Sylvies Tratschecke

Commodore goes to Disney

CEI, ein amerikanischer Konzern, der sich vor allem eine goldene Nase im Lowcost- Bereich verdient hat, hat Commodore aufgekauft. Immerhin haben die CEI-Leute Commodore England bei den Kaufverhandlungen überboten. Commodore England und Comrnodore USA werden wahrscheinlich wieder Rechner bauen. Für wen? ... fragt sich der kritische Computerfachmann. Angeblich sollen die NASA 1000 und Disneyworld 5000 Rechner geordert haben. Daß diese beiden Firmen die gleichen Rechner brauchen,ist ja klar.

Irma packt ...

Meine Freundin Irma streicht die Segel in Holland. Irma wird den Kontinent (Holland) verlassen und durch den Ärmelkanal schwimmen. Ihre Begründung für diesen Weggang liegt auf der Hand: „Für die Pressearbeit benötigt ATARI England ganz dringend meine Hilfe! “ Irma wird die ohnehin wirren Pressetexte jetzt auch noch übersetzen! Auch das Wort „Pressearbeit“ ist doch eher übertrieben, man kann in puncto ST-Fachzeitschriften nicht gerade von einem Blätterwald sprechen. Ich denke da noch mit einem Schaudern an das Presserundschreiben vom Sommer’94....... ATARI Holland macht’s möglich, wir sind 14 Tage nicht erreichbar...... Daß solche Texte noch übersetzt werden müssen!

Raffgeier & Co.

Eines der letzten Microsoft-Rundschreiben enthielt ein Bestellformular für Updates. Das ist nicht sehr ungewöhnlich, aber was dabei ins Auge sprang, war die Faxnummer. Also, sie beginnt mit 0180, und das heißt ja wohl, daß zur Kasse gebeten wird. Wie bei den 0190er-Telefonnummern kann man bei den 0180er-Nummern ebenfalls eine Gebühr festlegen. Microsoft läßt sich also für jede Bestellung, die gefaxt wird, auch noch Kohle rüberschieben. Mein Lieblingsabzocker ist auch mal wieder mit von der Partie - die Post bekommt in diesem Fall die Hälfte der Asche! Man fühlt sich dabei frappierend an ein anderes Gewerbe erinnert, das ebenfalls vom Telefonverkauf lebt.

Nachschlag

Der Postartikel hat eine große Welle der Sympathie mit sich gebracht. Ich danke für die zahlreichen Anrufe und Faxe. Das Dankefax von meinem Freund Hatto (BMPUTM) möchte ich hier zitieren: „... und der Rundumschlag zum Thema Post ist mir sozusagen aus dem Herzen gekotzt!“ Die Geschichten über die deutsche Bundespost häufen sich auf meinem Schreibtisch. Eine davon möchte ich als Nachschlag noch zum besten geben.

Mein Freund Chris aus Berlin erwartete ein Paket aus dem Ausland. Er schlenderte mit seiner Abholkarte auf die ihm zugeteilte Post. Das Paket wurde ihm unter die Nase gehalten, und der Postbeamte verlangte siegessicher 122,49 DM. Das Paket sollte eigentlich kostenlos verschickt werden, aber die handschriftlichen Zahlen unter dem Adreßaufkleber machten einen überzeugenden Eindruck. Nach langem Diskutieren und verzweifeltem Suchen der offiziellen Nachnahmepapiere dämmerte es unserem Postbeamten langsam. Einer seiner Kollegen hatte die Postleitzahl auf dem Paket handschriftlich geändert.

BMP" ist ein eingetragenes Warenzeichen von Hatto W. Renn, Berlin

center



Aus: ST-Computer 01 / 1995, Seite 87

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite