Faites vos jeux - Atari auf der CES in Las Vegas

Auf dieser großen Elektronik-Messe wurden vom B. bis zum 11. Januar 1987 die Neuigkeiten der Elektronik-Industrie vorgestellt. In der West Hall des Las Vegas Convention Center war diesmal die gesamte Computer-Branche untergebracht.

Commodore führte die in Braunschweig gefertigten IBM-kompatiblen Computer PC10 und PC20 auf dem amerikanischen Markt ein. Die Markteinführung des Amiga 2500 soll indes noch bis Ende Juni auf sich warten lassen. Trotzdem umlagerten treue Commodore-Fans den Stand und ließen sich interessiert die neuesten Softwareprodukte zeigen.

Atari wartete mit einer Sensation auf, mit der niemand gerechnet hatte: Auf dem farbenfrohen Stand wurde der staunenden Öffentlichkeit ein ATARI PC vorgestellt. Hier seine Leistungsdaten:

8080 CPU (8087 kann eingebaut werden), 8/4.77 MHz umschaltbar, 512 KB RAM ausbaufähig bis 640 KB, 25 KB Bildschirm-RAM (damit stehen die gesamten 512/640 KB des Hauptspeichers für Programme zur Verfügung), Darstellung im EGA-, CGA-, Monochrome- und Hercules-Mode mit einer maximalen Auflösung von 720 x 348 Punkten im monochromen Modus und 640 x 350 Punkten im farbigen Modus, parallel-, seriell und Maus-Port.

Der neue Atari PC

Der Atari PC kostet in den USA mit einem ausgezeichneten Monochrom-Monitor, Tastatur, einem eingebauten 5 1/4" Laufwerk und der Atari-Maus ganze 700 US-Dollar. Gegen Aufpreis gibt es auch einen Farbmonitor. Nach der Cebit 87 soll der Atari PC überall erhältlich sein.

In Deutschland soll der Preis, wie Alwin Stumpf, Geschäftsführer von Atari-Deutschland, auf Anfrage mitteilte, zwischen 1.800 und 2.000 DM liegen.

Auf unsere Frage, wann Atari einen PC AT-kompatiblen Computer herausbringen werde, antwortete Stumpf lediglich, daß Atari nun auf zwei Computermärkten kräftig mitmischen wolle. Der Atari AT kommt also bestimmt!

Bild 3: Laserdrucker für den ST

Außerdem wurde der angekündigte Atari-Laserdrucker vorgestellt. Dieser Drucker kann nur an einem Atari ST mit mindestens 2 Megabyte Hauptspeicher betrieben werden, da die gesamte Steuerlogik per Software vom Atari ST kommt. Der Preis von ca. 3.000 DM ist eine Sensation. Rechnet man noch weitere 3.000 DM für einen Atari MEGA ST2 und ca. 300 DM für die passende Software hinzu, so kostet ein vollwertiges Desktop-Publishing-System weniger als 6.500 DM.

Erstmals offiziell vorgestellt wurden die Atari-Computer der MEGA-Serie. Diese neue Serie hat das Design eines "richtigen" Profi-Computers; die Tastatur ist also vom übrigen Computer getrennt. Das Computergehäuse, auf das der Monitor gestellt werden kann, hat ein eingebautes 3 1/2"-Laufwerk und ist wunderbar "slimline". Die Ataris der MEGA-Serie werden mit 1, 2 oder 4 MB Hauptspeicher geliefert, haben eine batteriegepufferte Uhr und den Blitter. Die neue 20 MB-Harddisk SH 205 hat das gleiche Gehäuse wie der MEGA-Atari, sodaß man beide Geräte wie HiFi-Komponenten übereinander stellen kann (s. Bild).

Bild 4: Kompakt: die MEGA-Serie

Atari kündigte eine Preissenkung für die Computer der ST-Serie um 20 Prozent an. Ob sie sich auch bei uns bemerkbar macht, wird sich zeigen.
Auch auf der Software-Seite hat sich einiges getan, so wurde Degas Elite, der Nachfolger von Degas, von Batteries Included vorgeführt.

GFA-BASIC, das bislang ca. 15.000 mal verkauft wurde, tritt nun endgültig seinen Siegeszug um die Welt an. Der amerikanische Exclusiv-Distributor MICHTRON führte vielen begeisterten Atari-Fans Interpreter und Compiler vor. Dabei war zu hören, daß GFA-Systemtechnik schon Software für den Atari PC fertig habe. So soll im März bereits GFA-DESK (Adress/ Text/Mail, 99 DM) und GFA-FAKT (Fakturierung/Artikel/Adress/Text/ Mail, 149 DM) auf dem Markt erscheinen. (RH)



Aus: ST-Computer 03 / 1987, Seite 122

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