Crystals of Arborea/Armour Geddon

Der dunkle Kristall von Arborea

Und wieder verläßt eine Fließbandstory Silmarils Rollenspiel-Strickmaschine: »Crystals of Arborea« baut auf eine Handlung, wie sie seit Tolkiens »Herr der Ringe« wohl hundertfach abgekupfert wurde. In Arborea herrschen paradiesische Zustände. Orks, Elfen und Shamniks leben in friedlicher Koexistenz. Doch die Harmonie nimmt ein plötzliches Ende: der böse Margoth hat vier magische Kristalle stibitzt. Bla, bla, bla...

Zu Beginn besitzt jeder Mitstreiter nur 25 Punkte für Lebenskraft, Stärke und Konstitution. Während des Spiels besteht die Möglichkeit, diese Eigenschaften zu verbessern. Die Charaktere wandern per Maus oder Richtungs-Icons durchs Gelände. Wie üblich, stellt sich den Abenteurern allerlei Gesindel in den Weg. Flucht oder Kampf, heißt die Frage, magische Formel oder Fersengeld?

Crystals of Arborea ist eine zumindest optisch gelungene Mischung aus Rollenspiel und Adventure. Neben sehr schöner Grafik sorgen saubere Samples für Stimmung. Trotzdem bewegt sich die Handlung auf dünnem Eis: Was imposant und überwältigend aussieht, entpuppt sich als nicht komplex genug. Kaum Rätsel, langweiliges Monsterkillen und Diamantensuchen. Keine Puzzles, kein Magiesystem. Dreist ist auch die Tatsache, daß die spärliche Spielanleitung nur als File auf Diskette vorliegt. Für Einsteiger ins Rollenspiel-Genre vielleicht ganz nett... (hu)

cb

Crystal of Arborea

Hersteller: Silmarils

Preis: ca. 60 DM

Mono: nein

Genre: Rollenspiel

Motivation: 2 von 6
Grafik: 5 von 6
Sound: 5 von 6
Wertung: 3 von 6

Armour Geddon: Digitales Säbelrasseln

Statt knuddeliger Lemminge schicken die Liverpooler Coder von Psygnosis in »Armour Geddon« diesmal eine militante Gruppe von »Befreiungskriegern« in eine imaginäre 3-D-Schlacht. Natürlich stehen die wie immer auf der Seite der Guten und sollen machthungrigen Monstern den Weg zur Weltherrschaft versauern. In einer 3-D-Landschaft nehmen die Helden mit Flieger und fahrbarem Untersatz die Suche nach fünf Teilen einer Neutronenbombe auf. Sechs wendige Fortbewegungsmittel können sie nutzen: Panzer in leichter und schwerer Ausführung, ein Hovercraft, Hubschrauber, Abfangjäger und Bomber. Während des Feldzugs zapft der Spieler die Rohstoffreserven der Gegner an und entwickelt damit seine Ausrüstung weiter. Für eine packende Simulation steuert sich der Platoon zu anspruchslos. Instrumente und Head-up-Displays präsentieren sich auf ein Mindestmaß reduziert. Die einzelnen Vehikel unterscheiden sich kaum voneinander, sieht man einmal davon ab, daß sich der Heli etwas wendiger fliegt als der Stealth-Fighter. Actionfreunde wird die unnötig komplizierte Keyboard-Steuerung verwirren und auch mit der Strategie ist es nicht allzuweit her: Der Feind ballert aus vollen Rohren. Da heißt es eben schnell ausweichen. Armour Geddon ist keine Simulation, sondern ein Actionspiel mit Simulationselementen von durchschnittlicher Qualität. Trotzdem gibt's Highlights, z. B. den aufwendigen, kinoreifen Vorspann, in dem die Polygone nur so über den Screen flitzen. Auch der dynamische Zwei-Spieler-Modus macht Spaß — für alle, die ihre Computer per seriellem Kabel verbinden. (hu)

cb

Armour Geddon

Hersteller: Psygnosis

Preis: ca. 80 DM

Mono: nein

Genre: 3-D-Action

Motivation: 3 von 6
Grafik: 4 von 6
Sound: 3 von 6
Wertung: 3 von 6



Aus: ST-Magazin 10 / 1991, Seite 144

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