MEMO: Geburtstagskind

Vielleicht haben Sie schon einmal eine „Geburtstagsurkunde“ geschenkt bekommen oder selbst verschenkt: darauf finden sich Informationen zum Namen, über Ereignisse am Tage Ihrer Geburt und die bis heute vergangene Lebenszeit in Tagen. Grundlage solcher Urkunden sind Datenbanken, die von einem Programm nach entsprechenden Vorgaben ausgewertet werden. Mit MEMO von Wolfgang Maisei steht jedem Atarianer nun solch ein Programm zur Verfügung (ST-PD 406).

Was war los?

Über den Menüpunkt Auswertung werden alle wissenswerten Informationen zusammengetragen. Es stehen dabei Informationen von etwa 600 Vornamen, 1000 Ereignissen sowie Lebensdaten zu zirka 1300 berühmten Persönlichkeiten in mehreren Dateien zur Verfügung. Nach Eingabe eines Namens und Geburtsdatums erfahren Sie zuerst den Tag Ihrer Geburt und die seither verstrichenen Tage. Das ist oft weniger als man denkt: auch nach 25 Jahren sind erst lächerliche 9196 Tage vergangen. Es folgt - soweit vorhanden - eine Herleitung des Vornamens. Daneben werden Persönlichkeiten mit demselben Namen oder Geburtstag aufgeführt. Abgeschlossen wird die Auswertung mit den Ereignissen, die an Ihrem Geburtstag geschehen sind. Vorhanden sind in der vorliegenden Version 90.06 Daten von 130 n. Chr. bis Mai 1990.

Es ist aber auch möglich, auf die gespeicherten Daten in einer Art Lexikon mit verschiedenen Stichworten zuzugreifen. So können Sie sich unter Suchen-Person anhand der Vor- oder Nachnamen eine Liste der entsprechenden Persönlichkeiten ausgeben lassen. Die Datenbank der Ereignisse läßt sich unter Suchen-Ereignis nach bestimmten Stichworten (z.B. „Hamburg“) oder Jahren (z.B. 1965) durchforsten, wobei teilweise ganz ansehnliche Listen zustande kommen (testen Sie auch einmal „Berlin“). Schließlich läßt sich unter dem Stichwort Suchen-Vorname die Herleitung eines Vornamens auch einzeln abrufen.

Und sonst...

Das Programm gehört zu den wenigen, das unter allen Bildschirmauflösungen des Atari ST gleichermaßen läuft. Obwohl es auf einen MEGA 2 entwickelt wurde, hat der Programmautor auch an die kleinen Speicher der (legendären) 520 STs gedacht, und den Zugriff auf die Daten über die Diskette realisiert. Das spart zwar RAM-Speicher, ist aber mit enormen Geschwindigkeitseinbußen zu bezahlen, was man vor allem beim Durchforsten der Daten nach bestimmten Stichwörtern zu spüren bekommt. Ein bißchen ärgerlich in diesem Zusammenhang ist, daß eine Dialogbox abschließend einen Teil der Informationen verdeckt. Es empfiehlt sich also - wie so oft - eine Festplatte oder notfalls eine RAM-Disk. Die Auswertungen können übrigens wahlweise auf den Bildschirm oder Drucker ausgegeben werden. Eine Ausgabe in eine Datei steht leider nicht zur Auswahl. Vermißt habe ich auch die Möglichkeit, eigene Daten hinzuzufügen. Eventuell reicht es aber aus, die entsprechenden Hilfsdateien über einen Texteditor zu erweitern.

Von der Bedienung her finde ich Drop-down-Menüs mit jeweils nur zwei bis drei Einträgen nicht so toll. Da könnte man sich vielleicht auch etw as anderes überlegen (siehez. B. STICKER,ST-PD 152). Auch die Ausgabe auf Bildschirm und Drucker beschränkt sich momentan noch auf die reine Datenausgabe, ohne besonderes Layout. Gegebenenfalls sollte man auf die Semigrafikzeichen des fast in allen Druckern vorhandenen IBM-Zeichensatzes #2 zurückgreifen. Beeindruckend dagegen ist die zur Verfügung stehende Datenmenge (siehe oben). Abgerundet wird das Programm durch eine kleine Druckeranpassung, in der man die Umlaute und das „ß“ anderen Codes zuordnen kann.

rhl

MEMO
ST-PD 406



Aus: ST-Computer 05 / 1991, Seite 176

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