Signum! Drei im Büroeinsatz

Text mit Falzmarken in der Seitenübersicht

Man hört immer wieder, Signum sei ein Programm, das zu viele Funktionen biete und daher für den Büroeinsatz und für kürzere Texte wie Briefe nicht geeignet sei. Ich denke, man kann diese Behauptung bestenfalls als »zu schade für kurze Texte« interpretieren. Der tatsächliche Aufwand, um einen Brief zu schreiben, ist nämlich sehr gering.

Versierte Signum-Anwender kommen mit fünf Tastenbetätigungen und einem Mausklick aus, weniger Versierte statt dessen mit sechs Mausklicks. Ansonsten müssen Sie nur den Text und den Dateinamen tippen - eine Arbeit, die Ihnen Signum schlecht abnehmen kann.

In Mausklicks sind das: »Datei/Neues Dokument«, »Modus/Bearbeite Hauptbereich«, dann Eingabe des Textes (um den Umbruch kümmert sich Signum automatisch), »Modus/Seitenübersicht«, »Datei/ins Druckprogramm« und schließlich »Starte Ausdruck«. Oder in Tastenbetätigungen ausgedrückt: Shift-Control-O, Control-r, Eingabe des Textes, Control-z, Control-p und Return. Zuletzt kehren Sie in beiden Fällen mit »Datei/ins Textprogramm« zum Signum-Texteditor zurück.

Man sollte nicht übersehen, daß ganz nebenbei verschiedene Signum-Funktionen automatisch zur Verfügung stehen, die man dazu nicht extra auswählen muß und die auch im täglichen Briefverkehr eine Bedeutung haben. Beispielsweise kann man in der Seitenübersicht das Gesamtbild des Textes sofort beurteilen. Ebenfalls stehen automatisch das Kerning oder die Kombitastenfunktion zur Verfügung, mit der Signum zwei Zeichen zu einem verschmilzt. Beispielsweise ergeben ein Akzent und der darauffolgende Buchstabe das entsprechend akzentuierte Zeichen: -O und a ergeben ä.

Signum! Drei ist eigentlich viel zu Schade für kurze Texte

Als nächstes bestimmt man zusätzliche Schriften und verändert dazu am besten die Font-Startliste. Das oben genannte Beispiel setzt voraus, daß Sie nur den Zeichensatz »Akzidens Grotesk 10«, der automatisch nach der Installation zur Verfügung steht, verwenden. Schreiben Sie lieber mit einem anderen Zeichensatz, dann müssen Sie die Startliste damit bestücken (jetzt immer unter dem Aspekt gesehen, daß ein täglicher Einsatz erfolgen soll). Dazu aktivieren Sie das Zeichensätze-Infofenster mit »Zeige/Zeichensätze« im Hauptmenü oder drücken Control-t. Wählen Sie dann im lokalen Menü des Zeichensatz-Infofensters aus dem Menü »Font« die Funktion »laden«. Eine Dateiauswahlbox erscheint, aus der Sie den zu ladenden Font auswählen. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis alle gewünschten Zeichensätze geladen sind. Nun noch die Voreinstellung speichern. Dazu selektieren Sie zunächst den Font, der erster Schreibfont sein soll. Signum markiert ihn mit einem N. Sichern Sie diese Liste jetzt mit »Liste/als Startliste speichern«. Jedesmal, wenn Sie Signum neu starten, steht die oben ausgewählte Fontliste zur Verfügung. Beim Schreiben wechseln Sie jederzeit beliebig zwischen den Zeichensätzen. Ein Klick auf den betreffenden Font im Zeichensatz-Infofenster genügt.

Im täglichen Einsatz kommt es sehr häufig zu Wiederholungen von Texten. Denken Sie nur daran, wie oft Sie eine bestimmte Anredeformel gebrauchen, und vielleicht möchten Sie auch ein Angebot an Kunden wiederholt verwenden, oder Sie arbeiten in einer Anwaltspraxis und benötigen sehr häufig identische Formulierungen für Vertragswerke.

Dafür bietet sich die Textbaustein Verwaltung von Signum!Drei an. Sie schreiben einfach den Text, so wie Sie es gewöhnlich tun. Danach selektieren Sie den für den Baustein benötigten Teil, indem Sie ihn mit der Maus überstreichen und wählen »Puffer/Block als Baustein« oder drücken Shift-Control-B. Daraufhin geben Sie dem Textbaustein noch einen Namen und legen ihn damit in der Bausteinliste unter diesem Namen ab. Die Liste mit den Bausteinen speichern Sie als Startliste, wenn sie immer sofort zur Verfügung stehen soll (Menüpunkt »Datei/als Startliste speichern« im Bausteine-Infofenster). Benötigen Sie die Bausteine seltener und nur bei einer bestimmten Arbeit, dann sichern Sie die Liste unter einem treffenden Namen (»Datei/abspeichern« im Bausteine-Infofenster). In einem Baustein definieren Sie die Ortsangabe für das Datum, die an den rechten Rand geschoben ist. Sie wird mit einem sogenannten Gummiblank eingegeben. Dieses Zeichen dehnt sich auf die größte erreichbare Breite aus und läßt sich mit Control-Leertaste erzeugen. Das funktioniert aber nur dann, wenn Sie auch Blocksatz als Formatierungsart eingestellt haben, weil sonst der rechte Rand einfach hinter dem letzten Buchstaben liegt.

Übergroße Grafiken tricksen die Kopfzeilen aus

In den Text fügen Sie einen solchen Baustein wieder ein, indem Sie ihn einfach aus der Bausteinliste ziehen und auf dem Textfenster fallen lassen. Noch schneller holen Sie einen Textbaustein per Tastatur, nämlich mit F10 und dem signifikanten Teil des Bausteinnamens. Enthält die Liste die Bausteine »Beispieltext« und »Briefanfang«, ruft F10 B den »Beispieltext«. Zum Aufruf von »Briefanfang« aber ist mindestens Br einzugeben, weil der Baustein als zweiter in der Liste steht. Im Zweifelsfall geben Sie den ganzen Namen an. Beachten Sie aber, daß Signum bei den Textbausteinen zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet. Übrigens lassen sich auch häufig benutzte Adressen als Textbausteine definieren. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Es ist oft ganz nützlich, wenn an einem Brief gleich Marken zum Falten vorhanden sind. Dafür bietet Signum einmalige Möglichkeiten. Sie öffnen den Kopf-/Fußbereich und legen in der Zeile für den Kopfbereich ungerader Seiten eine Grafik an. In der Grafik ziehen Sie auf ca. 3.5 Zoll und 7 Zoll Höhe (diese Werte lassen sich leicht am Maßstab links am Grafikfenster ablesen) einen kurzen horizontalen Strich. Diese Grafik ist natürlich viel zu groß für den Kopfbereich. Das ist aber Signums Problem und nicht unseres. Signum steckt nun in der Klemme und beschließt, die Kopfzeile und den Text zu überlagern. Das ist uns nur recht, denn genau das war beabsichtigt. In der Seitenübersicht sehen Sie, daß die Falzmarken nun am linken Rand erscheinen. Bei Verwendung von Falzmarken dieser Art muß der ganze Brieftext auf lokalen Linealen geschrieben sein, weil der linke Rand nicht in der Nullposition liegen kann, sondern etwas nach rechts versetzt werden muß, da sich Falzmarken und Text sonst überschneiden. Diese Tips sind übrigens ein Auszug aus dem Signum!Drei-Buch von Application Systems Heidelberg, das im April erscheint. 496 Seiten, Preis 59 Mark. (wk)

Application Systems Heidelberg, Englerstr. 3, 6900 Heidelberg


Volker Ritzhaupt
Aus: TOS 05 / 1992, Seite 76

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