Quick-Tips

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Wenngleich die Aussage von Herrn Bley zutrifft, so ist sie nicht vollständig und bedarf daher der Ergänzung.

Grundsätzlich ist richtig, daß die Versorgung der Terminatoren (Abschlußwiderstände 220Ω gegen +5v, 330Ω gegen Masse) vom Host erledigt werden sollte. Insofern ist der TT in dieser Hinsicht ‘unterversorgt’, wie Herr Bley richtig feststellt. Dies setzt aber voraus, daß alle anderen am Bus hängenden Devices ‘TRMPWR’ (= Terminator Power = Versorgung der Terminatoren mit +5V) nicht auf den Bus legen, um möglichen Überlagerungen vorzubeugen. Bei manchen Geräten läßt sich die Versorgung des Pins 26 am SCSI-Bus (nicht zu verwechseln mit Pin 25 an der weiblichen Sub-D-Buchse am Rechner) mit +5V per Jumper abschalten, andere wiederum sind an diesem Pin ständig aktiv.

Dies wiederum bedeutet, daß bei mehreren Geräten am externen SCSI-Bus, bei der von Herrn Bley vorgeschlagenen Lösung, keines die Versorgung der Terminatoren übernehmen darf. Tritt der Umstand ein, daß möglicherweise sogar mehrere Geräte die 5 V auf den Bus legen, so sind Fehler beim Lesen/Schreiben vorprogrammiert. Ursache ist die Tatsache, daß nicht alle Geräte (da in der Regel jedes ein eigenes Netzteil hat) exakt 5 V produzieren, sondern je nach Belastung die Spannung geringfügig schwanken kann. Es versorgt daher immer das Gerät, das die höchste Spannung führt. So versorgt demnach ein externes CD-ROM, dessen primär getaktetes Netzteil bei nicht eingelegtem Medium quasi im Leerlauf mit etwas mehr als 5 V läuft, den Bus solange, bis das Laufwerk gestartet wird. Nun sinkt die Spannung um 1/10 oder 2/10 Volt, was dazu führt, daß ein anderes am Bus hängendes Gerät die Versorgung übernimmt. Dieses Hin und Her bekommt dem Bus nicht. Unabhängig davon produziert das nahezu leerlaufende Netzteil unseres, eben beschriebenen, CD-ROMs ziemliche Oberwellen auf der 5 V-Leitung, da ein Primärnetzteil erst unter Belastung halbwegs "sauber“ Spannung abgibt. Dem Artikel von Herrn Bley müßte hinzugefügt werden, daß bei Versorgung der Terminatoren nur der Rechner - falls er wie beschrieben umgebaut ist - diese Leitung versorgt. Alle anderen Devices müssen dann so eingestellt sein, daß sie nicht 5V auf den Bus geben. Bedauerlicherweise kann dies bei manchen Geräten nur dadurch erreicht werden, indem die Leiterbahn zu Pin 26 unterbrochen wird.

Da sich die Versorgung der Terminatoren nach der höchsten Spannungsquelle richtet, wird die durch die Flußspannung der Diode um ca. 0,65 V herabgesetzte Versorgungsspannung dann ohnehin nicht wirksam, wenn noch wenigstens ein Device am Bus hängt, das TRMPWR auf den Bus liefert. Der von Herrn Bley beschriebene Umbau kann daher funktionieren - muß es aber nicht. Nicht erklärbare Schreiboder Lesefehler sind die Folge (z.B. das Schreiben auf Wechselplattenmedium wird plötzlich, meist bei längeren Dateien oder längerem Schreiben, eingestellt).

Die Lösung: Alle Devices und der Host geben die 5 V über eine Diode (1N4001) an Pin 26 (beim TT an Pin 25 der SubD). Die Terminatoren werden dann über das Gerät versorgt, das das höchste Potential bietet (bei Differenzen von wenigen mV). Selbst bei Schwankungen tritt immer das Gerät mit dem höchsten Potential ein - Rückflüsse auf die anderen Geräte sind ausgeschlossen (Sinnvoll wären dann noch eine Mini-Sicherung 1A sowie ein Block-C mit 100µF und ein kleiner Elko mit 4,7µF gegen Masse)

Peter J. Kotulla

Kampf dem Speicherfresser

Im Falcon-TOS existiert ein ärgerlicher Fehler, der sich dadurch bemerkbar macht, daß nach einer gewissen Zahl von Fensteröffnungen im Desktop nicht mehr genug Speicher vorhanden ist, ein Programm zu starten, selbst wenn man alle Fenster ordnungsgemäß geschlossen hat. Beim Öffnen eines Laufwerkfensters im Desktop werden 21552 Bytes Speicher reserviert, aber nicht mehr freigegeben, wenn das Fenster geschlossen wird. Um diesen Mißstand zu beheben, kann man einfach ein kleineres Programm starten, das mit dem beschnittenen Speicher noch lauffähig ist.

Nach dem Beenden dieses Programmes ist der verloren geglaubte Speicher wieder verfügbar. Es reicht beispielsweise ein Programm, welches sofort wieder terminiert.

	Start:
		clr.w -(sp) 
		trap#1
	.end

Praktischerweise kann man dieses Programm nun als Icon auf dem Desktop verewigen, um es bei Bedarf schnell starten zu können. Wahlweise ist es natürlich auch möglich, das Programm auf eine Taste zu legen, wie z.B. eine Funktionstaste. Die komplette Aktion zum Freigeben des Speichers dauert insgesamt somit nicht länger als zwei Sekunden.

Natalie Lübcke



Aus: ST-Computer 03 / 1995, Seite 104

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