Foliotalk - Der Kleine sucht Anschluß

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Wer des öfteren Texte unterwegs schreibt, war bisher mit dem Portfolio gut bedient. Die Angelegenheit hatte nur einen Haken: Die Texte blieben dort, wo sie waren. Die einzige Möglichkeit war, sie auszudrucken - keine elegante Lösung für den ansonsten recht erfreulichen Portfolio. Wer einen PC hatte, konnte mit dem zur seriellen Schnittstelle des Folios mitgelieferten Programm auch Dateien zum PC übertragen. Zwar spartanisch, doch durchaus möglich.

Damit ist jetzt Schluß. Foliotalk verbindet den ST mit dem Portfolio. Voraussetzung dafür ist lediglich die parallele Schnittstelle für den Portfolio, da Foliotalk über das eingebaute Übertragungsprotokoll des Folios arbeitet. Der ansprechend gestalteten Verpackung entnehmen wir ein Verbindungskabel, eine Diskette sowie eine 12seitige DIN A5-Anleitung. Ein kurzer Blick in die Anleitung stillt den Dateiübertragungshunger schon zur vollen Zufriedenheit, denn es ist sofort ersichtlich, daß das Programm auch als Accessory zu betreiben ist.

Bytes schaufeln

Und schon kann es losgehen. Foliotalk kann als Accessory installiert oder als Programm gestartet werden. In beiden Fällen meldet sich das Programm nach dem Aufruf mit der oben gezeigten Dialogbox. Hier ist auch bereits eindeutig zu erkennen, was man mit Foliotalk machen kann:

Dateien von und zum Folio übertragen. Dazu muß der Folio lediglich auf Dateienübertragung und dort auf Bedienen gestellt werden.

Beim ersten Start des Programms muß das mitgelieferte Programm FTREE.COM zum Portfolio überspielt werden - es ermöglicht später, die Baumstruktur der Folio-Directories auf dem ST einzulegen.

Ist die erste Übertragung beendet und das FTREE-Programm einmal auf dem Folio gestartet, können ab sofort auch die Unterverzeichnisse des Portfolios über den ST angewählt werden. Das ist sehr praktisch, denn man muß nicht jeden Pfad von Hand eingeben, wie es bei anderen Programmen der Fall ist.

Laufwerke

Alle auf dem ST verfügbaren Laufwerke lassen sich per Button anwählen, natürlich auch alle Ordner. Dazu muß lediglich der entsprechende Button angeklickt werden, und das Directory erscheint. Alle nicht verfügbaren Laufwerke sind hell dargestellt und nicht aktivierbar. Auf dieselbe Art und Weise kann auch das aktuelle Laufwerk des Portfolios gewechselt werden, also A oder C. Die Änderung des Pfads erfolgt entweder durch entsprechendes Anklicken der Unterverzeichnisse oder durch direktes Anklicken des oben angezeigten Pfads. Danach kann direkt das zu verwendende Verzeichnis ausgewählt werden. Foliotalk arbeitet ohne Murren mit Großbildschirmen zusammen. Auch auf Farbmonitoren ergeben sich keinerlei Probleme - das Programm ist mit jedem beliebigen ST benutzbar.

Schnell

Zur Übertragung einer 50 kB großen Datei vom ST zu einer Portfolio- Speicherkarte benötigt Foliotalk 2 Minuten und 13 Sekunden. Das ist zwar nicht gerade umwerfend schnell, doch immerhin eine akzeptable Zeit - man überträgt ja nicht den ganzen Tag lang nur Dateien hin und her.

Das Programm kostet 98 DM. Dieser Preis ist angesichts der Leistungen mehr als akzeptabel. Auch der Bedienungskomfort kann sich sehen lassen: Kabel einstecken, Programm starten, fertig. Der besondere Vorteil von Foliotalk liegt aber auch darin, daß man es als Accessory installieren kann. Wer seine Textverarbeitung schon gestartet hat und erst dann bemerkt, daß noch ein Text vom Folio fehlt, öffnet schnell das Accessory und hat den Text sofort zur Verfügung - ein großer Pluspunkt. Wer einen Portfolio besitzt und Dateien übertragen möchte, ist mit Foliotalk bestens bedient.

Martin Pittelkow

Bezugsadresse:
Eickmann Computer
In der Römerstadt 249/253
6000 Frankfurt/Main 90



Aus: ST-Computer 11 / 1990, Seite 20

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