»Interface«-Version 2.0: Quantensprung

Als vor etwas mehr als einem Jahr das Resource Construction Set »Interface« auf dem Software-Markt erschien, fand es sofort großen Anhang unter den Entwicklern und etablierte sich schnell zum Standard-Resource-Editor. Wegen des Versionssprunges der aktuellen »Ausgabe« sind die Erwartungen gegenüber der neuen Version recht hoch.

Skepsis bei einem Blick ins Handbuch, ist dieses doch mit dem der Version 1.00 identisch. Allerdings befindet sich jetzt auf der Diskette ein umfassendes »Readme«, das über alle Neuerungen von Interface Auskunft erteilt. Angesichts der klar strukturierten Oberfläche und der konsequenten Einhaltung der CEM-Konventionen, reicht die einmalige Lektüre des Handbuchs und des »Readme« aus, um beides dann bis zum nächsten Update im Bücherregal verstauben zu lassen. Eine Online-Hilfe zu jeder Dialogbox klärt letzte Fragen. Selbstverständlich unterstützt Interface nun die zusätzlichen Funktionen des MultiTOS. Dazu wurde die Oberfläche zwar neu geschrieben, am Aussehen wie an der Bedienung hat sich aber verhältnismäßig wenig geändert.

Hiervon hat insbesondere die Bedienerfreundlichkeit profitiert: So lassen sich nun alle Dialogboxen wahlweise in Fenster legen, und gestatten damit eventuell parallel laufenden Programmen weiter die Bildschirmausgabe (für »echtes« Multitasking unabdingbar). Weiter speichert Interface beim Verlassen jetzt alle Oberflächenparameter ab (geöffnete Resource-Fenster und deren Position).

In das Objekte- und Baum-Panel lassen sich ab sofort eigene Objekte hinzufügen. Dies ist besonders für erweiterte Objekttypen wie die FlyDial-Ecke praktisch. Ebenfalls neu ist ein Clipboard, das ganze Objektgruppen aufnimmt. Optional hebt Interface die 64-KByte-Grenze bei Resource-Dateien auf, oder erlaubt durch das Erzeugen von Modul-lokalem C-Code beliebig viele Sourcecode-Module. Mehrere Funktionen erleichtern das Ändern von Resourcen, ohne dabei die Objekt-Struktur zu verändern. So lassen sich jetzt Resource-Dateien modifizieren ohne deshalb das Programm neu übersetzen zu müssen. Auch zur Verwaltung zweier Resource-Dateien (etwa für deutsche und englische Version) kamen einige Funktionen hinzu. Eine gute Idee ist das automatische Voranstellen der ersten Buchstaben des Baumnamens an die Namen der zum Baum gehörenden Objekte. Desweiteren lassen sich jetzt wirklich alle Objekt-Flags und -States setzen.

Weiter ist das Handling der Mausaktionen verbessert und durch weitere Optionen individueller konfigurierbar: Ein Klick auf ein Objekt selektiert dieses nur oder aber öffnet wie bisher ein Pop-Up-Menü.

Die Verwendung der mitgelieferten MyDial-Bibliothek für fliegende Dialoge unterliegt jetzt keinen Lizenzbeschränkungen mehr - abgesehen von der atsache, daß man im Besitz einer Originalversion von Interface sein muß.

Der erwartete stabile Betrieb der neuen Version von Interface bestätigte sich. Letzte Meldung aus dem Hause Shift: Interface unterstützt ab sofort die Farb-Icons (4,16 und 256 Farben) von TOS 4.0.

Mit Interface 2.0 hat Shift seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz weiter ausgebaut. Großbildschirmbesitzern und all jenen, denen die Version 1.0 bei der Bedienung zu wenig Unterstützung bot, oder aber Entwicklern von großen Projekten, die schon mal an die maximale Resource-Datei-große stießen, empfiehlt sich das Update auf jeden Fall. Wer hingegen mit der Version 1.0 rundum zufrieden ist, für den dürfte das Erscheinen der Version 2.0 keine zusätzlichen Kosten bereiten.

(Jürgen Lietzow/ah)

Shift, Kompagniestraße 13, 2390 Flensburg, Tel. 04 61 / 2 28 28

TOS-INFO

Name: Interface 2.0
Preis: 128 Mark, Update 50 Mark
Hersteller: Shift

Interface stellt jetzt Dialogboxen wahlweise in Fenstern dar



Aus: TOS 01 / 1993, Seite 34

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