Leserbriefe

Ich persönlich bin nicht so glücklich über die Tatsache, daß die ST-Computer die ST-Computer bleibt. Klar, eine reine ATARI(und Kompatibler) Zeitschrift ist schon etwas Feines, aber wie lange kann sie existieren? Ihr habt richtig festgestellt, daß der Markt nicht mehr zu _retten" ist (wobei natürlich die Frage bleibt, was Ihr mit der Rettung meint?), es gibt kaum noch neue Software, und nur wenige Hersteller entwickeln bestehende Softwareweiter! Hier (Anmerkung am Rande) stellt man mal wieder fest, daß sich doch nicht immer das Beste durchsetzt.

Ich persönlich arbeite hauptsächlich auf einem PowerMac unter MagiCMac. Die noch vorhandenen ATARIs nutze ich kaum noch, hauptsächlich für Spiele, oder den Falcon bei speziellen Anwendungen. Aus diesem Grund war für mich der MacOPEN-Teil immer interessant, da ich eben auch mit Mac-Software arbeite. Hier arbeiten Macund ATARI-Software friedlich nebeneinander. Jeder sucht sich die Software aus, mit der er am besten die jeweilige Aufgabe lösen kann (manch einer greift da sogar teilweise zu SoftWindows). Viele waren über die Leistungsfähigkeit der ATARI-Software sogar ganz gewaltig überrascht, obwohl sie selbst ATARIs besitzen (z.B. für MIDI).

Ich frage mich, wie und wo sonst Fragen zu Atari-Emulatoren geklärt werden sollen, wenn nicht in einer Zeitschrift, die sich sowohl mit dem Originalsystem als auch mit den Plattformen fürdie Emulatoren beschäftigt. Ich hoffe, daß Ihr zumindestspezielle Rubriken für MagiCMac und Janus/ GEMulator einrichten werdet, in denen die Besonderheiten dieser Emulationen behandelt werden. Und für den Zeitpunkt, der wohl kommen wird (ich hoffe, daß das noch etwas dauert), daß sich die ST-Computer nicht mehr lohnt, hoffe ich, daß Ihr das Projekt Open Systems doch noch verwirklicht. Es wäre schade, wenn es zum Thema ATARI-Software nicht mehr die Information und Hilfe gäbe, wie ich sie von der ST-Computer seit Jahren gewohnt bin.

Carsten D. - Nürnberg

Red.: Vielen Dank für die besten Wünsche. Auch wir hoffen, daß die ST-Computer noch eine Zeitlang durchhalten kann. Rubriken, die sich mit ATARI-Emulatoren beschäftigen (z.B. Janus, GEMulator oder MagiCMac) werden wir auch weiterhin große Beachtungschenken.
Wenn jemand Tips und Tricks rund um dieses Thema haben sollte, kann er sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Entweder telefonisch in unserer Sprechstunde (donnerstags von 14:00 bis 17:00 Uhr) oder in unserer Redaktions-Mailbox, die 24 Std. online ist: 069-292966. Bis dann ...

Update für PD-Datenbank

Auf der PD-CD haben Sie versprochen, daß es in regelmäßigen Abständen Updates der PD-Datenbank geben wird. Leider habe ich davon noch nichts gehört odergelesen. Gibt es inzwischen eine neue Version?

Sandro S. CH-8045 Zürich/Schweiz

Red.: Das Erweitern und Pflegen der PD-Datenbank nimmt sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch. Dennoch gibt es bereits seit einiger Zeit eine überarbeitete Version. Diese ist allerdings nur als Diskettenversion erhältlich. In Kürze wird es wieder eine neue Version der PD-Datenbank geben. Beachten Sie hierzu jeweils unsere PD-Seiten am Ende des Heftes.

TOS auf PCs?

Ich finde es schade, daß ATARI sich aus der Computerwelt verabschieden will, aber wichtiger als die Hardware ist für mich, daß das Betriebssystem TOS und die Unzahl an sehr guter Software für dieses System überleben.

MagiCMac hat Wege aufgezeigt, eine andere Hardware-Plattform für unsere Belange einzusetzen. Es führt jedoch kein Weg daran vorbei, daß die PC-Schiene nun einmal die verbreitetste Hardware ist.

Wenn die Janus-Karte nicht so teuer wäre, könnte man sicher auch so manchen PC-Besitzer auf unser System neugierig machen. An guter ATARI-Software herrscht ja kein Mangel.
Ich selbst habe vom Programmieren keine Ahnung, aber wäre es denn nicht denkbar, TOS direkt auf den 80x86Prozessor umzusetzen und von Festplatte zu booten? Wenn dies machbarwäre, bräuchte sich kein SoftwareHerstellerund kein User mehr Gedanken zu machen, ob ein Verbleiben auf der ATARI-Schiene noch lohnenswert ist.

Dieter S. - 58300 Wetter

Red.: Im Prinzip wäre es kein großes Problem, das TOS auf einen anderen Prozessor zu portieren (GEM wurde ja schließlich auch auf IBM-PCs angeboten, hat sich aber leider nicht durchsetzen können). Mit einer Portierung des TOS ist es aber längst nicht getan. Alle TOS-Anwenderprogramme enthalten ja weiterhin den Maschinen-Code des Motorola-Prozessors und müßten von den jeweiligen Entwicklern ebenfalls komplett neu übersetztund angepaßt werden. Das ist bei der Menge an Programmen kaum durchführbar. Da ist die Lösung, den Motorola-Prozessor zu emulieren (wie es z.B. der GEMulator macht), besser. Ein Neucompilieren der Programme kann man sich so sparen, allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit.



Aus: ST-Computer 11 / 1995, Seite 73

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