Hitparade: Die besten PD-Programme

Public-Domain-Software hat schon lange ihren »negativen Touch« verloren und unter den ST-Anwendern viele Freunde gefunden. TOS stellt Ihnen aus den wichtigsten Softwarekategorien die besten und beliebtesten Programme vor.

Die Aufstellung stützt sich sowohl auf Angaben mehrerer Public-Domain-Versender als auch auf Erfahrungen zahlreicher ST-Anwender. Zu den Programmen finden Sie auch jeweils die Adresse des Autors sowie den Betrag, den dieser als Belohnung für seine Arbeit erwartet. Nicht vergessen: Gefällt Ihnen das Programm und arbeiten Sie häufiger damit, müssen Sie dem Autor den gewünschten Geldbetrag zusenden. So sind die Spielregeln in der Public-Domain-Szene. Übrigens gewähren die meisten PD-Autoren ihren registrierten Anwendern einen kostenlosen Hotline- und Updateservice.

Anwendung: Flinker Editor Edimax

Reine ASCII-Editoren gibt es im Public-Domain-Bereich viele, aber »Edimax« steht schon seit mehr als zwei Jahren unangefochten an erster Stelle. Vor allem unter Programmierern erfreut sich das Programm von Matthias Pfersdorf großer Beliebtheit. Aber auch zum schnellen Schreiben von Texten aller Art eignet sich Edimax hervorragend. Dabei können Besitzereines Zeichensatzeditors Edimax mit selbstentworfenen Fonts füttern. Einen Sonderzeichensatz liefert der Autor mit. Für 10 Mark kommen Sie in den Genuß des wieselflinken Editors, mit dessen Funktionen teilweise sogar professionelle Programme nicht mithalten können. Edimax verwaltet zwei voneinander getrennte Textspeicher (sog. »Puffer«). Besitzer eines Computers mit nur 512 KByte RAM können den zweiten Textspeicher abschalten, um den ersten zu vergrößern.

Weiterhin legt Edimax einen sog. »Kopierpuffer« an, in dem das Programm markierte oder gelöschte Textblöcke ablegt. Die maximale Größe eines Textspeichers beträgt 500 KByte, was auch für umfangreiche Quelltexte ausreicht. Edimax bietet nachlauffreies Scrolling und extrem schnelle Suchen/Ersetzen-Funktionen. Interessant sind auch die Blockfunktionen. Beispielsweise können Sie einzelne Zeilen als Blöcke verwalten, wobei das Programm mehrere Einzelblöcke gleichzeitig im Speicher hält.

Matthias Pfersdorf, Rubenssfr. 9, 6780 Pirmasens

Programmieren: Turbo schneller Assembler

Assembler ist neben C und Basic eine der meistverwendeten Programmiersprachen auf dem Atari ST. Sie eignet sich vor allem für fortgeschrittene Programmierer, die Wert auf hohe Ablaufgeschwindigkeit legen. Daß es nicht immer gleich ein teures professionelles Assembler-Paket sein muß, beweist eindrucksvoll der »Turbo-Assembler« von Markus Fritze und Sören Hellwig. Bis vor wenigen Monaten wurde das Programm als »Omikron-Assembler« kommerziell vertrieben, jetzt gibt's die (erweiterte) Basis aller Sprachen für 50 Mark Sharegebühr. Diesen Betrag ist das Programm wegen seines gewaltigen Funktionsumfangs durchaus wert. Die Bedienung des Assemblers ist durch seine GEM-ähnliche Oberfläche mit Pull-Down-Menüs denkbar einfach. Allerdings greift die Oberfläche nicht auf das Betriebssystem zu. Deshalb können Sie auch dann Weiterarbeiten, wenn ein Programmfehler das GEM zum Absturz gebracht hat. DieGeschwindigkeit ist beeindruckend: Der Turbo-Assembler übersetzt über eine Million Zeilen pro Minute. Zur Fehlersuche steht der mitgelieferte Debugger mit dem einprägsamen Namen »Bugaboo« zur Verfügung. Auch er verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Zur komfortablen Programmentwicklung liefern die Autoren auch ein Resource-Construction-Kit mit.

Markus Fritze, Birkhahnkamp 38, 2000 Norderstedt 1

Musik: Flotte Rhythmen mit Freedrum

Auf die Pauke hauen Besitzereines 1 MByte-STs mit dem Software-Drumcomputer »Freedrum 2.01« von Reinhold Leeb. Mit dem Programm stellen Sie auf einfache Weise Ihre eigenen Rhythmen zusammen, die in der Version 2,1 aus maximal 2046 Byte bestehen dürfen. Ein Byte entspricht dabei einer Note, d. h. einem Schlagzeugsound. Rhythmen geben Sie Takt für Takt im sog. »Step-by-Step«-Verfahren ein, also eine Note nach der anderen. Die Taktauflösung beträgt dabei 1/16-tel oder 132-tel. Das beste an Freedrum sind die 8-Bit-gesampleten (digitalisierten) Schlagzeugsounds. Serienmäßig liegen dem Programm zwei Drumsets bei, die jeweils aus 32 Sounds bestehen. Für die Zukunft plant der Autor bei entsprechendem Interesse die Veröffentlichung weiterer Sounddisketten. Die Schlagzeugklänge decken ein weites Spektrum ab: Neben den Standard-Sounds wie Bassdrum, Snare, HiHat oder Toms finden sich auch so interessante Variationen wie Reverse-Snaredrums (Klänge rückwärts), vorgezogene Hi Hats, elektronische Schlagzeugsounds und menschliche Laute. Über einen Hilfsbildschirm können Sie alle Klänge anhören. Jeder Klang besitzt einen Kennbuchstaben. Den eigentlichen Drumcomputer programmieren Sie direkt über diese Buchstaben. Der Autor verlangt für seine Arbeit zehn Mark - ein durchaus angemessener Betrag.

Reinhold Leeb, Kopernikusweg 5, 8033 Planegg

Tools für jeden Zweck

Der Rechtschreibprüfer »LEKTO 1.0« sagt dem Fehlerteufel den Kampf an. Das Programm von A. Brandmeier lädt ASCII-Dateien - die maximale Länge hängt vom Speicherausbau Ihres Atari ST ab - und vergleicht diese Wort für Wort mit dem mitgelieferten Wörterbuch, das Sie beliebig erweitern kön nen. Stößt LEK-TO 1.0 auf ein ihm unbekanntes Wort, erscheint eine Alert-Box auf dem Bildschirm. Jetzt können Sie das entsprechende Wort korrigieren, ins Wörterbuch übernehmen oder seine Schreibweise akzeptieren. In der vorliegenden Version ist der Umfang des Wörterbuchs auf 32000 Zeichen (ca. 4100 Wörter) beschränkt. Einen ausführlichen Test finden Sie in TOS 7/90 auf Seite 71. Der Autor verlangt als Belohnung 10 Mark. Ungeschlagen auf Platz Eins der PD-Accessory-Hitliste rangiert der Desktop-Butler»James« von Pascal Fellerich. In die 12649 Byte integrierte der Autor Funktionen zum An- und Abschalten von Tastaturklicks, Blitter, Glockenton bei verfehlter Dialogbox, invertiertem Bildschirm und doppelter Mausgeschwindigkeit. James überprüft Bootsektor und Systemvektoren auf Virenbefall, schützt einzelne Laufwerke und Festplattenpartitionen gegen Schreibzugriffe, aktiviert einen Bildschirmschoner u.v.m. über ein weiteres Menü stellen sie die Parameter der Drucker- und RS232-Schnittstelle ein. James gibt's für 20 Mark Sharegebühr beim Autor.

James: Pascal Fellerich, 45 rue des Genets, L-3482 Dudelange (Luxembourg)



Aus: TOS 08 / 1990, Seite 42

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