Computer-Magazin-Archiv

Sylvies Tratschecke

Falcon Mk II

Während sich auf der CEBIT alle Welt um den Apple-Stand drängelte, gab es auf der Musikmesse in Frankfurt nicht weniger bemerkenswerte Dinge zu sehen. In Halle 8, zwischen "langhaarigem Musiker-Gesockse", massenhaft auftretenden rührigen Koreanern und Taiwanesen sowie überall feilgebotenen "Greatest Volksmusik Hits" als MIDI-Dateien, wurde vorwiegend Musik-Software präsentiert und mit großem Rummel demonstriert - wie zu erwarten, in erster Linie auf DOSen und Mac-Basis. Aber auch ATARI-User kamen auf ihre Kosten.
Insbesondere das Thema Harddisk-Recordinger freute sich großen Interesses, natürlich auf Falcon-Basis.
Doch hier lauerte eine große Überraschung auf das emsig spähende Publikum - so gut wie alle zur Vorführung benutzten Falcons trugen das Label"C-LAB Mk II". Noch handelte es sich dabei um ATARI-Falcons, die von C-LAB aufgekauft und umgebaut worden waren. Jedoch wird die erste Serie speziell für C-LAB hergestellter Falcons in etwa 2 bis 3 Monaten erwartet, gefertigt von EFA in Taiwan. EFA hatte auch bisher für ATARI die Falcons produziert. Das Gehäusedesign und damit die verbundene kompakte Bauweise werden unverändert übernommen, leider auch die bekannte Schwabbeltastatur. Hingegen wurden kleine, aber feine Modifikationen vorgenommen, die sich speziell an Musiker- und Studioerfordernissen orientieren.
Beispielsweise wurden Sound-In- und -Output an den Line-Level angepaßt, A/D- Wandler aus der HiFi-Technik verwendet und der SCSI-Bus nach innen verlegt. Laut Burkhard Bürgerhoff von C-LAB Digital Media GmbH soll gegen Ende des Jahres eine überarbeitete Version im 19"-Einschub zur Verfügung stehen, im Design an professionellen Studiostandards orientiert und mit deutlich erweiterten analogen und digitalen Schnittstellen eingebauter Grafikkarte sowie einem zweiten DSP, um die gleichzeitige Ausgabe von 16 Audiospuren zu ermöglichen.
Ausgeliefert wird der Mk II zunächst nur in einer Konfiguration mit 14 MB RAM und einer 514 MB großen internen SCSI-Platte zu einem Preis von unter 5.000,- DM. Aufgrund der speziellen Zielgruppe ist an einen Vertrieb nicht nur über den Computer-Handel sondern auch über Musikläden gedacht. Bleibt zu hoffen, daß dies für die Musik-Software-Häuser Ansporn genug ist, ihre MIDI/Audio- Technologie auch wieder verstärkt auf TOSPlattformen auszurichten - und daß beim bereits erwähnten "langhaarigen Musiker-Gesockse" fröhliche Gesichter vorherrschen, weil HarddiskRecording erschwinglich bleibt.

Kartenspiele

Im Verborgenen blühende Pflänzchen sorgen mal wieder für freudige Überraschungen. Während der vollmundig angekündigte Götterbote immer noch fußlahm dahinkraucht, ist ein anderer, McSTout mit Namen, unerwartet aus dem Schatten getreten, MagiCMac mit passenden Schnittstellen zu komplettieren. Genauer gesagt: mit je einem parallelen und seriellen Port (ST-kompatibel, versteht sich) sowie optionalen MIDI-Schnittstellen - das Ganze zusammengefaßt zu einer Steckkarte für den PDS (Processor Direct Slot) der Apple-LC- und Performa-Serie. Entwickelt wurde McSTout in einer Hau-Ruck-Aktion von OverScan in Berlin, die offensichtlich immer für eine Überraschung gut sind. Die Karte wurde auf der combit das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert und ist ab sofort für 250,- Märker im gutsortierten Kartenhandel erhältlich.

Regionalmesse Eppelheim

Mehrere regionale Computermessen sind geplant, vor allem in Gebieten, die etwas schwach auf der Brust sind, was deren Infrastruktur angeht (durch solche Gebiete ist früher die "Rollende Sparkasse" gefahren). Die Road Show ist wieder zu neuem Leben erweckt worden, damit die Gebiete, die über keine nennenswerte Händlerstruktur verfügen, dennoch mit Soft- und Hardware eingedeckt werden können.
Die erste Messe findet in der Nähe von Heidelberg am Samstag, dem 13. Mai 1995, in der Aula der Th.-Heuss-Schule (Ortsmitte) statt. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Mit von der Partie sind u.a. Compo/OverScan, Application Systems (Heimspiel), Heim Verlag, Digital Arts und adequate systems, um nur einige zu nennen. Was gibt's zu sehen? Jaguar, ATARI und Apple. Planung und Durchführung: Fa. Design, Weinheim, Herr Schaffert (06201) 66725. Weitere Messen sind im Saarland und in Bayern geplant.


Kontakt Artikel-Archiv | Links

Copyright-Bestimmungen: siehe "Über diese Seite