Megafile 30 - ATARIs Festplatte

Programmieren Sie viel ? Schreiben Sie viel ? Haben Sie große Datenmengen zu verwalten ?

Für solche Aufgaben sind immer Festplatten oder Wechselplatten zu empfehlen. Diese Geräte haben eine große Speicherkapazität und sind sehr schnell. Das erleichtert die Arbeit, es gibt keine langen Wartezeiten mehr und auch der ewige Diskettenwechsel entfällt. Das schätzen besonders Programmierer. Programme werden schnell assembliert bzw. compiliert und man hat alles auf der Platte: Interpreter, Compiler, Assembler, Sourcecode, Grafikprogramm.

Die Platte die ich hier vorstellen möchte ist von ATARI selbst. Die Megafile 30 ist im Atarigrau gehalten und paßt von Größe und Design genau zum 'Turm' eines Mega ST. Natürlich können Sie die Megafile auch an einen anderen ST anschließen, doch das Verbindungskabel ist wirklich etwas kurz geraten, es reicht gerade noch, wenn die Festplatte gleich hinter dem Computer steht. Am Mega ST gibts natürlich weniger Probleme.
Nach dem Einschalten der Festplatte am Schalter der nicht vorne, sondern hinten am Gerät angebracht wurde, fällt erstmal das laute Lüftergeräusch auf. Dies ist der größte Nachteil dieses Geräts. Man gewöhnt sich jedoch nach einiger Zeit. Wem es doch auf den Nerv geht kann sich von einigen Firmen extraleise Lüftereinsätze für die Megafile dazukaufen, die man sehr leicht selbst einbauen kann. Diese Lüftereinsätze kosten auch nicht besonders viel Geld.
Beim ersten Einschalten müssen Sie die Festplatte erst Formatieren und Einteilen. Dazu dienen , die Programme auf der mitgelieferten Programmdiskette. Wie das Ganze funktioniert, können Sie im recht guten deutschen Handbuch lesen.
Nach dieser Prozedur und dem Bootbarmachen der Festplatte, können sie gleich loslegen. Sie werden gleich die Geschwindigkeitsvorteile gegenüber der Diskette bemerken. Hier einige Messungen:

Übertragungsrate : 624 KB/s
Spurwechsel : 71 ms
Ladezeit von GFA BASIC 2.02 : 3 s (von Diskette 10 Sekunden)
Ladezeit der SoundMachine II : 14 s (von Diskette 22 Sekunden)

(man muss jedoch daran denken, dass die Platte, wenn Sie voller wird, etwas an Geschwindigkeit verliert)

Im Megafilegehäuse paßt neben dem eingebauten 3,5" Festplattenlaufwerk noch ein weiters. Auch dieser Einbau wird im Handbuch beschrieben. Natürlich wurde die Harddiskschnittstelle durchgeschleift, um noch weitere Festplatten extern anschließen zu können. Außer dem etwas lauten Lüfter gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Die Platte ist für 850-950 DM erhältlich und auch als 60 MB Ausführug zu haben (dann kostet sie natürlich etwas mehr !).

Weil ich gerade dabei bin möchte ich mich mal über Ataris Handbücher auslassen. Sie werden zwar mit der Zeit besser, doch wenn ich das deutsche Handbuch mit dem von Atari Benelux vergleiche, fällt schon auf, dass die sich mehr Mühe geben. Der Inhalt ist zwar das gleiche, soweit ich das ohne holländische Sprachkenntnisse beurteilen kann, doch in diesem Hand- buch werden noch genauere Informationen gegeben und es gibt sogar einen Glossar und ein Stichwortverzeichnis.
Naja, wenn man die Anleitung der Megafile, mit den alten der STs vergleicht, dann hat sich Atari schon viel Mühe gegeben. Herr Stumpf, treten Sie ihren Leuten mal in den A.... !



Aus: Hitdisk disk 03 / 1990, Seite

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