Doppelte Gebubbelt - Sprechblasen für den ST

Jeder kennt BubbleGEM, manche TroubleBubble, aber kennen Sie gBubble und BubbleBook? Diese zwei Blasebalge haben wir uns einmal näher angeschaut.

Wer aber doch nicht TroubleBubble kennt, dem sei es kurz erklärt: Trouble Bubble war der BubbleGEM-Konkurrent der Freedom-Autoren. Da es aber das vielfach als zu fehlerhaft bezeichnete Freedom 2 erforderte, konnte es sich gegen BubbleGEM nicht durchsetzen. Von BubbleGEM wurde mittlerweile der Quelltext freigegeben.

Vor kurzem wurde mit gBubble ein Ersatz für BubbleGEM vorgestellt, komplett in GFA-Basic 3.6TT programmiert. Es ist außerdem einer der wenigen Titel von RGF Software, der nicht von Richard-Gordon Faika programmiert wurde, sondern von Rüdiger Solbach.

BubbleBook ist hingegen schon etwas älter und da es in der st-computer noch nicht getestet wurde, aber gBubble alleine kaum eine ganze Seite füllen würde, haben wir es uns angeschaut:

BubbleBook

left Das Programm BubbleBook von Armin Hierstetter wurde bereits 1992 veröffentlicht, es dürfte damit das erste Programm sein, das Comic-Blasen auf den Atari-Bildschirm gezaubert hat. Da Programmdialoge in Fenstern zu dieser Zeit noch eher die Ausnahme als die Regel waren, wurde das Programm auch nicht zum Anzeigen von Hilfstexten geschrieben.

Der Programmname deutet bereits das Anwendungsgebiet an: BubbleBook wurde in erster Linie für das ST-Book geschrieben, ist nach eigenen Tests aber auch für die STacy sehr empfehlenswert. Die beiden tragbaren Atari-Geräte sind natürlich mit einem LCD ausgerüstet. Wird der Mauszeiger zu schnell bewegt, kann es schon einmal vorkommen, dass der Mauszeiger "verloren geht". Dies liegt vor allem an den damals noch recht trägen LCDs.

Ist BubbleBook installiert, erscheint bei längerem Drücken der rechten Maustaste eine kleine blinkende Sprechblase mit dem Text "I'm here". Sorgen, das sich das Programm mit anderen Anwendungen, die die rechte Maustaste nutzen, nicht verträgt, bestätigten sich nicht: sowohl das Kontextmenü von jinnee als auch die Sprechblasen von gBubble wurden weiterhin angezeigt.

Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Programm für Besitzer von Großbildschirmen, ST-Book und STacy.

gBubble

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Etwas überraschend kam aus dem Hause RGF-Software der BubbleGEM-Ersatz gBubble, denn eigentlich galt BubbleGEM nicht unbedingt als große Schwachstelle im Atari-Softwareangebot. Doch wer die größte Einschränkung von BubbleGEM sehen will, muss nur unter MagiC/N.AES ein GEM-Grafikdemo öffnen und dann bei einem Programm, dass die Sprechblasenhilfe unterstützt, eine Blase öffnen - BubbleGEM hält das Multitasking an. Ob das nun so dramatisch ist oder nicht - schließlich wird eine Sprechblase auch nicht ewig angezeigt -, jedenfalls war dies Grund genug für gBubble. Es benutzt ein Fenster ohne Rahmen und Titelleiste, um das Multitasking nicht zu blockieren.

Das Programm gBubble soll die gesamte Funktionalität von BubbleGEM kopieren, versteht also die selben AES-Nachrichten und wird auch mit dem gleichen CPX-Modul konfiguriert. Es interpretiert auch die Nachricht zum Ändern der Schriftart.

Als einzige Erweiterung im Vergleich zu BubbleGEM gibt es bei gBubble die Möglichkeit, zusätzlich den Applikationsnamen und -ID anzuzeigen.

Bisher stehen in der Version 0.83 noch drei Dinge aus: die Verkleinerung der Anzeige von Appnamen und ID, die Meldung an das Betriebssystem nach Control-C/X und die Optimierung der Blasenbreite.

Das gBubble auf keinen Fall SingleTOS unterstützen soll, ist dem Programm schwerlich anzulasten, denn ohne die Möglichkeit des Multitaskings wäre gBubble nicht leistungsfähiger als BubbleGEM.

Zwar dürfte die Sprechblasenhilfe nicht zu den ausbaufähigsten Themen überhaupt gehören, aber neben den noch ausstehenden Punkten wären zwei weitere Features nett: Transparenz (wie bei AtMenu) und rundere Comic-Blasen. Außerdem sollte das Programm jede Textausgabe auf den Bildschirm unterlassen, denn momentan wird beim Nachstarten von gBubble immer ein Text ausgegeben.

http://www.rgfsoft.com/


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 03 / 2003, Seite 30

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