Jetzt mit Wunderlampe: ALADIN Version 2.1

Neu und schick verpackt präsentierte sich der MacIntosh-Emulator ALADIN auf der ATARI Messe in Düsseldorf. Aufgrund der massiven Maßnahmen der Firma Apple war es im vergangenen Jahr recht still um ‘das alternative Betriebssystem für den ATARI', wie der neue Untertitel ALADINs jetzt lautet; aber das ist jetzt wohl vorbei: Besser als je zuvor wird Apples Lieblingsapfelsorte jetzt auf dem ST emuliert, die optische Verwandtschaft ist etwas ferner geworden: Kein Apfelsymbol ziert mehr das linke Menü, stattdessen raucht dort nun eine Wunderlampe vor sich hin.

Nichts vom alten Bastlerimage ist übrig geblieben. Das ALADIN-Modul für die Mac-ROMs ist in einem schicken Designergehäuse verschwunden, und auch die Pappschachtel zeigt deutlich den Weg zum Edelimage. Eine neue Firma, nämlich Softpaquet aus den Niederlanden, hat sowohl den Vertrieb als auch die Weiterentwicklung des Produkts übernommen.

Gleich zu Beginn die wichtigsten Änderungen, die ALADIN jetzt wirklich zu einem fast vollwertigen Ersatz für die kleinen Macs machen:

Das Drucken mit Postscript-Laserdruckern ist jetzt möglich. Damit können alle Macintosh-Textanwendungen auf dem ST in voller Qualität Ihre Texte zu Papier bringen. Unter ALADIN 2.1 paßt nicht nur eine volle DIN A4-Seiten-Breite auf einen Bildschirm, eine Seite kann jetzt auch vernünftig ausgedruckt werden.

Auch eine neuere Version des ALADIN-Systems kann jetzt verwendet werden, da Zusammenarbeit mit neuen Patches für Mac-Programme jetzt erheblich mehr MacIntosh-Software unter ALADIN lauffähig ist, zum Beispiel Word 3.01 oder PageMaker 2.0. Auch Programme, die das AppleTalk-Netzwerk aufrufen, funktionieren, da die entsprechenden System-Calls abgefangen werden.

Mit dem neuen GemLoad-Utility können nicht nur Textdateien von IBM- oder ATARI-Disketten gelesen werden, auch die Konvertierung von WKS-Dateien (Spreadsheet-Standard) ist möglich.

Auch können Grafikdateien in verschiedenen Formaten (z.B. DEGAS) in das MacPaint-Format übersetzt werden.

Viele kleine Details machen ALADIN 2.1 komfortabler. So sind Diskettenzugriff und Druckertreiber schneller geworden, die Rückseite einer einseitig formatierten GEM-Diskette kann unter ALADIN als ALADIN-Diskette verwendet werden. Besitzer eines Mega ST werden voller Freude registrieren, daß der gesamte Hauptspeicher bis zu 4 Megabyte von ALADIN benutzt wird. Auch die eingebaute Uhr ist unterstützt. Ebenso ist es jetzt möglich, ALADIN zu verlassen, ohne die reset- und bootfähige Ramdisk SuperDisk zu zerstören. Wenn ALADIN später neu gestartet wird, muß die Ramdisk nicht neu konfiguriert werden.

Auch die Tastaturanpassung wurde verbessert, die internationalen ST-Tastaturen werden ebenfalls unterstützt.

Wie auf so ziemlich allen Messeständen, wurde auch auf dem Softpaquet-Stand ein Matrix-Großbildschirm präsentiert. Diese Bildschirme arbeiten nicht nur mit GEM zusammen, auch ALADIN ist in der Lage, einen Großbildschirm am ATARI für Mac-Software zu nutzen.

ALADIN, ohnehin schon ein interessantes Produkt, ist in der neuen Version noch besser geworden. Eine Menge weiterer Verbesserungen stehen schon auf dem Terminplan von Softpaquet. Man darf gespannt sein, ob sich die Metamorphose, die sich im Titelvorspann des alten ALADIN andeutete, schließlich doch noch bewahrheitet: Eines Tages werden Sie ALADIN auf Ihrem ST starten - und vor Ihren entzückten Augen wird sich Ihr Computer in einen Macintosh verwandeln.

CS

Aladin macht aus Ihrem ST einen MAC

Bezugsadresse: Softpaquet Weteringdreef 61 NL-2724 GT Zoetermeer



Aus: ST-Computer 11 / 1988, Seite 141

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