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The Lurking Horror und Stationfall

Neues für Infocom-Freunde

Nach Douglas Adams geradezu genialem 'Bureaucracy' sind The Lurking Horror' und 'Stationfall' die nächsten, wirklich sehr guten und anspruchsvollen Text-Adventures aus dem Hause Infocom. Dieser Name steht schon seit der legendären Zork-Trilogie für Text-Ad venture an Spitzenklasse. Auch mit den beiden Neuerscheinungen zeigt sich, daß dieser Ruf gerechtfertigt ist.

Mit 'The Lurking Horror' hat Infocom endlich dem Wunsch vieler Fans nachgegeben und ein Horror-Adventure geschaffen. Ort der Handlung sind die Gebäude der fiktiven G.U.E. Universität. Draußen wütet ein entsetzlicher Schneesturm und der Spieler ist mehr oder weniger eingesperrt, was nicht von Nachteil ist, da man noch 20 Seiten für eine wichtige Klausur zu schreiben hat. Kaum hat man sich jedoch an seinen Terminal gesetzt und hat, nach Eingabe des Codewortes, das nur im Handbuch steht (Der beste Kopierschutz für die nicht geschützen Programme von Infocom sind immer noch die Handbücher.), anqefangen den

bisher getippten Text zu lesen, geht der Horror auch schon los. Auf dem Bildschirm finden sich Daten aus einem Alchemisten Labor in der Uni ein. Da geht es um Geisterbeschwörung und schwarze Magie. Geheimnisvolle Kräfte zwingen den Studenten den Text zu lesen, bis er schließlich in einen erschreckend realistischen Alptraum fällt. Nach dem er aufgewacht ist, sind alle Daten gelöscht und er muß sich erneut auf die Suche danach machen. Von einem Hacker bekommt er einen wertvollen Tip. Der Spieler muß jetzt in die Keller der Uni vorstoßen, in die er sich bisher noch nie gewagt hat, da sich allerhand merkwürdige Geschichten darüber erzählt werden. Aber nicht nur im Keller lernt man das Gruseln. Ein Mann der eine Bodenwachsmaschine in einem der Korridore fährt, stellt sich bei genauerer Untersuchung als Zombie heraus. Aber auch hier setzt sich das relativ gewaltlose Prinzip von Infocom durch, es hat wenig Sinn zu versuchen den Zombie mit roher Gewalt umzubringen.

Wenn man das Spiel länger spielt, breitet sich eine gruselige Atmosphäre aus, die bei dem Grusel-Adventure 'Moonmist' nicht so recht aufkommen wollte. Leute mit schwachen Nerven sollten 'The lurking Horror' also nicht zu später Stunde spielen. Der Author Dave Lebling hat ein Programm geschaffen, das einen Ehrenplatz in seiner bisherigen Erfolgsliste einnehmen kann. Er schuf Hits wie 'Spellbreaker', 'Starcross' und 'Suspect'. An der Zork-Trilogie war er als Co-Author beteiligt. Die üblichen Nachteile bei Spielen von Infocom, Preis und Sprache sind auch hier wieder gegeben. Der Preis ist vielleicht durch das neue Design der Verpackung und die Zugaben in der Packung (außer Anleitung und Diskette) zu entschuldigen. Die Sprache, recht anspruchsvolles Englisch, gehört ebenfalls dazu und ist schon fast ein Markenzeichen. Aber mit durchschnittlichen Englischkenntnissen und einem dicken Wörterbuch läßt sich 'The Lurking Horror' wie auch alle anderen Infocom-Adventure recht flüssig spielen. Außerdem, und das sei an die Adresse der Schüler gerichtet, lernt man, wenn man mehrere Infocom-Adven-tures spielt, geradezu spielend Englisch.

Möchte man etwas Anspruchsvolles auf den Bildschirm bekommen , dem sei 'The lurking Horror' wie auch jedes andere Infocom-Adventure empfohlen.

Zum Abschluß noch ein paar Tips für die Anfänger:

WERTUNG
Kategorie: Textadventure
Monitor: mono/color
Steuerung: T
Hersteller: INFOCOM
Wertung:


Auch mit 'Stationfall' hat Infocom bzw. Steve E. Meretzky einen langersehnten Wunsch der großen Fangemeinde von 'Planetfall' erfüllt. Vor vier Jahren brachte Infocom das Science Fiction Adventure 'Planetfall' heraus. Nicht nur wegen des sehr guten Begleitcharakters, der je in einem Adventure von Infocom vorkam, nämlich dem genial kindischen, verspielten und urkomischen Roboter Floyd, forderten die Fans schon bald einen Nachfolger. Die lange Wartezeit hat jetzt ein Ende. Nachdem sie den Planeten Resida in 'Planetfall' vor dem Untergang gerettet haben, sind sie bis zum Leutnant erster Klasse befördert worden. Das Leben sollte jetzt aufregender werden, als es bisher als Raum(schiff)-pfleger war. Aber sie haben nur eine dieser Arbeiten gegen eine andere eingetauscht.

Jetzt müssen sie Schreibtischarbeit verrichten, bei der es das Aufregendste ist, wenn sie einen Ausflug zur Raumstation Gamma Delta Gamma 777-G 59/59 machen dürfen, um sich um Formulare zu kümmern. Und das ist genau das, was sie heute tun müssen. Für alles, was sie hierzu brauchen, werden natürlich, wie könnte es anders sein, Formulare benötigt, die auch in der Packung enthalten sind.

Sind sie nach dem freudigen Wiedersehen mit Floyd endlich bei der Raumstation Gamma Delta Gamma 777-G 59/59 angekommen, wird es schon merkwürdig. Kein Empfangskommitee, nichts.

Die gesamte Station ist verlassen. Sie bekommen Hinweise auf eine Pyramide, die die ganze Menschheit bedroht. Ihre Aufgabe ist es nun, das Universum zu retten.

Im Laufe der Zeit zeigen sich die drastischen Auswirkungen der Pyramide. Zum Beispiel fängt Floyd an, sich sonderbar zu benehmen (unter anderem rülpst er und entschuldigt sich nicht dafür). Oder es funktionieren Maschinen nicht mehr wie erwartet und verschwinden sogar. Am Ende des Spiels, so traurig es ist, muß die Fangemeinde für immer von Floyd abschied nehmen. Man bekommt einen Vertreter namens Oliver.

Für einen Teil des Spiels entfällt das Kartenzeichnen. Ein Plan der Raumstation liegt bei. Die angedockte Raumstadt darf der eifrige Abenteurer aber wie immer mit Papier und Bleistift erkunden.

Stationfall ist gagreicher als 'The Lurking Horror'. Schon allein die Wiedereinführung der Fußnoten, 'Hitchhiker'-Fans werden sich erinnern, und der Kommentar des Authors dazu ist sehenswert. Ebenso wird die Bürokratie auf die Schippe genommen.

Die meisten Probleme sind leicht zu lösen. Ein paar harte Nüsse sind aber auch noch da, die ja das Salz in der Suppe ausmachen.

'Stationfall' ist ein unbedingtes Muß für alle begeisterten 'Planetfair Spieler. 'Stationfall' ist sicher eines der Besten, wenn nicht das Beste Programm, daß Infocom je herausgebracht hat.

Andreas Paul

Hier noch ein paar Tips für Anfänger:

WERTUNG
Kategorie: Textadventure
Monitor: mono/color
Steuerung: T
Hersteller: INFOCOM
Wertung:


TAI-PAN - Gefährlicher Handel im Ocean

TAI-PAN ist ein Wirtschaftsspiel, welches sich Anfang des 19. Jahrhunderts in China abspielt. Sie beginnen nun das Spiel ohne einen Pfennig Geld. Ihre Aufgabe ist TAI-PAN zu werden. Zuerst müssen Sie jemanden finden der ihnen Geld leiht, um ein Schiff zu kaufen und auszurüsten. Es gibt drei Arten von Schiffen: die 'Lorcha', ein schnelles Schmugglerschiff, den 'Klipper', ein Handelsschiff und die 'Fregatte' wie sie die Marine und die Piraten benutzen. Falls nach dem Schiffskauf noch etwas übrig ist, brauchen Sie noch eine Besatzung und Handelsgüter. Die Besatzung kann angestellt werden, oder wenn Sie Geld sparen wollen, kann sie auch zwangsangeheuert werden, aber Vorsicht, dafür kann man ins Gefängnis kommen. Bei dreimal Gefängnis wird man übrigens geköpft. Ist die Besatzung beisammen, die Ausrüstung, Verpflegung und Ware gekauft kann es losgehen. Am sichersten, aber auch am langsamsten ist es, wenn man eine der vorgeschriebenen Routen nimmt. Nehmen Sie eine andere Route, besteht die Gefahr eines Piratenangriffs. Aber auch Sie selbst können unter die Piraten gehen und andere Schiffe überfallen. Dabei müssen Sie auch selbst zur Waffe greifen und kämpfen. Ihre Ausdauer wird über einen Balken angezeigt, verschwindet er, haben Sie verloren. Kommen Sie einmal in einen Hafen, ob als Händler oder als Pirat, müssen Sie das Lagerhaus oder die Bank finden, um die Waren oder die Schiffe zu verkaufen. Nach erneuern des Bestandes kann weiter gesegelt werden. Das Spiel geht dann so lange bis man zum TAI-PAN aufgestiegen ist. TAI-PAN ist zugleich ein Wirtschaftsspiel und ein Kampfspiel, das man auf vielfältige Art spielen kann.

WERTUNG
Kategorie: Textadventure
Monitor: mono/color
Steuerung: T
Hersteller: INFOCOM
Wertung:


KING'S QUEST III - Die Begegnung mit dem Zauberer

Vor langer Zeit lebte im Land von Llewdor ein Zauberer mit den Namen Manannan. Um sich nicht von unwichtigen Dingen aufhalten lassen zu müssen, besorgte sich der Zauberer einen kleinen Jungen, der für ihn die unwichtigen Dinge erledigte. Doch der Junge wuchs heran und abenteuerlustig wie er war, erkundete er die alten Bücher des Zauberers. Eines Tages beim Ausprobieren eines Zauberspruches erwischte ihn der Zauberer. Er war darüber so erbost, daß er ihn in ein Häufchen Staub verwandelte. Erschreckt über seine Unbeherrschtheit beschloß er, den selben Fehler wolle er nicht mehr machen. Bei seinem nächsten Sklaven, wieder ein kleiner Junge, nahm er sich vor achtsamer zu sein.

Sie müssen nun diesen Jungen führen und ihn aus den Fängen des Zauberers befreien. Das ist nicht ganz einfach, hat man zum Beispiel das Haus verlassen und ist auf dem Weg über das Gebirge, kann der Zauberer aus dem Nichts auftauchen.

Dabei erscheint erst eine Wolke und dann der Zauberer selbst. Als Strafe wird man dann ins Haus zurückgezaubert. Schlimmer ist es, wenn man das zweite Mal auf der Flucht erwischt wird, als Strafe führt man dann merkwürdige Verrenkungen aus. Ist man dann in der glücklichen Lage dem Zauberer entkommen zu sein, beginnt der gefahrenvolle Gang durchs Gebirge, um dann an die See und an ein Schiff zu gelangen. Danach stehen noch gefahrvolle Begegnungen mit Medusa, die Menschen in Stein verwandeln kann und einem Schneemenschen an, um am Ende den Zauberer mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen, nämlich der Magie.

Wer schon Kings Quest I und II kennt, der weiß, daß immer einige Überraschungen auftreten können. Die Figur kann mit Joystick, Maus oder der Tastatur in verschiedenen Geschwindigkeiten gesteuert werden. Ein schönes Adventure mit guter Grafik, nur das Nachladen der Bilder dauert etwas lang.

WERTUNG
Kategorie: Actionspiel
Besonderheiten: nach einer Story von James Clavell (SHOGUN) |Monitor: color
Spieler: 1 |Steuerung: M
Hersteller: Ocean
Wertung:




Aus: ST-Computer 11 / 1987, Seite 52

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