MIDI-Lexikon

Audio

Der Begriff »Audio« bezeichnet alle hörbaren Schallereignisse wie Audiosignale, oder Geräte, die solche Schallereignisse erzeugen, beispielsweise Audioverstärker.

Basis-MIDI-Kanal

Der »Basis-MIDI-Kanal« gibt bei vielen MIDI-Instrumenten die kleinste MIDI-Kanalnummer an, die dieses Gerät bei der Übertragung verwendet. Normalerweise schließen sich die weiteren MIDI-Kanäle direkt an den Basiskanal an (Beispiel: Basiskanal 5, weitere Kanäle 6 und 7).

Channel

»Channel« (Kanal) bezeichnet den Übertragungsweg zwischen MIDI-Geräten. Es stehen insgesamt sechzehn MIDI-Kanäle zur Verfügung. Die Datenübertragung erfolgt normalerweise kanalunabhängig. Ältere MIDI-Instrumente sind teilweise noch nicht in der Lage, den Datenstrom nach Kanälen zu trennen. Dadurch ist bei diesen Geräten die Nutzung eingeschränkt.

Datenformat

Das MIDI-Datenformat schreibt eine Übertragung mit 8 Bit, einem Start- und einem Stop-Bit vor. Die Übertragung ist seriell mit einer Übertragungsrate von 31,25 KByte. Programmiertechnisch stellt die MIDI-Schnittstelle auf dem Atari ST einen Port dar, der 8-Bit-Werte verarbeitet. Um das Start- und Stop-Bit kümmert sich die Schnittstelle selbst.

Editor

Als »Editor« bezeichnet man entweder den Nachbearbeitungsmodus in einem Sequenzerprogramm oder eine eigenständige Programmgattung, die zur Klangprogrammierung von Synthesizern oder Expandern dient. Diese Programme sind meist auch mit einem Dumpteil versehen, der komfortables Sortieren, Verwalten und Speichern von Klängen erlaubt.

Expander

Ein »Expander« ist ein Synthesizer ohne Tastatur. Die Klangerzeugung steuern Sie über MIDI. Zur Bedienung sind normalerweise einige Tästen am Expander vorhanden, besser geeignet ist jedoch ein Editorprogramm.

Klangsynthese

Es gibt für fast jedes MIDI-Instru-ment eine eigene Form der Klangerzeugung. Genauer müßte man eigentlich von Algorithmen zur Klangerzeugung sprechen, da die Instrumente häufig nur eine resultierende Schwingungsform berechnen, nicht aber echte Filterungen etc. vornehmen. Gängige Syntheseverfahren sind die FM-Synthese (Frequenzmodulation), die LA-Synthese (Line Arithmetic Synthese), die PD- (Phase Distortion) und AWM-Synthese (Advanced Wave Memory). Für jedes Syntheseverfahren gibt es Formeln, um die entsprechende Schwingungsform zu berechnen.

Master

»Master« ist die Kurzbezeichnung für das MIDI-Instrument, das alle anderen angeschlossenen Geräte steuert.

MIDI

»Musical Instrument Digital Interface«, kurz MIDI, ist das aktuelle Schlagwort der Musikelektronik. MIDI bezeichnet eine genormte Schnittstelle, die die Übertragung von (Steuer-)Daten gestattet. Gesendet wird über eine serielle Schnittstelle, 31,25 KBaud asynchron. Äußerliches Kennzeichen der MIDI-Schnittstelle sind zwei oder drei Fünf-Pol-DIN-Buchsen, die mit »MIDI IN«, »MIDI OUT« und »THRU« (für Through) bezeichnet sind. Der »THRU«-Anschluß leitet nur das MIDI-IN-Signal weiter und ist nicht unbedingt vor geschrieben. Neben der Steuerung von Musikinstrumenten gestattet MIDI auch die Vernetzung mehrerer Computer oder die Kontrolle beliebiger »MIDIfizierter« Geräte.

Modus

Die Modusart eines MIDI-Geräts bestimmt, wie es MIDI-Daten interpretiert. Es gibt vier Modi (Omni On, Omni Off, jeweils Mono oder Poly), die unterschiedliche Spielarten zulassen. Wirklich relevant sind zur Zeit nur noch der »Omni Off Poly« und der »Omni Off Mono« Mode, kurz »Omni« und »Poly Mode« genannt. Im Omni Mode empfängt das Gerät Daten auf einem speziellen MIDI-Kanal und spielt die empfangenen Daten auch polyphon. Der Mono Mode erlaubt die Zuteilung von Stimmen auf spezielle MIDI-Kanäle, so daß ein Gerät mehrere Sounds spielen kann.

Sequenzer

Mit einem »Sequenzer« nehmen Sie MIDI-Daten mit dem Computer auf. Im Prinzip sind diese Programme die Softwarelösung eines Tonbandgerätes. Natürlich nimmt der Sequenzer nur MIDI-Daten und keine akustischen Signale auf. Neben den Sequenzerprogrammen sind vor allem für Bühnenauftritte die Hardware-Sequenzer interessant, da sie unter Live-Bedingungen einfacher als Computer zu bedienen sind.

Slave

Als »Slave« bezeichnet man die Instrumente, die von einem Master gesteuert werden.

Sound

»Sound« ist der häufig gebrauchte Begriff für Klang.

Synthesizer

»Synthesizer« sind Instrumente, die ihre Klänge auf rein elektronischem Wege erzeugen. Sie steuern die Klangerzeugung entweder über ihre Tastatur oder über MIDI an. Spezielle Formen sind Expander oder Drumcomputer. Auch Sampler werden als Synthesizer bezeichnet. (wk)



Aus: ST-Magazin 05 / 1989, Seite 53

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite