Publishing Partner: Desktop Publishing auf dem ST

Der oben abgedruckte Text wurde mit dem „Publishing Partner“ von Soft-Logic erstellt und mit einem einfachen 9-Nadeldrucker gedruckt. Wie unser Test zeigt, ist der Publishing Partner auch zu professionelleren Druckleistungen fähig. Bestes Beispiel dafür ist die Bedienungsanleitung, die komplett mit dem Programm und einem Apple-LaserWriter erstellt wurde. Damit müssen die Besitzer eines Atari ST nicht mehr neidisch auf die Apple-Gemeinde schauen. Denn mit der Vorstellung des Publishing Partners, der sicher nicht das einzige Programm dieser Art für den ST bleiben wird, erschließt sich auch für sie der weite Anwendungsbereich Desktop Publishing. Welche Möglichkeiten und Hilfen das Programm zur Erstellung von Layouts bietet, soll im folgenden beschrieben werden.

Geliefert werden zwei Disketten und ein ca. 160seitiges, spiralgebundenes und englisches Handbuch. Die jetzige Version ist noch nicht an die deutschen Sonderzeichen angepaßt, auch Menüs und Dialogboxen sind noch in Englisch; in Kürze soll aber eine deutsche Version erscheinen. Für den Betrieb wird ein beliebiger ST-Computer mit mindestens 512 Kbyte RAM, TOS im ROM sowie ein Floppylaufwerk benötigt. Eine Diskette enthält die Schwarzweiß-Version des Programmes, die andere eine Version für Farbmoni-tore. Es ist sogar möglich, mehrfarbige Eayouts zu erstellen und die einzelnen Farben nacheinander oder gleichzeitig auszudrucken. Auf der Druckerseite, die ja für ein Desktop-Publishing-Programm besonders wichtig ist, existieren im Moment Treiber für verschiedene Drucker, für Metafiles und, um beste Qualität zu erreichen, ein Treiber für Post-Script-kompatible Faserdrucker wie zum Beispiel den Apple-FaserWriter (siehe Kasten). In der jetzigen Version werden unter PostScript drei verschiedene Schrifttypen (Helvetica, Times Roman und Courier) unterstützt. Weitere Schrifttypen sollen in Zukunft angeboten werden. Metafiles können mit dem Output-Programm, das z. B. zu GemDraw gehört, gedruckt werden. Dabei stehen alle mit dem Atari-GDOS anpassbaren Schrifttypen zur Verfügung. Meines Wissens gibt es für GDOS allerdings nur einen Druckertreiber für den Epson FX-80. Die mitgelieferten Druckertreiber sind für Epson FX und MX, Itoh C8510A, Star Gemini sowie den Atari SM804 geeignet. Weitere Druckertreiber sollen in Zukunft ebenfalls angeboten werden. Mit dem MX80-Treiber läßt sich z. B. auf einem NF10 recht gut ausdrucken.

Der Publishing Partner benutzt auf dem Bildschirm andere Fonts als beim Ausdrucken. Für den Bildschirm werden drei Fonts verwendet, die ungefähr denen entsprechen, die auch am Easerdrucker unterstützt werden. Die Bildschirmfonts sind auf eine Schriftgröße von 12 Punkten abgestimmt. Diese Maße kommen aus der Satztechnik: 72 Punkte ergeben ein Inch, also 2,54 Zentimeter. Der Publishing Partner benutzt noch eine andere Maßeinheit der Satztechnik, nämlich das Pica: 6 Picas entsprechen einem Inch. Alle Maße können im ganzen Programm wahlweise in Zentimetern , Picas oder Inches eingegeben werden. Verwendet man die Bildschirmfonts in anderen Größen, besonders bei starker Vergrößerung, sehen sie recht blockhaft und eckig aus. Für den Druck werden jedoch, wie gesagt, andere Fonts verwendet, die auch in extremen Größen kaum Punkte sehen lassen. Leider wurde für die Matrixdruckertreiber nur ein einziger Font, Helvetica, mitgeliefert. Unsere Beispieldrucke wurden, da uns kein Apple LaserWriter für den Test zur Verfügung stand, mit einem Star-NLIO-Drucker erstellt. Ein Fonteditor für die Erstellung von Bildschirmschriften, die jedoch nicht gedruckt werden können, kann für 10 Dollar bei Soft-Logic bezogen werden. Außerdem bietet die Firma einen Anpassungsservice für besondere Drucker an. Einfach eine Kopie des Druckerhandbuches und eine leere Diskette einschicken, eine Anpassung kommt dann sobald wie möglich zurück.

Soviel vorweg zu den im Programm verfügbaren Druckmöglichkeiten. Jetzt sollen aber die Möglichkeiten des Programms für die Textgestaltung zur Sprache kommen.

Ein Layout kann mit dem Publishing Partner entweder für jede Seite einer Publikation einzeln oder einheitlich für eine ganze Publikation festgelegt werden. Das Handbuch erwähnt keine festen Seitenzahlbegrenzungen, so daß die maximale Länge wohl nur vom Hauptspeicher des Rechners abhängt.

# PostScript - Drucken für Anspruchsvolle

PostScript ist eine spezielle Sprache zur Beschreibung von Grafiken. Gegenüber der direkten Übertragung von Bildpunkten hat diese Übertragung von Bildbeschreibungen mehrere Vorteile:

In PostScript werden Bildteile daher nicht als Summe von Bildpunkten dargestellt, sondern als Summe kleinster geometrischer Grundformen, geraden und gebogenen Linien, mit denen sich, völlig unabhängig von der Größe des darzustellenden Objekts, die störenden Ecken vermeiden lassen. Schrift wird kalligraphisch richtig aus Linienzügen und nicht aus Punkten zusammengesetzt. Damit läßt sich die Auflösung des Ausgabegerätes immer optimal nutzen. Entwicklungsziel für PostScript war es, ein Layout auf einem Laserdrucker trotz der niedrigeren Auflösung in den Proportionen genauso erscheinen zu lassen, wie auf einer Fotosatzmaschine. Inzwischen gibt es, zum Beispiel von Linotype, PostScript-kompatible Fotosatzmaschinen. Damit es es möglich, zu Hause mit PC und Laserdrucker komplette Layouts vorzubereiten und sie dann mit dem gleichen Aussehen, aber besserer Schriftqualität (Randschärfe usw.) auf einer Fotosatzmaschine zu produzieren.

Textgestaltung

Grundsätzlich kann ein Layout aus verschiedenen Gestaltungsmitteln entworfen werden. Das für die Textgestaltung wichtigste Element dürften die Spalten sein. Auf jeder Seite kann eine beliebige Anzahl von Spalten definiert werden. Der Abstand vom oberen, unteren, rechten und linken Seitenrand ist dabei ebenso wählbar wie die Anzahl der Spalten und ihr Abstand voneinander. Selbstverständlich können auch mehrere Spalten-: locke auf einer Seite verteilt werden, z. B. um auf der oberen Hälfte der Seite dreispaltig, darunter aber nur zweispaltig zu setzen. Dazwischen könnte problemlos eine dreispaltige Überschrift eingefügt sein. Innerhalb der Textspalten kann Text in frei wählbaren Größen eingegeben und editiert werden, wie mit einem Texteditor. Außerdem kann Text von einem beliebigen ASCII-File eingelesen und auf die Spalten verteilt werden. Um das Einlesen und die Verteilung von Text in den Spalten komfortabel zu gestalten, können die Spalten einer Seite oder des gesamten Dokuments miteinander verbunden werden, wahlweise alle automatisch oder nur einige manuell. Der Text in verbundenen Spalten wird so behandelt, als ob er in einer einzigen Spalte stünde, auch wenn die Spalten über mehrere Seiten verteilt sind. Außer in Spalten kann Text auch an beliebigen Stellen der Seite eingegeben werden, was besonders für Überschriften sinnvoll ist.

Bild 2: Die Menüleisten des Publishing Partners

In beiden Fällen können alle Textparameter wie Schriftgröße und -art, Fettdruck, kursive oder umgekehrt kursive Schrift, Schattenschrift usw. nachträglich verändert werden. Alle möglichen Textparameter sehen Sie auf Bild 1.

Der Text kann nur in waagerechter Richtung gesetzt werden. Schräg über den Bildschirm laufende oder vertikale Schriften sind mit dem Programm leider nicht möglich.

Der Text kann auf verschiedene Arten formatiert werden: Rechts- oder linksbündig, zentriert, mit für jede Spalte oder jeden Textabschnitt wählbaren linken und rechten Rändern. Proportionalschrift ist selbstverständlich. Der Randausgleich kann wort- oder buchstabenorientiert erfolgen (siehe Bild 3). Schade ist nur, daß keine halbautomatische Trennhilfe eingebaut ist. Man kann jedoch manuell ’weiche’ Trennstellen, an denen das Programm in der Nähe von Zeilenenden selbständig trennt, einfügen. Falls beim buchstabenorientierten Randausgleich zu große Abstände zwischen einzelnen Buchstaben auftreten, kann mit einer sogenannten manuellen ’Kerning’-Funktion der Abstand zwischen einzelnen Buchstaben exakt justiert werden. Mit einer Trennfunktion könnte man das Layout jedoch erheblich verbessern. Wie man in unseren Beispielausdrucken sieht, werden die Abstände zwischen Worten oder Buchstaben stellenweise doch zu groß.

Wie bei allen Abstandseinstellungen beträgt die Genauigkeit 1/I44tel Inch. Selbstverständlich sind auch Zeilenabstand und (bei buchstabenorientiertem Randausgleich) durchschnittlicher Buchstabenabstand auf diese Weise einstellbar.

Wünschenswert wäre noch eine „harte“ Seitenschaltung, mit der man die Fortsetzung eines Textes in der nächsten gekoppelten Spalte erzwingen kann. Schließlich dürfen in einem professionellen Layout am Seitenbeginn nie unvollständige Zeilen stehen.

Für Texte innerhalb einer oder mehrerer zusammenhängender Spalten stehen Kommandos zum Suchen und Ersetzen von Textstellen zur Verfügung. Überhaupt sind, mit Ausnahme der Trennhilfe und der harten Seitentrennung, alle für ein Text Verarbeitungsprogramm typischen Funktionen vorhanden. Natürlich ist, der grafischen Orientierung des Programmes wegen, die Übersicht bei der Texteingabe nicht so gut wie bei einer einfachen, einspaltigen Text Verarbeitung. Bei unseren Versuchen hat sich jedoch gezeigt, daß es sehr bequem ist, die Texte mit einem Programm wie 1st Word einzugeben und sie dann mit dem Publishing Partner zu bearbeiten.

Bild 3: Randausgleich mit dem Publishing Partner. Links eine Spalte mit buchstabenorientierten, rechts mit wortorientiertem Randausgleich. Mit Trennhilfe ließe sich das Aussehen beider Spalten erheblich verbessern. Die Schriftgröße ist 12 Punkt, die Schriftart Helvetica. In der rechten Spalte einige Schriftproben in Helvetica 18 Punkt. Gedruckt sind sie mit einem einfachen 9-Nadeldrucker.

Zeichenfunktionen

Da ein schönes Layout im allgemeinen nicht nur aus Text besteht, ist im Publishing Partner ein objektorientiertes Zeichensystem ähnlich wie GemDraw oder EasyDraw integriert. Im einzelnen stehen Kreise, Ellipsen, normale Rechtecke oder solche mit abgerundeten Ecken, vertikale und horizontale Linien, Diagonalen, Polygone und selbstverständlich Freihandzeichnungen als geometrische Grundfiguren zur Verfügung. Alle Figuren sind mit frei wählbarer Linienstärke und -art erzeugbar, geschlossene Figuren können mit wähl- und editierbaren Mustern gefüllt werden. Den Figuren können Farben zugeordnet werden. Da es sich um ein objektorientiertes Zeichensystem handelt, ist die Druckerausgabe im allgemeinen auch höher auflösend als die Bildschirmdarstellung; auf dem Laserdrucker werden alle Grafikelemente in der vollen Auflösung von 300*300 Punkten pro Quadratinch gedruckt. Manche Linienarten sind auf dem Bildschirm nur als normale, durchgezogene Linien sichtbar, werden aber in der korrekten Form gedruckt. Natürlich sind alle eingezeichneten Objekte jederzeit in Form, Position und Größe vollständig editierbar.

Bild 4: Bildschirmdarstellung in Druckgröße

Einfügen von Bildern

Schließlich ist es möglich mit Grafikprogrammen wie Degas oder Neochrome erzeugte Bilder in das Programm einzulesen und an beliebigen Stellen in den Text einzufügen. Dabei können beliebige Teile ausgeschnitten, vergrößert oder verkleinert werden; sogar der Kontrast kann bei Bildern, die z. B. von Videodigitizern oder Scannern stammen, neu berechnet werden. Da diese Bilder natürlich nur als Punktmengen gespeichert sind, können sie nicht in einer höheren Auflösung als auf dem Bildschirm sichtbar ausgedruckt werden.

Alle Grafikobjekte können sieh im Vordergrund oder im Hintergrund des Bildes befinden. Man kann bei überlappenden Bildern also bestimmen, welches das andere verdeckt.

Für alle Elemente des Layouts und natürlich für eingegebene Texte gibt es Verschiebe- und Kopierfunktionen, so daß es nicht notwendig ist, gleiche Dinge mehrfach einzugeben. Will man ein Layout von vorneherein für eine mehrseitige Publikation erstellen, kann man auch auf die sogenannte „Masterpage“ zurückgreifen.

Masterpages: Für die Bequemlichkeit

Am Anfang der Arbeit mit dem Publishing Partner entscheidet man sich für ein- oder doppelseitiges Layout sowie für das Seitenformat. Es stehen sowohl amerikanische als auch deutsche Standardformate (horizontal und vertikal) und ein benutzerdefinierbares Format zur Auswahl. Einseitiges Layout bedeutet, daß die einzelnen Seiten nur einseitig bedruckt werden, so daß es beim Binden keine gegenüberliegenden rechten und linken Seiten gibt.

Beim Buchdruck jedoch unterscheiden sich die Kopf- und Fußzeilen gegenüberliegender Seiten. Deshalb gibt es beim Ausdrucken mit Ist Word die Möglichkeit, zwischen rechter und linker Kopf- und Fußzeile für gegenüberliegende Seiten zu unterscheiden. Der Publishing Partner stellt für diesen Fall zwei völlig unabhängige „Master-pages“ zur Verfügung. Alle Grafikelemente, die in der Masterpage eingegeben werden, erscheinen auf jeder folgenden Seite. Damit kann das Layout aller Seiten sehr einfach und schnell erstellt werden. Die automatische Seitennumerierung kann ebenfalls in der Masterpage eingegeben werden. Die Seitenzahl ist beliebig positionierbar und kann auch sonst wie normaler Text behandelt werden. Man kann die Seitennumerierung jedoch auch auf jeder Seite einzeln eingeben, falls man aus irgendwelchen Gründen keine einheitliche Positionierung wünscht. Nur Textspalten sollten nicht auf der Masterpage eingegeben werden, denn solche Textspalten können nur in der Masterpage mit Text gefüllt werden und erscheinen dann mitsamt dem Text auf jeder Seite. Spalten für die Textseiten können mit einer besonderen Funktion sehr einfach für mehrere Seiten erstellt werden.

Schließlich ist es auch möglich, Layoutelemente, die man auf einer der Textseiten erstellt hat, direkt auf die Masterpage zu übernehmen.

Bild 5: Zwei Seiten in Übersichtsdarstellung

Bildschirmdarstellung: Besonders wertvoll

Im Bereich der Bildschirmdarstellung eines Layouts bietet der Publishing Partner mehrere Möglichkeiten: Sieben Darstellungsformate stehen zur Verfügung. Normalerweise sieht man auf dem Bildschirm einen Textausschnitt, auf dem die Buchstabengröße ungefähr der Größe des Drucks entspricht.

Als wichtigste weitere Möglichkeit kann man sich eine Übersichtsdarstellung der gesamten Seite zeigen lassen. Dabei kann man natürlich Text, der in der normalen 12 Punkt-Größe gesetzt ist, nicht mehr lesen. Um ein ausgeglichenes Layout zu erreichen, ist diese Option aber äußerst wichtig. Es ist auch möglich, zwei Seiten gleichzeitig in der Übersichtsdarstellung zu zeigen, dies ist bei zweiseitigen Layouts sehr nützlich.

Dann gibt es zwei Anzeigestufen, die das Dokument in einer Verkleinerung auf 50 Prozent oder Vergrößerung auf 200 Prozent darstellen können. Eine weitere Möglichkeit ist, das Dokument soweit zu verkleinern, daß die Breite gerade auf den Bildschirm paßt.

Schließlich kann man in einer letzten Anzeigeoption selbst einen Vergrößerungsfaktor einstellen. Da der Vergrößerungsfaktor wie die Bildschirmfonts auf 12-Punkt-Größe bezogen ist, ermöglicht diese Option immer optimale Lesbarkeit der Bildschirmdarstellung. Mit diesen Optionen sollten sich alle Darstellungswünsche befriedigen lassen.

Das Programm stellt für den Layout-Entwurf einige Hilfseinblendungen zur Verfügung. Am wichtigsten dürfte dabei das Lineal sein, das immer in der gewählten Maßeinheit dargestellt und Veränderungen des Maßstabs angepaßt wird. Auf dem Lineal können Tabulatorstops und ’Snap’-Markierungen eingestellt werden, mit denen es möglich ist, Layoutelemente an exakten Bildschirmpositionen ’einrasten’ zu lassen. Diese Einrast-Funktion läßt sich abschalten.

Mit der 'Show Text Routing’-Funktion kann für die gerade angewählte Textspalte angezeigt werden, mit welchen anderen Spalten sie verbunden ist. Bei einem komplizierten Layout kann dies sehr nützlich sein.

Bilder, die z. B. aus Degas übernommen wurden, benötigen beim Neuzeichnen des Bildschirms sehr viel Zeit, sie können deshalb abgeschaltet werden. An den Stellen, wo Bilder im Layout erscheinen sollen, werden dann leere Vierecke als Platzhalter gezeichnet.

Eine weitere Option ermöglicht es, die Umrisse aller Textspalten zu zeigen. Dies ist besonders bei der exakten Positionierung von Spalten nützlich.

Als letzte Editierhilfe gibt es einen Raster; er entspricht leider nicht den Maßeinheiten des Lineals.

Bild 6: Die Dialogbox für die Dokumentengröße

Druck: Wie schaut’s aus?

Die Druckqualität des Programmes in Zusammenarbeit mit Matrixdruckern ist befriedigend. Trotzdem könnte in diesem Punkt noch einiges getan werden. Vor allem sollte mehr als ein Font zur Verfügung stehen. Außerdem wäre ein Treiber für 24-Nadeldrucker sehr wünschenswert. Die Druckqualität mit einem 9-Nadeldrucker ist wohl etwas schlechter als die von Signum. Schließlich bietet Signum aber auch nicht so viele Schriftformate. Allerdings kann man auch nicht erwarten, mit einem 9-Nadeldrucker professionelle Layout-Resultate zu erhalten.

Die Druckgeschwindigkeit ist bei Matrixdruckern recht langsam. Der Ausdruck einer der Beispielseiten dauerte mit dem Star NL10 mehr als 10 Minuten.

Wirklich gespannt sind wir auf die Druckqualität mit einem 24-Nadeldrucker, aber vielleicht ist bis zur endgültigen Vorstellung der deutschen Version ja ein Treiber dafür enthalten.

Die Editiermöglichkeiten des Publishing Partner sind komfortabel und leicht zu bedienen. Beim Test fehlt uns eigentlich nur ein ’Undo’-Kommando zur Rücknahme von Fehlbedienungen, abgesehen davon, daß eine deutsche Version des Programmes für den hiesigen Markt unbedingt erforderlich wäre. Praktisch ist, daß sich alle Kommandos auch über die Tastatur erreichen lassen, einige Editierfunktionen im Zeichensystem sogar nur über die Tastatur. Die Dialogboxen haben ein ungewöhnliches, aber gefälliges Design, in ihnen können sogar Knöpfe über Tastendruck bedient werden (Alternate und der erste Buchstabe der Tastenbezeichnung). Wer die Maus nicht mag, kann also fast vollständig auf sie verzichten. Nur das Plazieren-und Ausschneiden von Bildern und das Markieren von Textabschnitten muß mit der Maus erfolgen. Das Handbuch des Publishing Partners ist sehr gut gelungen, nach einer kurzen Einführung folgt ein Tutorial, das anhand eines nicht ganz fertigen Beispiellayouts in alle grundlegenden Bedientechniken des Programms einführt. Eine leichtverständliche Referenz-Sektion schließt das Handbuch ab. Das Register könnte etwas ausführlicher sein. Unserer Testversion waren einige Korrekturen zum Handbuchtext, der nicht mehr in allen Punkten der Programmversion entspricht, beigelegt. Das Handbuch ist auf alle Fälle gelungen.

Zusammenfassung

Der Publishing Partner ist ein wohldurchdachtes Produkt. Wenn man unterstellt, daß die Druckqualität mit 24-Nadel- oder besonders Laserdruckern (siehe die Qualität der Bedienungsanleitung) um einiges besser sein dürfte, sollte das Programm den meisten Anforderungen genügen. Die Bedienung ist besonders einfach und komfortabel. Wermutstropfen sind die wenigen fehlenden Features, allen voran die Trennhilfe und das Undo-Kommando, die einen enormen Arbeitsaufwand nötig machen. Eine deutsche Version des Programmes ist zu erwarten. Alles in allem kein Alleskönner, aber ein gelungenes Produkt, mit dem man gut arbeiten kann und das sicher noch weitere Verbesserungen erhält. Uns hat der Publishing Partner viel Spaß gemacht.

Vertrieb:
G. Knupe
Postfach 354 4600 Dortmund 1

Preis ca. 498,- DM



Aus: ST-Computer 04 / 1987, Seite 111

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