ALMA - Der Alarmspezialist

Das Programm ALMA (ALertbox-MAker) ist ein Programmierer-Tool, um die, wie es der Name schon sagt, Herstellung von sogenannten Alertboxen (auch oft GEM-Warnanzeige genannt) bei der Programmierung einer GEM-Umgebung auf einem Atari ST oder TT wesentlich zu vereinfachen.

Wie Sie wissen (oder vielleicht auch nicht), ist die Handhabung von Alertboxen in einem Programm prinzipiell kein Problem. Man übergibt einer GEM-Routine ganz einfach eine Zeichenkette, die einer gewissen Syntax gehorchen muß. und behandelt dann den Rückgabewert.

Die Probleme tauchen erst auf, wenn diese Zeichenketten sehr lang werden oder man die Alertbox-Texte global ändern will, um sie in eine andere Sprache zu übersetzten. Das erste Problem kann angegangen werden, indem man a) ungeniert die mögliche Zeilenlänge eines Quelltextes ausnützt und die Unschönheiten beim Editieren und Ausdrucken in Kauf nimmt, b) die Zeilen mittels Programmfunktionen zusammenfügt („strcat" in C oder „CONCAT" bei Pascal) oder c) ALMA verwendet und der Alertbox-Routine nur noch einen kurzen Schlüsselbezeichner übergibt.

Im Falle der Portierung sind zwei Lösungen denkbar: a) man durchforstet alle seine Quelldateien (die besonders bei Modula und C sehr zahlreich sein können) und nimmt die jeweiligen Änderungen von Hand vor oder b), man ändert mit ALMA die betreffenden Boxen in einem Sitz und läßt sich eine neue, fertige Quelldatei ausgeben.

Streng genommen ist ALMA ein Datenbankprogramm. Eine Datenbank behandelt eine Datei in Form einzelner Datensätze. Der Witz von ALMA ist nun, daß es die Informationen, die es braucht, um eine GEM-Warnbox zu basteln, genau wie Datensätze behandelt.

Die Code-Ausgabe ist das Herzstück des ganzen Programms. Hier wird die Alertbox-Zeichenkette in Code-Form auf die Diskette gespeichert. Das Ausgabeformat kann für jeden Verwendungszweck individuell eingestellt wer-

den. Unter „ASCII-Import“ können Alertboxen als normaler String geladen werden. Sie ziehen es viel leicht vor, Ihre Alertboxen in einem Texteditor vorzufabrizieren. „ASCII-Export“ gibt eine Textdatei aus.

Wie entsteht den nun eine Warnbox? Hinter dem Menüpunkt „Alertbox erzeugen“ verbirgt sich die eigentliche Werkbank des Programms. Beim Anwählen dieses Menüeintrages erscheint eine große Dialogbox. mit der Sie einen neuen ALMA-Datensatz erstellen können. Dieser besteht 1. aus dem Schlüsselbezeichner, einer Zeichenkette von 12 Zeichen. Dies ist im Grunde der Name für die Alertbox. Es macht Sinn, wenn Sie einen Bezeichner wählen, den sie in Ihrem Programm als Variable oder Konstante gebrauchen können. 2. Es wird typischerweise ein Symbolzeichen definiert, das mit in der Warnbox erscheint. Es stehen drei vorgegebene Symbole zur Wahl, ein viertes kann selbst definiert werden. 3. Es gibt noch den Hinweistext. In einer Alertbox sind ja maximal 5 Zeilen zulässig. 4. Außerdem gibt es dann noch die Auswahlknöpfe (Buttons), von denen maximal 3 Stück mit jeweils 10 Zeichen Text möglich sind.

Was ist ein globaler Textersatz? Nehmen wir einmal an. Sie arbeiten an Ihrem neuesten Programmprojekt. und Sie bringen irgendwo in Ihren Alertboxen Informationen über das Programm unter, etwa die Versionsnummer, das Erstellungsdatum oder das Datum des letzten Updates. Jetzt können Sie es sich sparen, das in Ihrer ALM-Datei fortwährend aufzusuchen und von Hand zu ändern. Meistens vergißt man auch, wieviel mal und wo man diese sich wechselnden Angaben angebracht hat. Nun können Sie aber in der Datei Textvariablen (sogenannter Textersatz) definieren und brauchen sie nur noch im entsprechenden Formular (Menü Optionen, Befehl Textersatz) zu ändern. Bei der nächsten Code-Ausgabe wird Ihre Textvariable durch die angegebene Zeichenkette ersetzt (deshalb der Name).

DK

ALMA
ST-PD 454



Aus: ST-Computer 12 / 1991, Seite 203

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