Neue Spiele für den ST: Grafische Höhepunkte

Die neuen ST-Spiele zeichnen sich vor allem durch ihre hervorragende Grafik aus. Zur Zeit überschlagen sich die Spieleproduzenten im Wettbewerb um Quantität und Qualität der Neuerscheinungen für den 16-Bit-Atari. Da wir im ATARI magazin nicht alle Programme ausführlich vorstellen können, haben wir hier wieder einige Neuerscheinungen zusammengefaßt.

Das erste Produkt trägt den Titel "Wizball" und stammt aus dem Hause Ocean. In Wizland hat ein schlimmer Finger alle Farben gestohlen. Der Zauberer Wiz, nicht faul, schickt seinen Wizball aus, um sie zurückzuholen. So könnte eine extreme Zusammenfassung der zugrunde liegenden Story klingen.

Mehr muß der Spieler auch nicht wissen, um per Joystick den Wizball zu dirigieren, womit wir wieder beim Thema hüpfende Bälle wären. Es gibt ja mittlerweile zahlreiche Werke dieser Art. Auch bei "Wizball" geht es um einen Ball auf der Suche nach Farben. In seiner Steuerung liegt gleich das Hauptproblem des Spiels. Der Ball, der auch schießen kann, prallt nämlich an jedem festen Gegenstand ab, läßt sich also nur bedingt in die gewünschte Richtung lenken. Unter Umständen dauert es recht lange, bis man ein Bild verlassen kann; da der Ball immer wieder an einer bestimmten Kante zurückspringt. Trotzdem ist das Programm nicht unspielbar, es erfordert nur ein wenig Übung. Bewegt man sich zuerst an der Oberfläche von Wizland, kann man durch kleine Krater auch ins Innere eindringen. Dort warten dann die meisten Überraschungen und Gefahren auf den Spieler. "Wizball" ist sehr witzig gemacht, bietet eine ansprechende Grafik und auch eine gute Animation des Balles. Das Programm hat das Zeug zu einem Hit, da auch die Spielmotivation gegeben ist. Ich finde "Wizball" echt super!
Bezugsquelle: Ariolasoft

Auch bei "Space Baller", einer weiteren Neuerscheinung, hüpft ein Ball fröhlich durch die Gegend, sofern es dem aus der Vogelperspektive agierenden Spieler gelingt, ihn auf dem richtigen Weg zu halten. Eine falsche Bewegung sorgt dafür, daß der Ball seine in luftiger Höhe installierte Bahn verläßt und in die Tiefe saust. Neben der technisch einwandfreien Umsetzung dieser nicht neuen Idee ist bei "Space Baller" der Preis das Besondere. Für 28.90 DM ist dieses Spiel zu haben.
Bezugsquelle: E. Heidmüller

"Les Dieux de la Mer" stammt, wie man unschwer erkennen kann, aus Frankreich. In der ST-Version hat dieses Programm den neudeutschen Titel "Championship Water-Skiing" bekommen; auch die Anleitung wurde ins Deutsche übertragen. Infogrames, das Software-Haus unserer französischen Nachbarn, hat hier wieder einmal zugeschlagen. "Water-Skiing" simuliert die Weltmeisterschaften im Weitsprung, Slalom und Figurenlauf beim Wasserski. Das unterscheidet dieses Programm von anderen Sportspielen. Alle Aktivitäten finden auf dem Meer statt. Dabei ist die Grafik recht gut gelungen, wenn sie auch überwiegend blaues Wasser zeigt. Irgendwie ließ sich damit aber eine gute Atmosphäre herstellen. Das Spiel selbst gibt mir nicht besonders viel. Ob man nun - gezogen von einem Boot - den Skiläufer um einige Bojen steuern muß oder ihn über eine Rampe zum Weitsprung treibt, sehr interessant ist das alles nicht. Man ist zwar am Anfang motiviert, wenigstens einmal alle Aufgaben zu lösen, später kommt dann aber Langeweile auf. Meiner Meinung nach gehört "WaterSkiing" damit zu den Programmen, die nett anzuschauen sind, aber nur geringen Spielwert besitzen.
Bezugsquelle: Ariolasoft

Weitaus witziger ist da schon "Terramex". Auch die Grafik ist bei diesem Programm besser. Schon der Untertitel "The Cartoon Animation Game" deutet darauf hin. Im Prinzip stellt "Terramex" ein Such- und Laufspiel dar. Man muß es sich einfach mal ansehen, um einen Eindruck davon zu bekommen.
Bezugsquelle: Ariolasoft

Abschließend möchte ich noch auf "Black Lamp" von Firebird hinweisen, das auch in die zuvor genannte Kategorie gehört. Wie bei "Terramex" werden hier eine gute Grafik, eine witzige Handlung und viel Action geboten. Eine etwas umfangreichere deutsche Anleitung mit Karte sorgt dafür, daß man wenigstens einigermaßen vorankommt.
Bezugsquelle: Ariolasoft

Weitere Neuerscheinungen in ausführlicherer Form finden Sie auf unseren Spieleseiten beschrieben.


Stephan König
Aus: Atari-Magazin 06 / 1988, Seite

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