Buchbesprechung

F. Wagner-Dobler
TerminalBuch C
München 1985
R. Oldenburg Verlag
120 Seiten
DM 24,80
ISBM 3-486-297511

Das Buch liefert die preiswerte Beschreibung der Sprache für denjenigen, der von einer anderen Hochsprache auf C umsteigen will. Es ist ein Handbuch, das die Sprache lediglich beschreibt - und kein Programmierlehrbuch unter Verwendung von C. Wer Kniffe in dieser Sprache lernen will, der muß andere Bücher wie das "C-Puzzle Buch" kaufen.

Das "TerminalBuch" bezieht sich auf mehrere C-Compiler, unter anderem auch den DR- und den Lattice-Compiler, beide allerdings in der MS-DOS Version. Es ist jedoch anzunehmen, daß die auf dem ATARI ST verfügbaren den gleichen Sprachumfang haben. Bezieht sich eine Aussage nur auf einen Compiler, so wird dies extra vermerkt.
Dem Anspruch des Bandes entsprechend werden zunächst Sprachelemente, Datentypen, Operatoren etc. behandelt. Ein kleines Kapitel geht auf den Preprozessor ein. Schließlich wird noch eine Liste von Compilerbeschränkungen angegeben, die jedoch nur in seltenen Fällen von Nutzen sein wird.

Die zweite Hälfte des Buches beschäftigt sich mit den Funktionen aus den Standardbibliotheken. Die Auflistung muß natürlich nicht für jeden Compiler zutreffen. Die Güte eines Übersetzers läßt sich jedoch daran messen, wieweit er diese Bibliotheken zur Verfügung stellt, da sie der Kenighan & Ritchie-Sprachdefinition entsprechen.
Eine alphabetische Liste der Bibliotheksfunktionen und ein Register runden das Buch ab.

Laut Rückentext ist das TerminalBuch als "Begleiter neben dem Terminal" gedacht. Dieser Anspruch wird erfüllt. Der Band hält alle Informationen bereit, die man beim Programmieren nachschlagen muß.
Die Informationen sind detailliert, aber knapp formuliert. So werden etwa bei der Beschreibung der "scanf" Funktion alle möglichen Steuersequenzen komplett, aber trotzdem kompakt und übersichtlich dargestellt. Beispielprogramme darf man freilich nicht erwarten - sie widersprächen der Konzeption.

Wagner-Doblers C-Buch nützt also dem, der öfters mit C arbeitet, die Sprache aber nicht "auswendig" kann, und dem, der von einer anderen Hochsprache aus einen Abstecher nach C machen will. Der geringe Preis macht es dafür ideal.

Braun/Dittrich/Schramm
ATARI ST - Floppy und Harddisk
Düsseldorf 1986
Verlag Data Becker 522 Seiten
DM 59,-
ISBM 3-89011-132-7

Das Buch beschäftigt sich eingehend mit allen Interna, die Massenspeicher am ST betreffen. Es liefert zunächst eine Beschreibung des Zugriffs auf sequentielle und Random-Dateien von Basic, Pascal, Fortran (!) und C.
Das zweite Kapitel beschreibt die Datenstrukturen auf den Massenspeichern. Hier geht es etwa um Bootsektor, FAT, Programmheader oder Inhaltsverzeichnisse. Darauf folgt eine genaue Beschreibung des DMA-Controllers und dessen Verwendung mit Floppy oder Harddisk. Ein kurzes Beispiel beschäftigt sich auch mit RAM-Disks.

Dann folgt ein vollständig ausprogrammierter Disk-Monitor in Assembler, der direkten Zugriff auf jede Spur 1 und die damit verbundenen Einzelheiten, wie Sync-Marken oder Gaps bietet (noch nicht gehört? Das sind eben die wirklichen Interna!). Das letzte Kapitel läßt auf recht geschickte Weise Basic-Programmierer auf den FloppyController zugreifen.

Im Anhang finden sich die anscheinend unvermeidliche ASCII-Tabelle und ein Stichwortverzeichnis, das allerdings viel zu kurz geraten ist, als daß es eine Hilfe sein könnte. Außerdem bezieht es sich nur auf die Kapitelnummern und nicht auf Seiten.

Zu jedem Kapitel gibt es reichlich Beispiele in Assembler, die meist auch mit einem Basic-Lader für Leute ohne Assembler abgedruckt sind. Leider werden hier die Grenzen gesprengt: Wer will denn sage und schreibe 180 Seiten Assemblerlisting für den Diskmonitor abtippen? Oder die 26 Seiten Datas für den Basic-Lader?

Der Textteil des Buches ist fachlich kompetent und eine große Hilfe beim tieferen Einstieg in die Geheimnisse des ST. Er ist gut geschrieben sowie sinnvoll und reichhaltig illustriert. Viele Informationen sind noch nicht in andere Quellen zu finden. Das Hardcover erleichtert die Arbeit und läßt auf Haltbarkeit hoffen.
DM 59 DM erhält man eine ganze Menge an gut aufgemachten und hilfreichen Informationen. Die Diskette zum Buch mit Beispielprogrammen kostet 29 DM.


Robert Tolksdorf
Aus: ST-Computer 03 / 1987, Seite 130

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