1988, Seite

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