Geistesblitze gegen PC-Probleme

Wenn Sie zum ersten Mal Ihren PC einschalten, können merkwürdige Sachen passieren. Meistens sind das jedoch nur kleine schnell behebbare Probleme und Fehler.

Es ist soweit: Ihr PC steht vor Ihnen, komplett aufgebaut, alle Verbindungen sind hergestellt. Voller Erwartung nehmen Sie Monitor und Computer in Betrieb. Doch nichts passiert. Leicht verärgert schalten Sie den PC wieder aus, und überprüfen die Verbindungen. Alles ist so wie es sein soll. Trotzdem verweigert Ihnen der PC seinen Dienst.

Bevor Sie das Gerät wieder zurück ins Geschäft tragen, sollten Sie noch einmal in aller Ruhe alle Verbindungen überprüfen. Leuchtet die Betriebsanzeige des Monitors? Sitzt der Stecker vom Monitor auch fest auf der Buchse am Computer? Allzu leicht rutscht dieser heraus, besonders dann, wenn der PC häufig verschoben wird. Deshalb schraubt man den Stecker fest an den PC. Schrauben liegen meistens dem PC bei. Sollte der Monitor jetzt immer noch dunkel bleiben, kann es nur noch am eingebauten Bildschirmadapter liegen.

PCs mit Monochrombetrieb (MDA und Hercules) sowie für Farbbetrieb (CGA und EGA) haben verteufelterweise die gleiche Buchse. Und obwohl ein Monochrom-Monitor an den Stecker eines Farbadapters paßt und umgekehrt, heißt dies noch lange nicht, daß der Monochrommonitor mit einem Farbadapter zusammenarbeitet. Ganz im Gegenteil. Der Computer kann sogar Signale am Stecker liefern, die zu einer Zerstörung des Monitors führen. Vergewissern Sie sich, welchen Bildschirm-Adapter Sie in Ihrem PC haben. Je nach Adapter müssen einige Miniaturschalter eingestellt werden. Bei den meisten Modellen sind diese innerhalb des Gehäuses, so daß Sie den Computer auseinanderschrauben müssen. Irgendwo auf der Platine finden Sie eine Leiste mit meistens acht Schalterchen (DIP-Schalter). Das Handbuch erklärt die Schalterstellungen.

Etwas komplizierter wird es, wenn der Computer Monochrom- und Farbbetrieb beherrscht. In dem Fall müssen Sie zusätzlich die gewünschte Betriebsart mit den DIP-Schaltem einstellen.

Sollte der Monitor immer noch nichts zeigen, empfehlen wir Ihnen, das Gerät zurück zur Fachhandlung zu bringen. Doktern Sie auf keinen Fall selbst im Computer oder gar am Monitor herum. In diesem treten Spannungen mit mehreren 10000 Volt auf, und wir wollen Sie gerne weiter als Leser behalten.

Es kann sein, daß die DIP-Schalter im Computer korrekt eingestellt sind, das Bild auf dem Monitor jedoch läuft durch oder ist völlig verzerrt. Irgendwo am Monitor sind mehrere Drehregler angebracht. Sie verändern damit Höhe, Breite und Position des Bildes. Weitere Drehregler haben eine ähnliche Funktion wie der Bildfang bei Fernsehgeräten. Wenn Sie an diesen ein wenig herumspielen, wird sich bald ein klares Bild zeigen. Sollte sich jedoch trotz aller möglichen Drehreglerpositionen kein Bild zeigen, haben Sie einen falschen Monitor an Ihrem PC. Es muß auf jeden Fall ein Modell sein, das eine Bildwechselfrequenz von 60 Hz beherrscht.

Probleme mit dem Diskettenlaufwerk

Trotz gutem Bild auf dem Monitor kann es sein, daß Ihr Computer den Dienst verweigert. Nach dem Einschalten meldet sich der Computer meistens mit dem Namen des eingebauten Betriebssystems. Auf jeden Fall fängt er anschließend an, das eingebaute RAM durchzu testen. Dies wird bei den meisten Computern auf dem Monitor dargestellt. Ist er damit fertig, springt das Diskettenlaufwerk an (sofern Sie keinen PC mit Hard-Disk haben), und der Computer versucht, MS-DOS von der Diskette zu laden. Bei zwei eingebauten Laufwerken springt immer das mit »1« oder »A« bezeichnete an. Das Laden des DOS wird »booten« (sprich: buten) genannt.

Befindet sich keine Diskette im Laufwerk, macht der PC gar nichts. Lediglich das Lämpchen am Diskettenlaufwerk brennt weiter. Sie müssen also eine Diskette mit dem MS-DOS-Betriebssystem in das Laufwerk einlegen. Nach kuzer Zeit meldet sich dann der Computer mit dem Bereitzeichen A>. Die Diskette mit MS-DOS liegt jedem PC bei. Sie erkennen sie daran, daß auf dem Aufkleber etwas wie »System Disk MS-DOS« steht. Nach dem ersten Booten der Diskette sollten Sie diese auf jeden Fall kopieren und fortan nur noch die Kopie verwenden. Das Handbuch erklärt, wie Sie die Systemdiskette kopieren.

Die Systemdiskette muß immer mit dem Aufkleber nach oben in das Laufwerk eingelegt werden. Sollte Ihr PC immer noch nichts machen, ist wahrscheinlich die Diskette beschädigt. Bei einigen PCs sind mehrere Disketten mit verschiedenen Hilfsprogrammen beigelegt. Probieren Sie einfach alle durch, auf jeder Diskette ist MS-DOS kopiert. Trotzdem sollten Sie eine beschädigte Systemdiskette schleunigst Umtauschen. Ohne sie können Sie mit Ihrem PC nicht arbeiten.

Diskettenlaufwerke sind Präzisionsgeräte, die sorgfältig hergestellt und geprüft werden. Wenn Ihr PC trotzdem immer noch schweigt und trotzt, sollten Sie nicht die Laufwerke verfluchen. Überprüfen Sie noch einmal die Diskette. Erst dann sollten Sie eine Service-Werkstatt aufsuchen.

Ärger mit der Festplatte

Große Probleme kann es auch mit einer Festplatte geben. Ihr Computer muß mit Hilfe der DIP-Schalter so eingestellt werden, daß er das MS-DOS von der Festplatte bootet. Dies ist meistens von vorneherein geschehen. Sollte die Festplatte jedoch nicht ansprechbar sein, überprüfen Sie am besten die Schaltereinstellungen. Problematisch wird es, wenn die Festplatte im Computer noch nicht formatiert ist, oder wenn sich MS-DOS nicht auf der Festplatte befindet.

Nachdem der Computer von der Diskette fertig gebootet hat, geben Sie den Befehl »DIR C:« ein. Meldet der Computer etwas ähnliches wie »21876145 bytes free«, ist Ihre Festplatte bereits formatiert. Sollte der Computer sogar den Namen »COM-MAND COM« auf dem Bildschirm ausgeben, brauchen Sie nur die DIP-Schalter im Computer einzustellen, damit der PC fortan von der Festplatte bootet.

Sonst müssen Sie Ihre Festplatte erst formatieren. Damit schreiben Sie das MS-DOS auf die Festplatte. Die Daten, die vorher bereits auf der Festplatte standen, werden dadurch gelöscht. Um die Festplatte zu formatieren, muß die Systemdiskette in Laufwerk A sein, und MS-DOS muß auf dem Bildschirm A > zeigen. Geben Sie dann den Befehl FORMAT C: /s ein. Bevor Sie nun < RETURN > drücken, kontrollieren Sie noch einmal ganz genau Ihre Eingabe. Anschließend fragt Sie der Computer nach dem Namen der Festplatte. Drücken Sie hier ganz einfach < RETURN >. Der Computer formatiert nun die Festplatte, und kopiert darauf MS-DOS. Wir wollen Sie hier nochmals davor warnen, den »FORMAT«-Befehl vorschnell einzusetzen. Er vernichtet sämtliche Daten und Programme auf der Festplatte. Deswegen sollten Sie sich vorher immer vergewissern, ob auf der Festplatte nicht noch wichtige Daten stehen.

Es kann passieren, daß die Festplatte beim Kauf überhaupt nicht vormagnetisiert wurde. Im Gegensatz zum Formatieren bei Disketten löscht das »FORMAT«-Kommando nur die Daten auf der Festplatte. Die Festplatte muß vorher schon in Sektoren unterteilt sein. Dies geschieht mit einer sogenannten »Low-Level«-Formatierung. Ein entsprechendes Programm ist bei MS-DOS beziehungsweise der Festplatte dabei. Diese Formatierung dauert je nach Festplatte zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden. Ist die Festplatte jedoch einmal vormagnetisiert, brauchen Sie dieses Programm nie wieder. Nachdem die Low-Level-Formatierung abgeschlossen ist, muß dem Computer mitgeteilt werden, wieviel Platz der Festplatte MS-DOS zur Verfügung steht. Dies geschieht mit dem Programm »FDISK«, das ebenfalls auf der MS-DOS-Masterdiskette ist. Die Bedienung ist im MS-DOS-Handbuch beschrieben.

Joysticks: analog oder digital?

Die meisten Computerhersteller verwenden bei den Joysticks den sogenannten Atari-Standard. Anders bei den PCs. Einen speziellen Analog-Joystick und eine spezielle Karte muß man bei den PCs dazukaufen, sollen auch am PC Joysticks angeschlossen werden. Nähere Informationen sowie eine Auswahl von Joysticks finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 158.

Der Schneider-PC macht hier eine Ausnahme. Oben links an der Tastatur befindet sich ein 9poliger Anschluß für Joysticks. Leider sind die meisten Spiele und Programme, die Joysticks verlangen, nicht für diesen Anschluß ausgelegt. Wundern Sie sich also nicht, wenn der Joystickanschluß nicht funktioniert. Ihr PC ist in dem Fall nicht kaputt, das Programm benutzt einfach nicht den Anschluß. (hf)



Aus: Happy Computer 01 / 1988, Seite 142

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