Open System

Die Computerwelt ist rund. In lockerer Folge wollen wir einen Blick über den Tellerrand des Atari-Universums werfen und über interessante Entwicklungen aus der allgemeinen Computerwelt berichten.*

Zur CeBIT 2001 sind neue digitale Assistenten erschienen. Angesagt sind bei den Konkurrenten Handspring und Palm schlanke Modelle im eleganten Metall-Outfit. Die neue Software glänzt ebenfalls.

Visor Edge

«Liebling - ich habe den Visor geschrumpft», könnte der Spot zur neuen Handspring Kampagne titeln. Der neue Visor Edge ist schlank und rank und zieht in Gewicht und Grösse mit den edlen Palm-Ausgaben V, Vx und deren Nachfolgern gleich. Dazu verzichtete Handspring zum ersten Mal auf den eingebauten Springboard-Schacht. Die nützlichen Springboard-Erweiterungen nimmt der Neue in einem an der Rückseite aufsteckbaren Modul auf. Der Schutz des Displays durch den Metalldeckel fällt dann flach - er passt nicht bei installiertem Adapter.

Das Metallgehäuse ist in drei schicken Farben lieferbar, ein eleganter passender Craddle mit USB-Anschluss z.B. an den Mac ist selbstverständlich. Der schützende Metalldeckel wird nach oben weg geklappt oder entfernt, der Stift findet seinen Platz außerhalb des Visor Edge. Im Inneren verrichtet ein DragonBall Prozessor von Motorola mit 33 MHz unter Palm OS 3.5.2 sein Werk, das auf dem Display in 16 Graustufen dargestellt wird. Acht Megabytes RAM sind in der Luxusklasse für 1000 Mark Standard. Neu ist hier nur das LED, das per "Silent Alarm" an Termine und Aufgaben erinnert. Versorgt wird der modische Hosentaschenbewohner von einem Lithium-lonen-Akku. Handspring spricht von einer Betriebsdauer von drei bis vier Wochen bei "normaler" Nutzung ohne Kontakt zum Ladegerät.

Palm m500 und m505

Bereits mit Palm OS 4.0 können die beiden neuen PDA-Kandi-daten m500 und m505 von Handspring-Konkurrent Palm aufwarten. Das neue Betriebssystem ist die Voraussetzung für den Betrieb so genannter "Secure Digital Cards", die die Fähigkeiten der jungen Palm-Generation erweitern. Anwendungen auf den briefmarkengroßen Speicherkarten werden ins RAM geladen und diese nach Benutzung wieder ausgeworfen. Programme im RAM können auf Shared Libraries zugreifen, die auf SD-Cards liegen. Die SD-Cards sind zu klein um mit den integrierten Spingboard-Erweiterungen wie Modem, Bluetooth-Adapter Mobilphone mithalten zu können. Dennoch ragen sie aus : schlanken m50x heraus. Zur Zeit sind SD-Cards mit 64 erhältlich, noch in diesem Jahr soll ihre Kapazität auf 256 erweitert werden.

OS 4.0 sorgt auch für mehr Farbe auf dem Display: stellbar sind nun bei der Color-Variante m505 mit zuschaltbarer Hintergrundbeleuchtung 64K, beim Graustufen-Kandidat m500 weiterhin 16. Unter OS 4 kommt auch die Drahtlos-Technologie Bluetooth ins Spiel. Einen "Attention Manager" für stillen Alarm besitzen auch die beiden Neuen von Palm. Sie blinken n : nur, sondern vibrieren zur Erinnerung. Beide Geräte bieten 4 MB Flash-ROM für zukünftige Betriebssystem-Updates, 8 MB RAM und 33 MHz Dragonball-Prozessor. Über den "Universal Connector" werden per USB-Dockingstation sowohl Mac als auch eventuelle Erweiterungen wie eine Tastatur angeschlossen Obacht: Altgerät passt hier aufgrund der neuen Anschlussleiste nicht mehr.

Verbessert ist mit dem eingesetzten Lithium-Ionen-Polymer-Akku die Leistungsfähigkeit der neuen Palms gegenüber den üblichen Li-Ion-Akkus. Sie speichern mehr Energie und sind dabei leichter. Im m505 dürften sie ein bis zwei Wochen für Spannung sorgen. Der mit 13 mm schmalste Farb-PDA bringt 140 Gramm auf die Waage und kostet 1200 Mark. Sein grauer Bruder schafft noch 115 Gramm für knapp 1000 Mark. Insgesamt sind die Edel Palms m50x an das bewährte Design der V-Serie angelehnt, jedoch etwas schmaler. Von dieser soll nur noch der Vx überdauern, IIIer und V werden aussterben.

Palm m105

Mehr Speicher enthält der neue m105 der Einsteiger-Reihe von Palm. Bis auf 8 MB RAM entspricht er ganz dem schwarzen Plastik-Palm m100 und lässt sich wie dieser mit 19 verschiedenen Farbhüllen verändern. Ausgeliefert wird das 125-Gramm-Leichtgewicht für knapp 528 Mark mit einem seriellen HotSync-Kabel. Mac-Anwender benötigen zusätzlich das teure Adapter-Kit für den USB-Support, oder sie synchronisieren per IrDa-Schnittstelle mit dem Mac.


Ralph Bindel
Aus: ST-Computer 06 / 2001, Seite 8

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