Virendetektor - Vertrauen ist gut...

Das Virenunwesen hält sich seit geraumer Zeit für ATARI-Systeme glücklicherweise in Grenzen. Es sind kaum spektakuläre Zwischenfälle bekannt geworden - und das ist auch gut so. Um aber allen Eventualitäten vorzubeugen, gibt es schon eine gehörige Anzahl von Schutzprogrammen, die mit einiger Sicherheit ihre Vorbeugearbeit leisten.

Eine ganze PD-Diskette in der ST-Reihe ist vollgestopft mit Schutzmechanismen, von denen das Programm Virendetektor den größten Raum einnimmt. Der Virendetektor entstand vor einigen Jahren, als die ersten Computerviren auf dem ST auftauchten. Seit der Version 3.0 ist nun auch eine CRC-Prüfsummenbildung eingebaut, so daß auch die Gefahr eines Befalls mit bislang unbekannten Viren ausgeschlossen werden kann.

Mit dem Virendetektor haben Sie nun das geeignete Mittel in der Hand, um jede Art von Virus zu entdecken, bevor er Unheil anrichten kann und sich über die gesamten Datenbestände verbreitet. Das Programm läuft in allen Bildschirmmodi und auf Grafikkarten, die mindestens eine Auflösung von 640*400 Punkten liefern. Insbesondere wird auch der neue ATARI TT in den Auflösungen ST-HIGH, TT-MID und TT-HIGH unterstützt.

Es kann unter drei verschiedenen Verfahren zur Immunisierung des Boot-Sektors ausgewählt werden. Auf Wunsch des Benutzers kann über ausführbare Programmdateien eine CRC-Prüfsumme erstellt werden. Damit ist gewährleistet, daß auch zukünftige Link-Virengenerationen automatisch durch die nach einem Befall veränderte Prüfsumme erkennbar sind.

Neben kompletten Laufwerken und einzelnen Programmen untersucht das Programm auch gezielt einzelne Pfade und alle angeschlossenen Partitionen bzw. RAM-Disks. Der Virendetektor gibt auf Wunsch eine ausführliche Protokolldatei aus, in der alle aktuellen Systemparameter und verbogenen Vektoren dokumentiert sind. Mit Hilfe dieser Datei ist bei vielen Problemen eine genaue Fehlerdiagnose durch einen fachkundigen Experten möglich.

Ein Computervirus kann sein Unwesen natürlich nur ungestört treiben, wenn es ihm gelingt, sich vor den Augen des Benutzers zu verbergen. Da die wenigsten ST-User ihr Gerät 24 Stunden täglich eingeschaltet lassen, ist der einzige Platz, an dem Viren überleben können, um sich bei günstiger Gelegenheit zu verbreiten, der Massenspeicher. Berücksichtigt man diese Vorgaben, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten für Computerviren, sich im ST breitzumachen: als Boot-Sektor- oder als Link-Viren. Beide Varianten der Saboteure weiß der Detektor zu bekämpfen. Der Virendetektor wird zwar über die ST-PD-Rehie vertrieben, ist aber ein Shareware-Produkt mit 50,- DM als Obulus.

Auf der PD-Diskette Nr. 470 sind noch drei weitere nützliche Programme zu finden: Erstens ein Vorbeugeprogramm namens ABC, das durch Ändern der Extensions (Dateierweiterung) den Viren das Aufspüren lauffähiger Programme erschweren soll, zweitens ein Software-Schreibschutz (WR-PROTECT) für alle Laufwerke und drittens ein Boot-Sektor-Prüfer namens SCRUTINIZER. Alles in allem eine sinnvolle Sammlung für die Virenprophylaxe.

Virendetektor
ST-PD 470



Aus: ST-Computer 03 / 1992, Seite 179

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