Leser programmieren

Diese Seite ist ständiges Forum für ST-Magazin-Leser, die Software entwickeln und dafür einen Markt suchen. Hobby- und Profiprogrammierer erhalten die Chance, Kontakte zu Vertriebsfirmen und privaten Interessenten zu knüpfen.

Spielerisch programmieren

Ein besonders komfortabler Weg, GEM-Programme zu schreiben, bieten Baukastensysteme wie das »Application Construction Set« (ACS). Ein enormer Produktivitätsgewinn für die programmierende Zunft! Um so erstaunlicher, daß hier nicht große Konzerne den Markt beherrschen, vielmehr stammt »ACS« aus einem kleinen Ingenieurbüro im Raum Stuttgart.

Ein komfortabler Oberflächeneditor und eine objektorientierte Schnittstelle mit linkbarer Bibliothek garantieren schnelle Ergebnisse. Der Programmierer konzentriert sich auf die eigentliche Frage: »Was soll das Programm leisten?« Alle Routineaufgaben erledigt ACS. Eine Bibliothek unterstützt beispielsweise das Auffrischen des Fensterinhalts. Sämtliche Fensterattribute, z.B. Fullbox, Scrollbars, ja sogar Popup-Menüs, sind innerhalb eines Fensters erlaubt. Die Kommunikation der visuellen Objekte mit der Applikation, steuert ein spe zieller »Callback«-Mechanismus. Weitere Bestandteile des ACS:

— Resource Construction Set für RCS-Dateien

— Icon- und Image-Editor: Der Editor erstellt Quellcode, wobei er zur Zeit lediglich ANSI-C unterstützt - weitere Sprachen sind in Planung.

Der Entwickler strebt eine Lizenzphilosophie à la Borland an: Für die von ACS erzeugten Programme würden somit keine weiteren Gebühren anfallen. Der Endverkaufspreis könnte sich nach den Vorstellungen des Autors bei rund 200 DM einpendeln.

Icons selbstgemacht

Nicht nur das Handbuch macht einen professionellen Eindruck, auch das Utility von Stefan Münch in Hamm — ein kompiliertes GFA-Basic-Programm — hat alle Chancen am Atari-Markt. Der TT-fähige Icon-Editor ist ein Shareware-Produkt, d.h. wem die Applikation gefällt, überweist 30 Mark. Der übliche Shareware-Service (Updates, Support etc.) ist dadurch gesichert.

Icons bestehen aus einem Datenteil und einer Maske. Die Maske ist dabei quasi der individuelle Hintergrund des Piktogramms. Die Farben von Maske und Bild sind frei definierbar. In der Regel wird das Icon durch Selektion invertiert.

Seit es TOS 2.xx bzw. alternative Betriebssysteme gibt, erleben Icons am Atari eine neue Blüte: Icons sind nun fest mit dem entsprechenden Quellprogramm verknüpft; beim Starten eines Dokuments lädt das Betriebssystem das richtige Programm automatisch. »IconEdi« ist nicht der erste Editor für Icons — vielleicht aber der schönste. Eingebunden in eine GEM-Oberfläche kann man IconEdi fast vollständig über die Tastatur bedienen. Klemmbrett, Raster, Malkasten und Verschiebeleiste sind die wichtigsten Elemente. Eine flexible Importfunktion sorgt für ein breites Ausgangsmaterial. Aus jedem Bild erzeugt IconEdi ein funktionstüchtiges Icon.

Call me!

Eine Mailbox, die an mehrere Netze gepollt werden kann, entwickelte Robert Stupp in Köln. Für drei Netze existieren bereits die notwendigen Mailer — das sind Zusatzprogramme, die das Pollen und Ein- bzw. Aussortieren für ein Netz erledigen. Zum Trio MagicNet, PhoenixNet und Zerberus kommt demnächst ein Mailer für UseNet.

Interessant für Firmen: Brettinhalte kann man mit einem frei definierbaren Kodierschlüssel schützen. Geplant ist ein spezieller Omni-Box-Mailer, der einen verschlüsselten Poll zuläßt. Firmeninterne Netze könnten so sicher und problemlos betrieben werden.

Weitere wichtigste Features: Absturzsicherheit, Fullscreen-Texteditor, Fullscreen-Systemeditor und diverse Funktionen, die Sysops und User das Leben erleichtern.

Den Vertrieb besorgt vorerst der Autor in eigener Regie. Preis: 129 DM.



Aus: ST-Magazin 12 / 1991, Seite 87

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