Duck Tales: Mühe mit dem Federvieh

In »Duck Tales« zeigen die prominenten Quäker aus Entenhausen ganz menschliche Eitelkeit und Geldgier — Disneyworld on ST.

Eines schönen Tages hat es Mac Moneysac satt, den ewigen zweiten Platz zu belegen: Er marschiert in Dagobert Ducks Arbeitszimmer und fordert ihn zum Geldscheffelwettkampf auf. Innerhalb eines Monats soll jeder abräumen, was er kriegen kann. Ein Fall für Onkel Dagobert.

Nach dem bildreichen und amüsanten Vorspann folgt eine Kombination aus Action- und Strategiespiel, alles in disneymäßiger Trickfilmaufmachung. Die Enten gleichen ihren Vorbildern aus Kino und Comic bis auf die letzte Feder.

Bevor der Spieler den Joystick schwingt, stellt er noch eine von drei Schwierigkeitsstufen ein und gelangt umgehend in die erste Szene. Dagoberts Büro erscheint. Der protzige Raum schindet Eindruck mit gediegenen Möbeln, Kontrollwand, Computer und Tresor. Die Geldmenge, mit der Dagobert Ente des Jahres werden will, kann der Spieler auf dreierlei Arten verdienen: als Sportler, Abenteurer oder knallharter Manager.

Das Sportszenario beginnt mit der berühmten Schwimmerei im Tresor: Nach kurzer Ladezeit präsentiert Dagobert die neuesten Bademoden für Enterichs und wippt auf seinem Sprungbrett. Dagobert, der schon immer gern im Geld schwamm, springt kopfüber hinein. In den goldenen Wellen schwimmen hie und da besondere Münzen. Sie sind wertvoller als die übrigen, deshalb versucht der Spieler, seinen Enterich so zu steuern, daß der genau auf ein solches Geldstück platscht.

Ein Bad im Geld bringt wie immer die besten Ideen
Die Welt-Schatzkarte
In seinem Arbeitszimmer plant Onkel Dagobert neue Geschäfte

Strategiefreunde dagegen kommen zum Zug, wenn sie im Büro den Computer anklicken. Es beginnt eine Art Wirtschaftssimulation. Sie werden zum Spekulanten, kaufen Aktien günstig an und stoßen sie gewinnbringend ab.

Die dritte Verdienstmöglichkeit ist die abenteuerlichste und schwierigste, verspricht aber auch den größten finanziellen Erfolg und macht am meisten Spaß. Um sich als Abenteurer zu versuchen, nimmt man die ominöse Kontrollwand unter die Lupe. Bevor irgendwas passiert, muß noch ein Code aus dem Handbuch eingegeben werden. Zunächst blendet sich die Weltschatzkarte ein.

Anschließend geht’s zur klapprigen Propellermaschine. Mac Moneysac sitzt in einem anderen Flieger und versucht, seinen Konkurrenten herunterzuholen.

Wer es lebend bis zum Zielort schafft, beginnt eine beschwerliche Expedition. Die Schatzkisten liegen in dumpfem Dschungel, eisigem Hochgebirge oder unterirdischem Höhlengewirr.

Nach Ablauf der Frist kommt das Geld in die Waagschale. Leider ist die Steuerung nicht so astrein gelungen, wie die äußere Aufmachung — alles in allem ein sehr hübsches Programm, das sich spieltechnisch aber durchaus noch sehr verbessern ließe. (hu)

WERTUNG

Duck Tales

Hersteller: Disney-Software/Titus
Preis: ca. 80 Mark
Mono: nein
Genre: Action
Motivation: 4 von 6
Grafik: 6 von 6
Sound: 3 von 6
Wertung: 5 von 6

United Software GmbH, Hauptstr. 70, 4835 Rietberg 2


Carsten Borgmeier
Aus: ST-Magazin 01 / 1992, Seite 133

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