Uniterm: Geschenkter Gaul zum Datenritt

Uniterm: ein Public-Domain-DFÜ-Programm in Profiqualität

Zu den Glanzlichtem auf dem PD-Markt gehört das Terminalprogramm »Uniterm«, dessen Leistungsumfang und Qualität professionellen Programmen gleichkommt. Bei der enormen Leistungsfähigkeit von Uniterm verwundert es, daß der Schweizer Autor Simon Poole das DFÜ-Pro-gramm nicht kommerziell vermarktet. Übrigens aktualisiert der Autor sein Programm ständig.

Im Setup-Menü stellt der Anwender alle wichtigen Übertragungsparameter ein

Bereits im DFÜ-Schwerpunkt der Ausgabe 2/89 stellten wir Ihnen Uniterm vor, allerdings noch in einer älteren Version. Genauer gesagt handelt es sich dabei um ein Terminal-Emulations-Programm: Dieses Programm simuliert auf dem Atari ST ein Terminal, also ein Gerät mit Bildschirm und Tastatur, über das der ST mit anderen Computern kommuniziert.

Neben dem Programm »Uniterm« benötigen Freunde der Datenfernübertragung noch ein Modem oder einen Akustikkoppler, um die Hardwareverbindung zum Telefonnetz herzustellen.

Unter einigen kommerziellen Mitbewerbern im weiten Feld der Terminalprogramme ist Uniterm eine interessante Alternative — nicht nur wegen des Preises. Das Programm steht in puncto Funktionsvielfalt und Benutzerfreundlichkeit professionellen Produkten in keiner Weise nach.

Zu den Grundvoraussetzungen eines Terminalprogramms gehört, daß es sich universell an Modem und angewählten Computer anpassen läßt. Uniterm bietet alle Standard-Einstellungen wie Baud-Rate, Parität, Stop-Bits etc., die für das bloße Zustandekommen einer Verbindung grundlegend wichtig sind. Neben der Übertragung von reinen ASCII-Zei-chen senden viele Mailboxen auch spezielle Steuerzeichen, die z. B. den Cursor positionieren, den Bildschirm löschen etc. Für diese Steuercodes existieren verschiedene Standards. Uniterm beherrscht alle gängigen Standards (ANSI, VT2XX, VT102, VT100) und auch noch einen zur Darstellung von Vektorgrafiken (Tektronics).

Nach dem Starten des Programms erscheint zunächst ein leerer Bildschirm. Durch Drücken der Help-Taste gelangt der Anwender aber in einen Hilfsbildschirm, der alle Tastenbelegungen anzeigt und auch das übliche GEM-PulI-Down-Menü anbietet. Über den Punkt »DESK« in der Menüleiste erreicht man Accessories. Außerdem bietet die Menüleiste Zugriff auf eine große Anzahl einstellbarer Parameter. So stehen bei der Textdarstellung auf dem Bildschirm zwischen 80 oder 132 Spalten und 24 oder 49 Zeilen zur Verfügung. Sie können Softscrolling ein- und ausschalten, Funktionstasten dreifach (mit < Shift > und < Altemate >) mit Texten belegen, verschiedene Zeichensätze für zwölf Länder anwählen und sogar die Form des Cursors und sein Blinken von hier aus beeinflussen.

Über die »Help«-Taste ruten Sie ein Pop-Up-Menü auf, das alle Funktionen übersichtlich anzeigt

Im Übertragungsbildschirm ruft ein Druck auf die rechte Maustaste ein kleines Pop-Up-Menü auf, das alle wichtigen Funktionen des Programms zur Verfügung stellt. Bei der Übertragung von Programmen erkennt ein zuschaltbarer Prüfsummen-Transfer Übertragungsfehler und berichtigt diese automatisch. Dabei stehen die Protokolle XModem, YModem und Kermit zur Wahl. Bei einem Modem mit Hayes-kompatiblen Befehlssatz (trifft auf fast alle Modems zu) besteht die Möglichkeit, vom Pop-Up-Menü aus die wichtigsten Mailboxen automatisch zu wählen. Die Anzahl der Versuche ist beliebig wählbar.

Mailbox-Sitzungen schreibt Uniterm in einem sog. History-Buffer mit, so daß der Anwender nach der — manchmal sehr kostenintensiven — Verbindung mit der Mailbox noch einmal in Ruhe alle abgerufenen Daten anschauen und auch ausdrucken kann. Der History-Buffer ist abschaltbar. Ist der Buffer einmal wegen Speichermangel überfüllt, warnt eine Alert-Box den Anwender. Von diesem Moment an gelangen keine weiteren Daten in den History-Buffer. Übrigens können Sie die enthaltenen Daten auch während einer Mailbox-Sitzung anschauen.

Eine weitere herausragende Fähigkeit von Uniterm ist eine eingebaute Makro-Sprache. Mit ihrer Hilfe automatisieren sich Mailboxsitzungen. So wählt Uniterm z. B. nachts um 3 Uhr bei günstigen Tarifen und in der Regel freien Mailboxen eine Box an, loggt sich dort vollautomatisch ein (Eingabe des Benutzema-mens und des Paßwortes), ruft anschließend alle neuen Informationen ab und speichert diese auf Diskette. Am nächsten Morgen sichtet der ausgeschlafene DFÜ-Fan dann in aller Ruhe die gespeicherte Textdatei. Bei einer entsprechend ausgestatteten Mailbox ist auch das Einloggen und die automatische Übertragung einer Text-Datei zum Versand als Fax oder Telex denkbar.

Uniterm ist ein Programm, das wir sowohl Hobby-Anwendern als auch DFÜ-Profis uneingeschränkt empfehlen. Durch die vielen Funktionen und den hohen Bedienungskomfort kann man das Programm mit professioneller Software auf eine Stufe stellen. (tb)

Sie finden Uniterm auf der Pool-Diskette 5019.

Die vorgestellten Disketten erhalten Sie exklusiv bei folgenden PD-Pool-Händlern:

Volker Uecker, Hohenkamp 2, 2308 Preetz
ST-Profi-Partner, Mönkhofer Weg 126, 2400 Lübeck
T.U.M.-ST-Soft, Postfach 1105, 2905 Edewecht
H&S Wohlfahrtstätter, Irenenstraße 76c, 4000 Düsseldorf 30
Axel Witaseck, Postfach 120553, 4000 Düsseldorf
Ohst-Software, Welkenstraße 2. 4053 Jüchen
Elektronikversand Michiels, Leloh 24, 4056 Schwalmtal
lntersoft, Nohlstraße 76, 4200 Oberhausen
Mc Byte, Maastrichterstraße 23, 5000 Köln I
IDL-Software, Lagerslraße 11, 6100 Darmstadt 13
Computer-Software Markert, Balbachtal Straße 71, 6970 Lauda 9
Weeske Computer, Potsdamer Ring 10, 7150 Backnang
Gauger Software, Buhlstraße 16a, 7505 Ettlingen
P.D.-Express J. Rangnow, Ittlinger Straße 45, 7519 Eppingen-Richen,
Duffner’s P.D.-Center. Rilterstraße 6, 7833 Endingen a. K.
Karolin Lauterbach, Josephsplatz 3, 8000 München 40,

Leider haben wir in der letzten Ausgabe die Diskettennummern nicht angegeben. Dies holen wir hiermit nach:

Programm Monitor Disk.Nr.
Corewars s/w 5029
Kerne-2 s/w 5029
Life-90 s/w 5029
Life-3D s/w 5029
Wator s/w, f 5029
3D-Fractal s/w 5030
Fraktal s/w, f 5030
GEM-Frac s/w, f 5030
Mandelbrot s/w 5030
Carpet s/w 5031
Feigen s/w 5031
IFS s/w, f 5031
IFS-Editor s/w, f 5031
Kaleidoskop s/w 5031
Galerie s/w, f 5032
Patience s/w, f 5032
Canfield f 5032
Klondyke f 5032

Richard Korbmacher
Aus: ST-Magazin 02 / 1990, Seite 25

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