Auf Goldsuche im Public Dorado: Die besten PD- und Shareware-Programme

Spitzenleistungen verdienen Gold, im Sport genauso wie bei der Software. TOS stellt Ihnen aus den wichtigsten Programmkategorien die »Goldies« aus Public Domain und Shareware vor.

Soweit nicht anders angegeben, laufen alle Programme nur mit Monochrom-Monitor.

Flotter ASCII-Editor CED

Matthias Pfersdorff präsentiert mit dem »CED« nach vier Jahren den Nachfolger seines unter PD-Freunden beliebten ASCII-Editors »Edimax«. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert. Beschäftigen Sie sich jedoch näher mit CED, erleben Sie Ihr blaues Wunder. Wie schon in Edimax benutzt der Programmierer keine GEM-Fenster. Sie sehen nur den oberen und unteren Rahmen der Textfenster, dürfen aber deren Größe und Position nach gewohnter GEM-Manier verändern. Durch den Verzicht auf die seitlichen Rahmen stehen 80 Zeichen pro Zeile ohne horizontales Scrollen zur Verfügung. Da der im rechten Rahmen befindliche Scroll-Balken ebenfalls wegfällt, müssen Sie mit einer kleinen Anzeige am unteren Bildschirmrand vorlieb nehmen. Sie zeigt an, wieviel Prozent des Textes über dem Bildschirmausschnitt sind.

CED hält bis zu zehn Texte gleichzeitig im RAM, wobei die Textgröße nur durch den freien Arbeitsspeicher begrenzt ist. Der Editor nutzt zwar das GEM-Klemmbrett, bietet aber nur über einen sogenannten »ACC-Mode« Zugriff auf Accessories.

Matthias Pfersdorff erhebt eine Sharegebühr von 30 Mark, Schüler und Studenten zahlen nur 20 Mark - für dieses Programm nicht zu viel. Mit der Zahlung des Betrages erhalten Sie nicht nur das Recht, den CED legal zu benutzen, sondern bekommen vom Programmierer bei Erscheinen einer neuen Programmversion auch automatisch Nachricht.

Bezugsquelle: Matthias Pfersdorff, Rubensstraße 9, 6780 Pirmasens

Textverarbeitung mit Minitext

Seit mehreren Versionsnummern bewährt sich im PD-Sektor die Textverarbeitung »Minitext« von Heinrich Möller. Das Programm arbeitet nicht nach dem WYSIWYG-Prinzip, die Steuerzeichen erscheinen im Text. Sie können trotzdem mit der Funktion »Auf dem Bildschirm drucken« die Qualität des Dokuments bereits vor dem Ausdruck prüfen.

Minitext hält immer nur ein Dokument im Speicher. Dieses darf bis zu 6000 Zeilen lang sein, die maximale Zeilenlänge beträgt 32767 Zeichen. Die Textverarbeitung lädt Dokumente im ASCII- oder Word-plus-Format, speichert aber nur als ASCII-Text.

Minitext verfügt über einen integrierten Rechner. Dieser arbeitet mit der »Umgekehrten polnischen Notation« (UPN) und bedarf deshalb einer gewissen Eingewöhnungszeit. Allerdings bietet ein UPN-Rechner mehr Komfort als die herkömmliche Methode.

Die Textverarbeitung ist vollständig in GFA-Basic programmiert. Wer nun glaubt, der Scrollvorgang sei dementsprechend langsam, ändert beim ersten Programmstart schnell seine Meinung. Die Scrollgeschwindigkeit ist beeindruckend und erlaubt zügiges Arbeiten.

Die Version 2.5 von Minitext ist übrigens auf der TOS-Diskette zur Ausgabe 4/91 gespeichert. Auch Minitext ist Shareware. Bei Entrichtung der 20 Mark Sharegebühr gibt's vom Autor die neueste Version, eine 35 KByte lange Anleitung sowie mehrere Druckertreiber für diverse 9- und 24-Nadler.

Bezugsquelle: Heinrich Möller, Untere Dorfstraße 16 A, 3200 Hildesheim

Saubere Satzspiegel mit TeX

Das Textsatzsystem »TeX« wurde von Donald E. Knuth an der Stanford University entwickelt. TeX ist keine Textverarbeitung mit WYSIWYG im herkömmlichen Sinne, sondern eine Art Seitenbeschreibungssprache mit Parallelen zu Postscript.

Im Editor geben Sie zunächst den Text und die Formatierungsbefehle ein. Anschließend »compilieren« Sie das Dokument mittels des TeX-Programms und erhalten somit eine für alle Ausgabegeräte passende DVI-Datei. Danach rufen Sie den passenden Bildschirm- oder Druckertreiber auf und lassen das Dokument auf dem entsprechenden Gerät ausgeben. Die mitgelieferte TeX-Shell erleichtert die teilweise komplizierten Vorgänge. Prinzipiell ist die Hauptaufgabe von TeX, Ihre Dokumente in maximaler Qualität auszugeben. Dazu gehört sowohl die typografische Gestaltung, wie auch die Qualität der Ausgabe. Da der normale Anwender in der Regel nicht die typografischen Kenntnisse besitzt, um einen Text optimal zu gestalten, nimmt ihm die Makro-Sammlung »LaTeX«-Paket diese Arbeit ab. Die Gerätetreiber arbeiten normalerweise mit der höchsten vom Drucker oder Satzbelichter nutzbaren Auflösung. Möchten Sie den Druckvorgang beschleunigen, steht es Ihnen frei, die Auflösung zu verringern - allerdings geht das zu Lasten der Qualität.

Um mit dem TeX-Paket arbeiten zu können, benötigen Sie eine Festplatte mit mindestens 10 bis 12 MByte freiem Speicherplatz. Leider lehnt der Programmierer der Atari ST-Version jeden Support ab und verweist auf entsprechende Fachliteratur zu TeX-Programmen.

Bezugsquelle: Public-Domain-Disketten 390-397 von Maxon

Nützliche TeX-Erweiterungen

Zum TeX-Paket gibt es inzwischen mehrere Erweiterungen. Da das normale TeX praktisch nicht grafikfähig ist, benötigt man zum Einbinden größerer Bilder die Grafikerweiterungen »TeX-Draw« und »ZP-CAD«. TeX-Draw konvertiert die Zeichnung in eine Text-Datei, in der die einzelnen Striche der Zeichnung durch sogenannte »Drawline«-Befehle wiedergegeben sind. Die so erzeugten Texte binden Sie einfach in Ihre TeX-Dokumente ein.

TeX-Draw gefällt durch den übersichtlichen, an die DTP-Software »Calamus« erinnernden Bildschirmaufbau. Links finden Sie die Auswahl leiste, in der Sie die gewünschte Malfunktion anklicken. Rechts davon liegt die Zeichenfläche. Mit dem Programm können Sie nicht nur eigene Bilder zeichnen, sondern auch Grafiken im IMG- oder STAD-Format in TeX-Dateien umwandeln.

ZP-CAD ist ein erstklassiges CAD-Programm. Es arbeitet mit 20 Zeichenebenen und bietet vielfältige Konstruktionsmöglichkeiten. Besonders gut durchdacht sind die Hilfstexte. Mit auf den Disketten finden Sie eine 150-seitige Dokumentation, die Sie per TeX aus-drucken sollten.

Im Gegensatz zu TeX-Draw druckt das Programm ZP-CAD die Zeichnungen auch aus - entsprechend der TeX-Ideologie stets in der höchsten Druckerauflösung. Dadurch sind erstklassige Druckergebnisse garantiert.

Bezugsquellen: TeX-Draw: Jens Pirnay, Donaustauferstraße 127, 8-100 Regensburg ZP CAD: Burkhard E. Strauß, ZP Systems, c/o Ingenieurbüro Rism, Bergstraße 25, 5100 Aachen

Anspruchsvolle Grafiken mit Little Painter

»Little Painter« ist ein Zeichenprogramm mit vielen leistungsstarken Funktionen. Neben perfekt ausgeführten Blockoperationen gefällt das Programm durch seinen hochwertigen Ausdruck. Wählen Sie beim Drucken die Funktion »Glätten«, druckt das Programm alle Raster abgerundet, also mit scheinbar höherer Auflösung.

Der Little Painter besitzt spezielle Funktionen zum Zeichnen dreidimensionaler Körper. Sie zeichnen nur noch die Ihnen zugewandte Seite eines Körpers und ziehen dann das Bild mit der Maus nach hinten. Perspektivische Ansichten, also eine Verjüngung der Körper im Hintergrund, berechnet das Programm aber nicht. In den Bildern sind vier proportionale Fonts gleichzeitig erlaubt; weitere Zeichensätze entwirft der Anwender mit dem mitgelieferten Fonteditor. Da am linken Bildschirmrand die Icons der Malfunktionen liegen, müssen Sie, um eine bildschirmgroße Zeichnung anzufertigen, die Arbeitsfläche scrollen. In unseren Tests arbeitete der Little Painter von Markus Dheus nicht mit der Grafikerweiterung »Overscan« zusammen. Auch im Hinblick auf Grafikkarten und den TT sollte der Programmierer seine Software noch auflösungsunabhängig gestalten.

Bezugsquelle: Markus Dheus, Hirtenstraße 9, 8139 Bernried

Universelles Grafiksystem PAD

Das Zeichenprogramm »PAD« ist stark an das altbekannte STAD angelehnt. Bei dem Programm handelt es aber keinesfalls um einen billigen Abklatsch. Vielmehr ist es dem Programmierer gelungen, sämtliche Vorteile von STAD und anderen Malprogrammen in einem Programm zusammenzufassen.

Beim Starten von PAD erscheint in der oberen Bildschirmhälfte das Hauptmenü. Klicken Sie mit der linken Maustaste auf den gewünschten Menüpunkt, verschwindet die Menüleiste und gibt den Blick auf das ganze Bild frei. Prinzipiell starten und führen Sie eine Funktion mit der linken Maustaste aus und beenden sie mit der rechten Maustaste. Erfreulicherweise steht während der gesamten Arbeit eine UNDO-Funktion zur Verfügung.

Die Vielfalt an Funktionen ist für PD-Software außergewöhnlich. Hervorzuheben sind die nachträglich veränderbaren Bézierkurven, mit denen das Programm schon fast in die Domäne der Vektorzeichenprogramme eindringt.

Ebenso überraschend ist die Anzahl der kompatiblen Grafikformate: PAD verarbeitet unter anderem Degas-, Neochrome-, STAD-, Imagic- und IMG-Bilder.

Genauso beeindruckend ist das Gestalten von Überschriften mit Signum-Zeichensätzen. Mit dieser Funktion ersetzt PAD das bisher unumgängliche »Big-Font«-Utility. Der Vorteil liegt darin, die erzeugten Zeilen gleich im Zeichenprogramm weiterzuverarbeiten.

Der Programmierer Heike Gem-mel verlangt 30 Mark Sharegebühr. Dafür gibt's eine ausführliche Anleitung. Zahlen Sie zehn Mark mehr, erhalten Sie das jeweils nächste Update kostenlos zugeschickt.

Bezugsquelle: H. Gemmel, Kormoranweg 33, 4230 Wesel und auf der TOS-Disk zu dieser Ausgabe

Blitzschneller Assembler Turbo-Ass

Alten Programmierhasen auf dem Atari ST ist bestimmt schon aufgefallen, daß der »Omikron-Assembler« vom Markt verschwunden ist. Dies ist nicht durch mangelnde Nachfrage, sondern durch einen Vertriebswechsel begründet - die Entwickler haben den Vertrieb des nun auf den Namen »Turbo-Ass« getauften Assemblers selbst übernommen und ihm - zur großen Freude vieler Programmierer - den Shareware-Status verliehen.

Assembler und Debugger glänzen durch die einfache Bedienung und die unübertroffene Geschwindigkeit. Der Assembler übersetzt durchschnittlich 1300000 Zeilen Quelltext pro Minute.

Gut gefielen uns die Syntax-Überprüfung und der bisher leider nur ansatzweise vorhandene Semantik-Check. Der integrierte Editor meldet schon bei der Eingabe sowohl einfache Tippfehler als auch doppelte Symbolnamen. Außerdem verfügt er über die gewohnten Editierfunktionen und praktische Hilfen wie beispielsweise das Einklappen beliebiger Prozeduren. Der geschickten Programmierung von Markus Fritze und Sören Hellwig ist es zu verdanken, daß Assembler und Debugger selbst nach massivsten Abstürzen der eigenen Programme noch ohne Probleme ihren Dienst verrichten.

Turbo-Ass ist Shareware. Wenn Sie das Programmpaket öfters benutzen, müssen Sie 50 Mark an die Programmierer überweisen. Sie bekommen dann nicht nur das erste Update kostenlos, sondern erhalten auch eine immerhin 240 Seiten starke Anleitung.

Bezugsquelle: Markus Fritze, Birkhahnkamp 38, 2000 Norderstedt 1

Umfangreiches Modula 2-System

»Modula 2« ist der Name einer von Professor Nikolaus Wirth an der Technischen Hochschule Zürich entworfenen Programmiersprache. Die etwa zehn Jahre junge Sprache ist ebenso wie Pascal in erster Linie für Ausbildungszwecke konzipiert. Wie der Name schon andeutet, betont die Sprache in erster Linie die Modularisierung von Programmen. Ein Programm besteht fast nur aus miteinander verknüpften vorbereiteten Teilen. An der Technischen Universität München erfolgte die Übertragung auf den Atari ST. Auch die erforderlichen Betriebssystem-Bibliotheken und Utility-Programme wie Editor, Loader und Linker stammen aus dem selben Haus.

Den Umgang mit diesen Programmen erleichtert die Modula-Shell. Nachdem Sie eine Arbeitsdatei definiert haben, können Sie die Datei editieren, übersetzen und schließlich mit dem Loader-Programm starten. Zum ernsthaften Programmieren ist es unumgänglich, die noch nicht lauffähigen Programme mit den erforderlichen Bibliotheken zu verbinden. Den dazu benötigten Linker rufen Sie mit der Funktion »PRG erzeugen« auf.

In kürzester Zeit entwickelte sich die Modula-Portierung der TU München aus verständlichen Gründen zu einer Art Standard auf dem Atari-Computer. Sie ist ausgereift und aufgrund des Public-Domain-Status jedem ST- und TT-Anwender zugänglich. Leider bietet die TU München keine Hilfestellung bei Problemen und verweist den Anwender stattdesseri auf die zahlreich vorhandene Fachliteratur.

Bezugsquelle: Public-Domain-Diskette 225 von Maxon

Bild 1. »CED« ist der Nachfolger des ASCII-Editors »Edimax«

Bild 2. »Minitext« arbeitet nicht mit WYSIWYG

Bild 3. Die GEM-Shell erleichtert die Bedienung von »TeX«

Bild 4. »TeX-Draw« empfielt sich als Ergänzung zu »TeX«

Bild 5. Einfache Bedienung bietet der »Little Painter«

Zahlenspiele mit GEM-Calc

Von Gregor Englmayer stammt die leistungsfähige Tabellenkalkulation »GEM-Calc«. Der Arbeitsbildschirm des Programms ist in mehrere Teile gegliedert. Unter der obligatorischen Menüleiste finden Sie die Eingabezeile. Darin steht der Inhalt der Speicherzelle, in der sich der Cursor befindet. Unter der Eingabezeile liegt schließlich das eigentliche Arbeitsblatt. Das Spreadsheet besteht bei GEM-Calc aus maximal 26 Spalten mit jeweils 999 Zeilen. Sichtbar ist dabei immer nur ein kleiner Teil des Arbeitsblattes. Mit den an der rechten Seite des Bildschirms gelegenen Schiebereglern ändern Sie den angezeigten Bereich.

Zur besseren Übersicht gibt es die sogenannte »High-Resolution«-Anzeige. Hier zeigt GEM-Calc in kleiner Schrift einen Bereich von 100 Zeichen Breite und 55 Zeilen Höhe. In diesem Modus lassen sich allerdings keine Zellen verändern. Alle Funktionen erreichen Sie entweder über die gewohnten Drop-Down-Menüs oder per Tastenkombination.

In Rechenformeln greifen Sie auf viele standardisierte Funktionen wie zum Beispiel ABS(x) zurück. Das Programm beherrscht ebenso alle wichtigen Statistikfunktionen. GEM-Calc gibt die Daten wahlweise auch als Kuchen-, Säulen- oder Balkengrafik aus. Auch das Beschriften und Speichern im Degas-Format ist vorgesehen.

Bezugsquelle: Gregor Englmayer, Weißenbach 30/2, A-8813 St. Lambrecht

Übersicht im Daten-Dschungel durch Profibase

Das Programm »Profibase« von Elmar Zipp stellt keine einfache Karteiverwaltung dar, sondern laut Autor eine professionelle Datenbank. Auf einem Atari ST mit 1 MByte RAM verwalten Sie mit Profibase bis zu 22000 Datensätze mit je 35 Zeichen Länge. Bei entsprechend weniger Datensätzen beträgt die maximale Größe stolze 72128 Zeichen.

Wie bei jeder Datenverwaltung entwerfen Sie auch bei Profibase zuerst eine Maske. Im integrierten Texteditor geben Sie den Namen des Feldes, den Datentyp und die Attribute ein. Als Datentypen stehen Text-, Ganzzahl- und Gleitkommazahlfelder, Datums- und Zeitfelder, kaufmännische Felder aus Zahl und Währungskürzel sowie Bilder zur Verfügung.

Wenn das Programm Ihre Datenbank initialisiert hat, geben Sie die Daten ein. Ein Datenfeld darf allerdings die Länge von 1127 Zeichen nicht überschreiten, was aber im Normalfall kein Problem darstellt. Sobald Sie einen kompletten Datensatz eingegeben haben, speichert Profibase sowohl auf dem aktuellen Speichermedium als auch in Form eines Eintrags in der Software-internen Begriffs liste. Auf Tastendruck gibt Profibase wahlweise alle Daten, einzelne Datensätze oder die per Schlüsselfeld definierten Daten auf dem Monitor, einem angeschlossenen Drucker oder in einer Textdatei als ASCII-Text aus.

Eine 90-seitige Dokumentation zu diesem uneingeschränkt empfehlenswerten Programm gibt's für 25 Mark beim Autor.

Bezugsquelle: Elmar Zipp, Am Rabenfels 2, 6750 Kaiserslautern

Bild 6. »PAD« ist auch auf der TOS-Disk gespeichert
Bild 7. »Turbo-Ass« gilt als schneller und zuverlässiger Assembler
Bild 8. »Modula-2« ist die ST-Umsetzung des US-Vorbilds

Exotisches für Feinschmecker

Manche Programmarten findet man nur im PD-Bereich, beispielsweise »Rezept«, die Datenbank für Backrezepte. Das Programm von Jürgen Pfeng speichert nicht nur die genauen Mengenangaben und die Anleitung zur Zubereitung, sondern berechnet auch die Inhaltsstoffe des fertigen Backwerks wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Joule und Kalorien. Praktisch sind die unterschiedlichen Eingabearten: Sie verwenden entweder die Grammangaben, bei kleinen Zutatenmengen Einheiten wie »Messerspitze« oder »Prise«, oder andere Mengenangaben wie »Liter« oder »Eier«.

Auch das Programm »Bar« ist eine Datenbank, allerdings spezialisiert auf Cocktails und Drinks. Auch hier finden Sie die obligatorische Zutatenliste und die Mixanleitung. Zusätzlich zeigt Ihnen das Programm, welches Glas Sie für den Drink verwenden sollten und welche Wirkung das Getränk hat - praktisch für Autofahrer. Das Programm ist so perfekt aufgemacht, daß es fast schade ist, den Computer hinter dem Tresen zu verstecken. Alle Grafiken stammen vom Autor des Programms »Omikron-Draw«, Dietrich Raisin. Natürlich dürfen Sie oder Ihre Gäste auch eigene Rezepte eingeben und speichern.

Der Programmautor Roland Fricke verlangt für die neue, erweiterte Version 30 Mark. Dafür bekommen Sie eine neue, verbesserte Programmversion sowie die Rezepte für ungefähr 500 exotische Drinks.

Bezugsquellen: Rezept: Dipl.-Ing. Jürgen Pfeng. Hildegardstraße 20 A. 1000 Berlin 31. Bar: Roland Fricke. Transvaalstraße 15 (Seitenflügel), 1000 Berlin 65

Auf Beckenbauers Spuren mit Fußball-ST

Auch für die Unterhaltung ist im PD-Sektor ausreichend gesorgt. Ein absoluter Favorit bei aktiven und passiven Sportfans ist die Simulation »Fußball-ST«. Im Gegensatz zu den anderen Programmen übernehmen Sie in Fußball-ST nur die Rollen des Managers und des Trainers, greifen also nicht aktiv in den Verlauf einer Begegnung ein. Dafür untersteht Ihnen der Ein-und Verkauf von Spielern, die Vergrößerung des Stadions und das Festlegen der Preise für die Eintrittskarten.

Ihre erste Saison beginnt in der dritten Liga. Erst durch geschicktes Einsetzen der Spieler steigen Sie in höhere Ligen auf, bis Sie schließlich mit etwas Glück den Titel des Deutschen Meisters erwerben. Versuchen Sie, möglichst ökonomisch zu wirtschaften, denn Sie bekommen nach einer Pleite für die bisherige Liga keine Lizenz mehr.

In Fußball-ST übernehmen Sie die Führung eines von 64 mehr oder weniger bekannten Vereinen. Bis zu vier Spieler beteiligen sich am Geschehen. Das Programm kennt drei Schwierigkeitsstufen. Fußball-ST benötigt mindestens 1 MByte Speicher. Der Spielstand läßt sich jederzeit auf Diskette speichern. Bezahlen Sie die geforderten 20 Mark Sharegebühr an den Programmautor, erhalten Sie eine verbesserte Version und den Quelltext.

Bezugsquelle: Rainer Duda, Johann-Haw-Straße 14, D-5502 Schw8ich

Wurmralley

Ein zugleich einfaches und doch immer wieder faszinierendes Spiel ist »Wizzy«. Sie steuern dabei einen Wurm über eine Spielfläche in der Absicht, kleine blinkende Quadrate aufzufressen. Sobald sich Ihr Wurm ein Quadrat einverleibt, verlängert er sich um eine bestimmte Anzahl von Segmenten.

In Wizzy gibt es fünf verschiedene, frei anwählbare Spielfelder. Während das erste leer ist, enthalten die anderen vier diverse Hindernisse. Zwei verschiedene Spielmodi stehen zur Wahl: Im Modus 1, der klassischen Variante, ist das Spiel zu Ende, sobald der Wurm gegen ein Hindernis stößt. Im Modus 2 verkürzt sich unser Wurm bei jeder Kollision mit einem Hindernis um ein Segment.

Die Geschwindigkeit läßt sich entweder vor Spielbeginn in sieben Stufen einstellen oder per Tastendruck während des Spiels verändern. Wizzy kennt drei Tastenbelegungen: zwei verschiedene Belegungen mit je einer Taste für Links/ Rechts/Hoch/Runter und Erhöhung beziehungsweise Senkung der Geschwindigkeit und - unserer Meinung nach besser geeignet -einer Tastenbelegung mit zwei Tasten für die Geschwindigkeitssteuerung und je einer für Links- und Rechtskurven.

Sie können Wizzy alleine, gegen einen Freund oder gegen den Computer spielen. (tb)

Bezugsquelle: Roland Preiß, Johann-Thiel-Straße 6, 7815 Kirchzarten

Bild 9. »GEM-Calc« wartet mit einfacher Bedienung auf
Bild 10. »Profibase« ist ein professionelles Datenbanksystem
Bild 11. »Bar«: »Den Drink geschüttelt oder gerührt, Sir?«
Bild 12. In »Fußball-ST« übernehmen Sie die Rolle des Managers
Bild 13. Bei »Wizzy« darf der Wurm nicht mit dem Hindernis kollidieren

Gerhard Bauer
Aus: TOS 08 / 1991, Seite 16

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