Combat Two

Die Classic Gaming Expo 2K1 rückt näher und im Vorfeld wurden schon Dutzende von Prototypen angekündigt.

Combat Two ist der Nachfolger zu einem der wohl umstrittensten VCS-Spiele überhaupt, Combat. Combat war eines der ersten Kriegsspiele und "simulierte" den Kampf zwischen zwei Panzern. Was heute angesichts von harten Ego-Shootern eher zum Schmunzeln anregt, war damals durchaus ein Thema. Psychologen äußerten sich und sagten damals eigentlich das gleiche, was sie heute über Ego-Shooter sagen. Besorgte Psychologen, empörte Medien und entsetzte Eltern waren schon immer ein Garant für den Erfolg eines Spiels und so wurde "Combat" zum Hit.

"Combat Two" ist folgerichtig der Nachfolger, der jedoch nie fertiggestellt wurde.

Spielprinzip

Combat Two läßt sich nur zu zweit spielen. Beide Spieler steuern ihren Panzer durch die Landschaft, auf Knopfdruck wird gefeuert. Drei Treffer vertragen die Panzer, bevor eines von drei Leben verloren geht. Der Zustand der Panzerung läßt sich an der Farbe des Panzers erkennen: ein weißer Panzer ist unbeschädigt, ein dunkelroter fast schon zerstört. Die Panzer bauen ihre Panzerung nach einer Zeit wieder auf, so das eine Portion Strategie gefragt ist. Die Landschaft ist je nach Spielmodi mit Hindernissen gespickt, die sich wegschießen lassen. Der Panzer kann auch über Wasser fahren, ist dabei jedoch erheblich langsamer und somit ein ideales Ziel.

Als weiteres Hindernis gibt es die eigene Basis links oben bzw. rechts unten. In dieser ist man zunächst gegen Schüsse des gegnerischen Panzers geschützt. Die Schutzmauer hält jedoch auch nicht ewig und wenn das Hauptquartier (ein kleines Rechteck in der jeweiligen Bildschirmecke) getroffen wird, verliert man alle Reserveleben.

Grafik & Sound

Die Grafik ist schon sehr einfach, selbst für VCS-Verhältnisse. Zu hören gibt es ebenfalls nicht viel, außer einem brummenden Fahrgeräusch und den Panzerschüssen.

Varianten

Combat Two verfügt über verschiedene Spielvarianten, jedoch nicht über so viele wie sein Vorgänger. Die erste Variante gibt ein Labyrinth vor, mit viel Platz zum manövrieren. Die zweite ist eine Art Editor: jeder Spieler plaziert auf seiner Seite des Flusses Hindernisse. Die letzte Variante plaziert schließlich Hindernisse per Zufallsgenerator. Kleiner Unterschied: man kann den Panzer unter den Hindernissen verstecken.

Fazit

Das Spiel kann zwei Spieler durchaus einige Zeit beschäftigen und versprüht einen ähnlichen Charme wie Worms: Grafik und Sound eher mies, aber absolut Mehrspielertauglich. Die Grafik ist so abstrakt, das sich eine moralische Diskussion nicht lohnt. Leider gibt es nur ein Gelände zur Auswahl.

Combat Two wird in limitierter Auflage auf der CCE 2K1 verkauft, wer es nicht bekommt, kann es sich auch einfach selber brennen. Wer "nur" einen Atari-Computer besitzt, kann zumindest auf die zwei VCS-Emulatoren hoffen, die sich in Entwicklung befinden.


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 10 / 2002, Seite 51

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