Relax - aktuelle Spiele

Hallo Spiele-Fans,

die Firma Breitmaier & Munter GbR offeriert unter den Namen „Softwave“ und „Motelsoft“ eine Spieleserie, die sich in der PD-Szene herumgesprochen hat. Aufgrund dieses Erfolges strebt sie nun auch den kommerziellen Markt an.

Der Anfang wird im semiprofessionellen Bereich mit den „Motelsoft Handmade Games“ gemacht, die hauptsächlich aus Denk-, Gesellschafts- und Rollenspielen bestehen. Die Preise bewegen sich zwischen 15 DM und 29 DM.

Das erste Spiel der professionellen Serie „Softwave“ heißt „Projekt Terra“ und ist ein Rollenspiel in 3D zum Preis von 39,90 DM. Anbieter: Breitmaier & Munter GbR, Markusplatz 3, W-7000 Stuttgart 1

Switchblade 2 ähnelt ein wenig Turrican.

Unter dem Label Electronic Zoo präsentieren AEON ihr erstes 16-Bit-Spiel. Herakles entführt Sie nach Griechland in die Zeit, als die Götter Zeus und Co. noch ein Wörtchen mitzureden hatten. Ihre Aufgabe besteht darin, 12 Teile einer zerbrochenen Kultfigur zu finden. Übergroße Monster, toller Sound und eine Supergrafik sollen HERAKLES begleiten. Wir dürfen gespannt sein.

Erinnern Sie sich noch an Gauntlet? Sicher, denn das Spiel war ein Riesenerfolg. US Gold präsentiert in diesen Tagen GAUNTLET 3. Der Hauptunterschied zu den Vorgängern liegt in der Darstellung. GAUNTLET 3 bietet eine 3D-Perspektive mit butterweichem Scrolling in alle Richtungen. Von der Spielidee her hat sich hingegen kaum etwas geändert. Sobald GAUNTLET 3 erhältlich ist. erfahren Sie mehr.

GAUNTLET in 3D

Das Spiel HERAKLES ist mit zahlreichen übergroßen Monstern ausgestattet

Ein neues Ballerspiel in Turrican-Stil präsentiert Gremlin in diesen Tagen. Sechs unterschiedliche Levels mit über 100 Bildschirmen, verschiedene Extrawaffen und Monster und Smooth-Scrolling sind nur einige gute Features. Ballerfreunde dürfen sich freuen.

Total Recall

Eine weitere Filmkonvertierung erreichte unser Haus. Diesmal mußte der Film TOTAL RECALL mit dem Muskelprotz Arnold Schwarzenegger dafür herhalten. Der Film spielt im 21. Jahrhundert, und Quaid, alias Arnold, hat sein Gedächtnis verloren. Eine Spur von vergangenen Tagen muß aber wohl noch im Gedächtnis schlummern, denn er hat den brennenden Wunsch, auf den Mars überzusiedeln.

TOTAL RECALL greift insgesamt sechs Abschnitte des Films auf, die allesamt durchgespielt werden müssen, bevor Quaid den Mars und dessen Bewohner gerettet hat. Gleich im ersten Level geht es richtig los! Das Level ist als Plattformspiel aufgebaut, und eine Horde böswilliger Finsterlinge trachtet Quaid nach dem Leben. Natürlich muß man sich die Gesellen vom Leibe halten, was zu Beginn recht schwierig ist, da man nur seine Fäuste hat. Ein Ballermann schafft Abhilfe, allerdings sollte man mit der Munition sparsam umgehen. Fünf Objekte müssen im ersten Abschnitt gefunden werden, ohne die ein Weiterkommen nicht möglich ist. Die nächsten Abschnitte unterscheiden sich zum Teil erheblich vom ersten, bieten aber trotzdem nicht viel Abwechslung. Was mich am meisten genervt hat, war die Tatsache, daß man nur ein Bildschirmleben hat. Ist die Lebensenergie auf Null geschrumpft, muß man sich jedesmal einen Vorspann anschauen, der immer wieder kommt. Da helfen auch nicht fünf Continues. Die Grafik ist hingegen recht ansehnlich, auch der Sound gibt wenig Anlaß zur Kritik, doch der Spielspaß bleibt etwas auf der Strecke.

ddf

World Championship Boxing Manager

Am Anfang von Rocky V steht Boxchamp Stallone ohne eine müde Mark da. Ob das mit dem World Championship Boxing Manager auch passiert wäre? Zum Vorstellungsgespräch tanzen fünf finster dreinblickende Gesellen unterschiedlichen Kalibers beim künftigen Promoter an. Sobald feststeht, welche der Naturtalente man unter seine Fittiche nehmen möchte, geht es ab in den Trainingsraum. Dort warten allerlei Foltergeräte für Ausdauer, Schlagkraft und Wendigkeit auf ihren Einsatz, während der Betreuer schon mal erste Kontakte zu lokalen Sportveranstaltern knüpft. Jeder telefonisch vereinbarte Vertrag ist nur dann gültig, wenn wenigstens einer der beiden Weltboxverbände schriftlich seine Zustimmung erklärt. Am Tag der Bewährung fahren Betreuer und Sekretärin gemeinsam zum Ort der Prügelei im Ring. Den Verlauf des Fights geben eingeblendete Reportermeldungen wieder, nur die Verfassung der Gegner entscheidet über Sieg oder Niederlage. Ist ersteres der Fall, geht’s nach oben in der Weltrangliste, nach einem K.O. dagegen in ärztliche Behandlung. Als Lohn für zahllose blaue Flecken winken Preisgelder und Pokale für Meistertitel. Hinter der ganz ansehnlichen Fassade aus humorvoller Grafik und poppiger Musik versteckt sich ein biederes Simulationsprogramm mit fraglicher Nähe zur Realität. Die interessante Thematik dient als Alibi für die schon häufig durchgekauten Winkelzüge eines erfolgssüchtigen Managers -hier das notwendige Training, da Vertrags Verhandlungen mit gierigen Konkurrenten. Monotonie bestimmt das Management.

Vorhersehbar wie in einem schlechten Krimi ziehen sich Überraschungsereignisse Marke ‘plötzlicher Unfall’ durch die zähflüssige Handlung. Nur in den Kampfsequenzen läuft das Programm zu Höchstform auf. Die englischen Texte vermitteln Ring-Atmosphäre pur und hauchen dem einschläfernden Treiben wenigstens ein bißchen frischen Wind ein.

CBO

The Crown

Starbytes Actionspiel „The Crown“ ist farben- und soundprächtig. Das war's dann aber auch schon. Nur als Einzelbilder sind die Grafiken super. In animierter Form sehen sie nicht besonders animierend aus. Alle bewegten Szenen sind dermaßen ruckelig, daß die Augäpfel regelrecht ins Schlottern kommen. Auch die lahme Steuerung ist nicht dazu angetan, „The Crown“ zum Hitparadenstürmer zu machen. Eigentlich sollte es darin recht stürmisch und fix zugehen, da der Spieler immerhin um den Titel „König der Tiere“ kämpft. Tatsache ist: Die Tiere brauchen einen neuen King -möglichst den kernigsten und kühnsten Burschen der Welt. Deshalb soll der Bewerber denn auch alle sechs Erdteile bereisen und dort randalierenden Unholden kräftig die Jacke vollhauen. Quasi als Reisebüro dient hier das Menü. Glücklicherweise ist es nicht animiert, sondern nur bunt und nett gemalt. Der Tierkönig in spe darf wählen, welchen Kontinent er gerade von Bosheit und Gesindel reinigen möchte. Vor jeder weiteren Etappe der Globetrotterei erwartet den Spieler eine kleine Zwischenspielsequenz. Einmal schwingt er mit einer Piratenbraut das Tanzbein. Dabei muß er die Tanzschritte dem Takt der wirklich schnuckeligen Musik anpassen. Wenn das Publikum begeistert und folglich spendabel ist, darf die Spielfigur Geldstücke zusammenraffen. In einer anderen Sequenz geht es mit einem Teppich in die Lüfte. Fast ganz genregerecht müssen hier umherschwirrende Wunderlampen gesammelt werden. Bei weiteren Zwischenspielen beweist der Held sich als drachenreitender Inselhopper, als Schatzsucher auf dem Meer und als geschickter Reiter und Schildersammler. Die Joystick-Funktionen sind in jedem der abenteuerlichen Intermezzi unterschiedlich. Dagegen geschieht beim Kämpfen auf allen sechs Kontinenten das gleiche: wenn der Gegner zuschlägt, weicht man aus, ansonsten heißt es, ihn solange mit Schlägen zu malträtieren, bis er völlig niedergebügelt am Boden liegt. Nervig sind die häufigen Diskettenwechsel, die ruckeligen Animationen und der übertrieben hohe Schwierigkeitsgrad. „The Crown“ ist extrem schwer zu spielen. Was Machart und Qualität anbelangt, ist dies Game jedoch nicht gerade anspruchsvoll. Ausnahme: Grafiken und Musik. Vielleicht kann man daraus irgendwann einmal ein besseres Spiel zusammenbasteln. Soviel steht fest: Mit „The Crown“ kann Starbyte nicht mal einen Blumenpott gewinnen, geschweige denn eine gute Wertung in der ST-Computer.

CBO

On the Road

„Transworld“ und „On the Road“ - zwei Programme, die außer ihrer Thematik nichts gemeinsam haben. Beide simulieren den harten Alltag eines Speditionsunternehmers, aber während Starbyte mehr auf Anwenderfreundlichkeit als auf Komplexität setzt, erschlägt Expert Software den Spieler regelrecht mit Fakten und Parametern. Der Geschäftsbetrieb beginnt am 1. Januar 1993, nach Beginn des EG-Binnenmarktes und unter Berücksichtigung der neuen Bundesländer. Jeweils sechs Spediteure, Mensch oder Computer, buhlen um die Gunst der Kundschaft. Zuerst sollte man sich den passenden LKW aus dem Katalog bestellen und Lagerräume kaufen. Täglich gehen Angebote vom Auftragsdienst in der Zentrale ein, die erst geprüft und dann je nach Kalkulation der Kosten entweder verworfen oder angenommen werden. Auf eigene Rechnung arbeitet man am Terminmarkt. Günstige Gelegenheiten bieten sich regelmäßig, das Risiko von Konventionalstrafen bei Nichterfüllung nimmt man da gern in Kauf. Reichen die finanziellen Mittel nicht mehr zur Begleichung der laufenden Kosten, ist das Spiel zu Ende. Ansonsten gewinnt, wer nach einer bestimmten Zeit das meiste Kapital anhäuft. Der Schwierigkeitsgrad läßt sich durch die Hohe des Startkapitals und einen mehr oder weniger günstigen Standort stufenlos einstellen. Selbst ausgeschlafene Strategiehasen haben eine ganze Weile an der komplexen Wirtschaftssimulation zu knabbern. Die Möglichkeiten sind quasi grenzenlos: Vom persönlichen Truck in Einzelanfertigung über den enormen Preisdruck im Konkurrenzkampf mit den cleveren Computerspielern bis zum Zustand aller wichtigen europäischen Verkehrswege haben die Programmierer wirklich alles ausrecherchiert. Verwirrung herrscht trotzdem so gut wie nie: Im Hott geschriebenen, 72 Seiten starken Handbuch mit Stichwortverzeichnis bleibt keine Frage unbeantwortet. Natürlich hat alle Komplexität auch ihren Preis, womit allerdings nicht die zweckmäßige Grafik oder der fehlende Sound gemeint sein sollen. Wegen jeder Überweisung, jedem noch so kleinen Aktenschnipsel muß man sich durch ein Menü nach dem anderen wühlen. Die vielen Zahlen, Bestell- und Kontonummern mitzuschreiben, entpuppt sich als lästiges Unterfangen, das den Spielfluß hemmt. Wer mit der Routinearbeit leben kann, wird dafür mit Realitätsnähe ohne Ende entschädigt. „On the Road“ - das Pflichtprogramm für angehende BWL-Studenten.

CBO

Speedball 2

Noch immer heißt der Freizeitsport der Zukunft Speedball. Doch im zweiten Teil wird die Action noch gnadenloser. Wichtigster Unterschied zum berühmt-berüchtigten Vorgänger: Das doppelt so große Spielfeld scrollt statt von oben nach unten in alle Richtungen. Wieder liefern sich zwei Teams aus je neun Spielern ebenso harte wie herzliche Gefechte um eine silberne Stahlkugel. Siegreich bleibt, wer am Ende der zweimal 90 Sekunden mehr Punkte auf dem Konto hat. Mit Toreschießen allein ist es da nicht getan. Am Rand des Spielfeldes befinden sich Markierungen, die bei Ballkontakt aufleuchten. Vor dem Tor wartet noch ein Puffer, der, im rechten Moment beschossen, jedes Geschoß reflektiert und Punkte bringt. Auch Brutalität wird belohnt. Jeder krankenhausreife Gegenspieler sorgt für Extra-Points. Mit Hilfe der beiden Rollbahnen multipliziert sich der Score in ungeahnte Höhen. Selbstverständlich liegen auch Bonusse herum. Zwanzig Stück an der Zahl mit so unterschiedlichen Sofortwirkungen wie Lähmung oderGeschwindigkeitsgewinn. Am wichtigsten sind aber noch die Geldstücke, die vor dem Match und in der Pause zum Erwerb von Extras dienen. Die acht erhältlichen Artikel liegen je nach Budget fürs gesamte Team, einzelne Spieler bzw. Verteidigung, Mittelfeld und Angriff auf Vorrat. Das Sortiment umfaßt Speed Ups, Rüstungen und Brain Boosts für höhere Intelligenz. Dieses Tuning ist überlebenswichtig: Im Cup- und Liga-Modus legen die Computerspieler eine Aggressivität an den Tag, die jeden Eishockey-Profi wie einen Milchbubi aussehen läßt. Bis man nach vierzehn Begegnungen als Sieger aus der Meisterschaft hervorgeht, hat man ausreichend Zeit, sich mit der präzisen Steuerung und den strategischen Feinheiten des Gameplays anzufreunden.

Handwerklich schöpfen die Bitmap Brothers wieder einmal aus dem Vollen: Grafiker Marc Coleman zeigt, daß er zu den Fähigsten seines Fachs gehört: Große Sprites rasen mit realistischen Bewegungen über das metallgraue Spielfeld. David Whittaker übertrifft sich selbst mit markerschütternden Soundeffekten. Und das Spiel selber stimmt auch: Die Hektik des ersten Teils wurde zugunsten fesselnder Zweikämpfe und pixelgenauer Wurfkombinationen vom Feld verbannt. Das Mini-Management-System im Cup- und Liga-Modus würzt die geradlinige Action mit einem Hauch Strategie. Wer gar nicht genug kriegen kann, hat sogar die Möglichkeit, die schönsten Treffer in Zeitlupe auf Diskette zu verewigen.

Gegen „Speedball 2“ sieht „Kick Off' wie das Geplänkel einer Altherrenriege aus. Unser Tip: ab in den nächsten Computershop und sofort zuschlagen.

CBO

Control

Dieses Spiel präsentiert sich leider nicht so wie in der Werbung angepriesen. Ein Weltraumspiel, das in einer aufwendigen Aufmachung vertrieben wird. Doch ausgepackt entpuppt es sich als ein aufgemotztes Shoot-Em-Up mit so vielen wählbaren Variationen, daß man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

Sie schauen im Spiel meistens in die Tiefe des Weltraumes und versuchen, die verschiedensten Aliens abzufangen. Sie haben eine prächtige Statusanzeige an Bord, die Ihnen anzeigt, wieviel Treibstoff Sie haben, und Details zur Person gibt, hinter der Sie her sind. Die Kontrolle des Spiels erfolgt auf vielfältige Weise. Ich bin bei der Tastaturbedienung hängengeblieben. Diese primitive Methode ließ das Fahrzeug langsam dahingleiten. Das Spiel ist für ein Science-Fiction-Kriegsspiel wirklich nicht das, was man sich sonst darunter vorstellt. Ein Feature des Spiels sollen Strategieelemente sein. Doch diese halten sich in Grenzen. Sie müssen Kolonien innerhalb gewisser Sternen-Cluster finden, Basen bewachen und feindliche Einrichtungen angreifen. Erfreulich ist, daß das Spiel nicht über ein Diskettenlaufwerk zermarterndes Fremdformat verfügt. Man kann es sogar auf einer Festplatte installieren. Auf einen Kopierschutz konnte man aber leider dennoch nicht verzichten. Wir haben ca. 3 Minuten gebraucht, um das nötige Paßwort mittels eines umständlichen Codewheels zu ermitteln. Dem Spiel fehlt es an Zusammenhalt und es ist auch vom visuellem Eindruck her sehr unausgereift. Daran ändern auch keine Strategieelemente etwas.

ddf

Fast Food

Codemasters präsentiert ein weiteres Low-Budget-Spiel aus der Serie Fantasy World of Dizzy. Diesmal muß unser kleiner Held Pizzen, Hähnchen, Milch-Shakes oder Hamburger aufsammeln. Das geschieht in Labyrinthen, die am Anfang noch recht klein und übersichtlich sind, in höheren Levels aber immer komplexer und schwieriger werden.

Zu Beginn des Spiels kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen. Geht es in der ersten noch recht gemütlich zu, wird es schon schwieriger in der zweiten und dritten. Die einzelnen Levels erinnern an den Klassiker PAC MAN, mit dem Unterschied, daß alle Levels bzw. Labyrinthe komplett verschieden sind. Ein Level ist bewältigt, wenn alle Pizzen, Hähnchen, Hamburger usw. aufgesammelt sind. Allerdings stehen die Pizzen und Co. nicht still, sondern bewegen sich mehr oder minder schnell durch das Labyrinth. Zu allem Unglück gibt es noch zahlreiche Widersacher, die in PAC MAN-Manier unserem Dizzy ans Leder wollen. Glücklicherweise gibt es einige Extras, die Dizzy sehr hilfreich sein können. Die Grafik ist niedlich anzusehen, der Sound allerdings auf Dauer recht nervend, so daß man den Lautstärkeregler schnell auf Null dreht. Im großen und ganzen kann man FAST FOOD als ein weiteres sehr gutes Produkt aus dem Hause Codemasters bezeichnen. Für ca. 30,-DM erhält man ein Spiel, das viel teurere Kontrahenten weit hinter sich läßt. Wer gerne Geschicklichkeitsspiele a la PAC MAN spielt, liegt mit FAST FOOD richtig.

ddf



Aus: ST-Computer 05 / 1991, Seite 158

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