Hardware-Hits '92

Die beste Hardware des vergangenen Jahres in der TOS

1992 bewegte sich einiges bei der Atari-Hardware und natürlich auch bei den Peripheriegeräten rund um den Computer. Die Leistungsfähigkeit der Produkte verbesserte sich auf fast allen Gebieten. Und dies bei ständig fallenden Preisen. Alles in allem auch im Hardware-Bereich ein durchaus erfolgreiches Jahr.

Atari

In Düsseldorf wurde der neue »Falcon 030«, eine TOS-Maschine, zum ersten mal einem breiten Publikum vorgestellt Der Falcon bleibt Software-kompatibel zur gesamten ST/TT-Schiene. Als CPU arbeitet ein MC68030 mit 16 MHz, dem mehrere Coprozessoren unterstehen. Serienmäßig sorgt ein überarbeiteter Blitter für schnelle Grafikoperationen, für problemloses Nachrüsten einer Fließkomma-Einheit vom Typ MC68881/82 ist ein Sockel integriert. Eines der absoluten Hardware-Highlights ist ein digitaler Signalprozessor. Dieser Chip ermöglicht unter anderem Voice-Mail-Systeme, Sprach- und Musiksynthesizer, Muster- und Zeichenerkennung sowie Bildkompression und -dekompression. Nicht zuletzt soll der DSP als Hochgeschwindigkeitsmodem mit Fax-Option dienen.


Erschließt neue Horizonte: Ataris Falcon 030

Als Speichermedium kommen ein 1,44-MByte-Diskettenlaufwerk und eine 65-MByte-IDE-Bus-Festplatte in 2,5-Zoll-Ausführung zum Einsatz. In welcher Form das neue Betriebssystem »MultiTOS« mit dem Falcon geliefert wird, steht noch nicht endgültig fest.

Wie interessant der Falcon für Hard- wie Softwarehersteller mittlerweile ist, zeigt sich im gesteigerten Engagement der Firmen, bereits vorhandene Produkte anzupassen und weitere zu entwickeln. Inzwischen gibt es ein Vektor-Präsentationsprogramm für True Color, eine Anwendung zur Videonachbearbeitung und einen Hard-Disk-Recorder mit digitalen Effekten zu bestaunen.

Der Falcon 030 darf aber nicht als Alternative zum TT gesehen werden, der immer noch die Fäden für Profi-DTP, gehobene Tabellenkalkulation und Textverarbeitung fest in der Hand hält. Die Bereiche Musik, Grafik und Multi-Media sichern aber ein enormes Kundenpotential.

Bleibt nur noch abzuwarten, wann Atari den Falcon in nennenswerten Stückzahlen in die Läden bringt. Mit dem Falcon hat Atari endlich wieder einen Computer, der das Schicksal des Herstellers nochmals zum Guten wenden kann (TOS 12/92).

Atari Computer GmbH Kronbergerhang 2 6231 Schwalbach/Taunus Tel 0 61 96 / 80 10

Beschleunigerkarten

Angesichts der standsg steigenden Anforderungen an den Computer läßt sich der liebgewonnene, aber doch in die Jahre gekommene ST mit Software-Blitter, Disk-Cache und RAM-Disk gerade so vor einem Kollaps bewahren. Völlige Genesung verspricht jedoch nur eine Beschleunigerkarte. MAKRO CD E. bietet mit dem »Turbo 30 Board« eine echte Alternative für Besitzer eines ST(E), die mit dem Gedanken eines Wechsels zum TT spielen. Ausgerüstet mit 60 MHz FPU, 40 oder 50 MHz CPU, 4 MByte ST-RAM und 16 MByte TT-RAM fallen selbst bei aufwendigsten CAD- oder DTP-Aufgaben keine größeren Pausen mehr an. Mit diesem Zusatz machen Sie ihren ST(E) zum derzeit schnellsten Atari-Rechner. Für Anwender mit etwas schmälerem Geldbeutel bietet MAKRO C.D.E. auch ein Tiny-Board, das den ST um den Faktor 6 leistungsfähiger macht. Die Preise der Turbo 30-Boards beginnen bei ca. 1500 Mark (TOS 3/92).

MAKRO C.D.E., Schillerring 19 8751 Großwallstadt, Tel. 0 6022/25233 Fax 06022/2 1847

Drucker


Der Oki OL810 glänzt mit einem hervorragenden Schriftbild

Laserdrucker bieten normalerweise eine Auflösung von 300 x 300 dpi. Im letzten Jahr brachten gleich mehrere Hersteller neue Verfahren auf den Markt, die durch unterschiedliche technische Tricks eine sehr viel höhere Auflösung erreichen.

Die im OL 810, einem 8-Seiten-Drucker, benutzte Methode, die Auflösung scheinbar zu vergrößern, erhöht die Qualität der Druckausgabe gegenüber vergleichbaren normalen Druckern. Ab Werk kostet das mit 1 MByte Speicher ausgestattete Gerät 4248 Mark. Die 68 Mark teure Tonerkassette müssen Sie alle 2500 Seiten auswechseln. Nach etwa 15000 Blatt ist der Austausch der Bildtrommel fällig, die 598 Mark kostet. Die Konfiguration des Oki-Geräts findet über Folientastatur mit guten Druckpunkten und ein zweizeiliges, gut lesbares LC-Display statt. Oki baut mit dem OL 810 ein absolut professionelles Gerät, das auch höchsten Qualitätsansprüchen gerecht wird. Wirkliche Mängel fanden wir in unserem Test nicht. Die Vorzüge des OL 810, seine hohe Druckgeschwindigkeit und das hervorragende Schriftbild, sprechen uneingeschränkt für diesen Seitendrucker (TOS 7/92).

Oki Systems Deutschland GmbH, Hansaallee 187, 4000 Düsseldorf 11, Tel. 02 11 / 5 26 60, Fax 02 11 / 59 33 45

Grafikkarten

VME-Grafikkarten im 1000-Mark-Bereich für den Mega STE und TT bieten meist 2, 4, 16 und 256 Farben. Die Mega »Vision 300« von Sang Computer schafft für nicht viel mehr Geld bis zu 16 Millionen Farben und damit eine echte True-Colour-Darstellung. Als VME-Karte ist die Installation der MV300 sehr einfach durchzuführen.

Die Mega Vision 300 bietet einiges, das in dieser Preisklasse außergewöhnlich ist. Damit setzt sie sicher neue Maßstäbe, an denen sich Mitbewerber messen lassen müssen (TOS 11 /92).

Sang Computer Systeme GmbH. Kruppstr 82 (ETEC) 4300 Essen 1, Tel. 02 01 / 82 02 00. Fax 02 01 / 8 20 20 40

Grafiktablett

Unter der Bezeichnung »Geniustray« liefert die Firma Crazy Bits Grafiktabletts mit Stift und Fadenkreuzlupe, die aus ehemaligen Beständen der mittlerweile aufgelösten Firma Robotron stammen. Das Tablett verbinden Sie mit der seriellen Schnittstelle des ST oder TT.

Der größte Vorteil von Geniustray liegt in seiner Programmierbarkeit. Für maximal zehn Anwendungsprogramme definieren Sie Makrodateien. Zum Programmieren der Makros stehen sowohl eine Aufnahme-Funktion als auch ein separater Makroeditor bereit. Das Digitalisiertablett ist zur Arbeit am ST oder TT ausgezeichnet geeignet. Durch die gut gelungene Makrofähigkeit und -handhabung tritt der eigentliche Zweck, die Eingabe von Grafiken in den Computer, fast in den Hintergrund. Der sehr günstige Preis von 599 Mark spricht ebenfalls für das Geniustray (TOS 2/92).

Crazy Bits Andre Felbrich GbR, Uhlandallee 3, 0-1603 Eichwalde, Tel. 0 03 72 / 6 85 62 33

HD-Module und -Laufwerke

Blickten PC-User lange Zeit argwöhnisch auf 3,5-Zoll-Disketten, so benutzen sie heute sogar solche mit 1,44 MByte Kapazität. Mit speziellen HD-Modulen und entsprechenden Laufwerken arbeitet der Atari genauso zuverlässig wie mit den gewohnten DD-Laufwerken. Das »HD-Modul II« der Firma Hard & Soft Computerzubehör ist sehr kompakt aufgebaut. Dies erreicht der Hersteller durch die Verwendung eines GAL-Bausteins. Es verwaltet zwei HD-Laufwerke und setzt beim Spurwechsel den Takt des Floppycontrollers auf den normalen Wert herunter.

Der Einbau gestaltet sich relativ einfach. Bei den Laufwerken erfolgt die Stromversorgung über ein externes Steckernetzteil. An der Rückseite der 3,5-Zoll-Floppy finden Sie nur den obligatorischen Einschalter. Gegen Aufpreis erhalten Sie das Laufwerk mit einer A/B-Umschaltung oder einer Logik, die den Betrieb von drei Diskettenlaufwerken zuläßt.

Die Gehäuserückwand des 5,25-Zoll-Laufwerks trägt drei Schalter. Der Einschalter, der DD/HD- und der 40/80-Track-Schalter sind deutlich bezeichnet. Die große Diskettenstation verarbeitet im HD-Modus nur die üblichen 1,2-MByte Disketten. Das HD-Modul II Hard & Soft Computerzubehör stellt unserer Meinung nach den besten Kauf dar. Die zeitgemäße Technik spricht deutlich für diese Erweiterung TOS 2/92).

Hard & Soft Computerzubehör GmbH, Obere Münsterstr 33-35, 4620 Castrop-Rauxel, Tel. 0 2305/ 1 80 14, Fax 023 05/324 63


Ulrich Hofner
Aus: TOS 01 / 1993, Seite 28

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