Atari-Fan des Monats: Andreas Horn

Andreas Horn wird nur den wenigsten Atari-Usern ein Begriff sein. Von Beruf Computergrafiker, arbeitete er mit einem dreiköpfigen Team an den Grafiken zu Mission Terra. Mission Terra ist eine naturwissenschaftliche Kinderserie, in der sich Realszenen mit Computersequenzen abwechselten. Alles, was der Bordcomputer MOX sieht, wurde mit CAD3D (und den diversen Erweiterungen dieses Programms) sowie Cyber Paint animiert und obwohl es schon damals leistungsfähigere Grafikcomputer gab, war die 320x200-Auflösung sogar erwünscht, da sie pixeliger aussah und so von den Leuten als technischer wahr genommen wurde.

Seine ersten Gehversuche hatte er mit dem ST-Basic gemacht, eine einschneidende Erfahrung für jeden ST-Einsteiger. Über C gelangte er zum GFA-Basic, wechselte dann aber auf das Programmgespann von Tom Hudson und Jim Kent. In Mission Terra erscheinen 3D-Radfahrer, Autos und andere Objekte, in jedem steckt die Arbeit von Tagen. Dabei mussten sie anhand von Videobändern bestimmte Kamerafahrten im Computer nachkonstruieren. Die Animationen wuchsen dadurch an: 3,6 MB für eine Sequenz mit 163 Bildern erscheinen heute wenig, aber bei Festplatten mit einem Speicherplatz von zwanzig bis achtzig MB war die Platte schnell gefüllt. Die Folge: die Festplatte war alle drei Tage voll und das Team eineinhalb Stunden mit dem Anfertigen von Sicherheitskopien beschäftigt. Doch heute sind die Probleme kaum anders: die Erstellung von Computer-Animationen ist ein Knochenjob und Monate an Arbeit werden für ein paar Sekunden Filmsequenz verwendet.

Vor dem ST arbeitete er mit den Atari 8-Bit-Rechnern. Eines seiner Lieblingsprogramme war Atari World, das Flüge über Landschaften generierte. Auf dem Amiga erschienen ihm Animationsprogramme wie Videoscape als zu kompliziert.

Die erste Folge von Mission Terra wurde am 17.11.1988 ausgestrahlt, ab und zu wird die Serie wiederholt.

Quelle: ST-Magazin 7/1988, Bilder: ST-Magazin/HR


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 01 / 2003, Seite 3

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