Laser-Interface: »Schalldämpfer« für den Laser

Das unscheinbare Laserinterface verhilft SLM 804 zur ruhigeren Arbeitsumgebung und schont so Ihre Nerven
Bei ausgeschaltetem Laser meldet »Calamus« sich mit dieser Meldung

Jeder Besitzer des Atari-Laserdruckers SLM 804 kennt das Problem der Lärmbelästigung, da dieses Gerät auch dann eingeschaltet bleiben muß, wenn es nicht druckt. Das »Laserinterface« von »Digital Image« verspricht hier Abhilfe.

Sicherlich weiß jeder Besitzer um die Qualitäten des SLM 804 in puncto Zusammenarbeit mit dem Atari ST und der hohen Güte des Ausdrucks zu schätzen. Doch auch hier ist es wie fast überall im Leben: Wo viel Licht ist, da gibt es auch Schatten. Der Schatten des Atari-Lasers macht sich in Form des lauten Betriebsgeräusches recht deutlich bemerkbar. Das ist zwar auch bei Fremdprodukten häufig der Fall, doch genügt bei diesen ein Griff zum Netzschalter, um Ruhe einkehren zu lassen. Leider funktioniert diese Methode nicht bei unserem SLM 804. Dieser bezieht ja bekanntlich seine Daten von der überaus empfindlichen DMA-Schnittstelle. Betreiben Sie hier noch eine Festplatte, so ist bei ausgeschaltetem Drucker eine sichere Datenübertragung nicht mehr ge-wähleistet. Manchmal weigert sich der ST sogar standhaft, bei ausgeschaltetem Laser zu booten. In der Vergangenheit halfen sich viele Anwender mit dem sog. »Klappentrick«: Wenn nämlich die hintere Klappe des eingeschalteten Druckers geöffnet ist, so schaltet dieser seine Heizung und auch den Lüfter aus.

Das Laserinterface will solche Tricks unnötig machen. Es besteht aus einer kleinen Box, die je einen Ein- und Ausgang besitzt. Auf der Oberseite befindet sich noch eine Leuchtdiode, die zur Einschaltkontrolle dient. Zur Stromversorgung verwenden die Entwickler des Interface ein Steckernetzteil, das leider fest mit der Box verbunden ist. Eine steckbare Lösung hätte uns hier besser gefallen. Diese Box schalten Sie einfach zwischen den Adapter und den Laserdrucker. Nun können Sie den Laserdrucker beim Einschalten des Computers ausgeschaltet lassen, ohne Datenverluste zu befürchten. Sogar ein Zuschalten des Druckers während des normalen Betriebs bringt den Computer nicht mehr aus der Ruhe. Haben Sie Ihre »Druckarbeiten« erledigt, so verzeiht der ST auch das Ausschalten des Printers.

Versuchen Sie bei ausgeschaltetem Drucker einen Auftrag an diesen abzusenden, so meldet z. B. »Calamus«, daß der Drucker noch nicht aufgeheizt ist. Ebenso verhält sich das Laser-Hilfsprogramm »Laserbrain«. 1st Word-Plus wartet ohne Laserbrain — mit dem Epson-Emulator für den SLM 804 — bis Sie den Drucker einschalten. Wollen Sie nicht druk-ken, so nehmen Sie Ihren Auftrag im Druckmenü einfach zurück. Das Laserinterface arbeitete mit allen getesteten Programmen ohne Probleme zusammen, nie ergaben sich Schwierigkeiten, die zum Neustart des Systems zwangen.

Wir können diesen kleinen »Nervenschoner« jedem Besitzer eines SLM 804 wärmstens an Herz legen. (uw)

Wertung

Name: Laserinterface

Hersteller: Digital Image

Preis: 89 Mark

Stärken: □ Laser kann während des Computerbetriebs ausgeschaltet bleiben □ betriebssicher

Schwächen: □ Steckernetzteil fest mit dem Adapter verbunden

Fazit: Für alle Anwender des SLM 804 zu empfehlen.

Digital Image, Postfach 1206, 6096 Raunheim a. M.


Uwe Wirth
Aus: ST-Magazin 07 / 1990, Seite 100

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