Der ATARI-Computer als Steuerberater - Jede Mark zählt

Solidaritätszuschlag, Einkommensteuer, Zwangsanleihe für Besserverdienende, Körperschaftssteuer, Kapitalertragssteuer und Zinsabschlagssteuer! Es vergeht kein Tag, an dem sich die Politiker nicht neue Steuern ausdenken, mit denen sie versuchen, den maroden Finanzhaushalt zu stopfen. Doch man sollte es kaum glauben: Statistisch gesehen verschenkt jeder Steuerpflichtige 700,- DM pro Jahr ans Finanzamt, falls er auf seine Einkommensteuererklärung verzichtet.

Kaum ein anderes Thema wird in letzter Zeit von den Bundesbürgern heißer diskutiert. Während Politiker öffentlich über eine Erhöhung der allgemeinen Steuerbelastung nachdenken, wächst bei der Bevölkerung zunehmend der Unmut. Nicht nur. daß der Steuerzahler vor eine Unzahl von Formularen. Fachbegriffen, Höchstgrenzen, Veranlagungsformen und Terminen gestellt wird, in aller Regel ist der Umgang mit dem Finanzamt teuer und kostet den Steuerzahler Geld. Ober nun zuviel bezahlt, weil er ein Kreuzchen an der falschen Stelle gemacht hat oder weil er seinen Steuererstattungsantrag wegen der Vermutung, vielleicht sogar Steuern nachzahlen zu müssen, nicht gestellt hat - letztlich ist schwer zu erkennen, was warum gezahlt bzw. erstattet wird. Hilfe von sachkundigen Personen ist nur gegen hohes Honorar möglich - Eigeninitiative scheitert oft an unverhältnismäßig hohem Aufwand und der Unklarheit über die Richtigkeit der eigenen Bemühungen. Die alljährliche Steuererklärung wird daher vielerorts nicht nur als notwendige Pflichtübung, sondern oftmals als bürgerunfreundlicher und nach Hause verlagerter Behördengang angesehen. der zudem einige Wochenenden verdirbt.

Exkurs

Aus zwei Gründen kann es erforderlich sein, eine Einkommensteuererklärung abzugeben: Weil dazu eine Verpflichtung besteht, oder weil die Abgabe notwendig ist, um eine Steuervergünstigung zu erlangen. Im ersten Fall kann das Finanzamt die Abgabe sogar durch Auferlegung eines Zwangsgeldes durchsetzen. Bei den im Inland Ansässigen hängt die Verpflichtung zur Abgabe der Erklärung in den meisten Fällen davon ab. ob ihr Einkommen oder ein bestimmter Einkommensteil eine gewisse Grenze überschreitet. Für die Feststellung, ob dies der Fall ist, wird bei Eheleuten das Einkommen beider Ehegatten zusammengerechnet, wenn sie bei Beginn oder während des Kalenderjahres, auf das sich sich die Erklärung bezieht, nicht voneinander getrennt gelebt haben.

Übrigens: Die Steuererklärung für das Einkommen 1992 ist allgemein bis zum 31. Mai 1993 beim Finanzamt einzureichen. Erstellt der Steuerberater die Steuererklärung, verlängert sich die Frist bis zum 30. September 1993. Auf Antrag kann das Finanzamt diese Abgabefrist in einem vereinfachten Verfahren nochmals verlängern.

Natürlich hat schon gar mancher Zeitgenosse versucht, sich dem Dialog mit dem Finanzamt zu entziehen. Doch sagt eine jüngste Entscheidung des BFH: Die Zahlung von Steuern kann nicht aus Gewissensgründen abgelehnt werden (BFH-U. v. 06.12.91. BStBl. II 303). Unter diesem Gesichtspunkt bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sich vor die Steuererklärung zu setzen. Zumindest sollte man dann ein Steuerprogramm zu Hilfe nehmen, damit die Überraschung nachher nicht zu groß ist.

Die Testidee

Zum Test lagen mir sechs Steuerprogramme vor, die sich im Preis, in der Ausstattung und in der Leistung erheblich unterschieden. Doch wie kann man in der Kürze der Zeit möglichst objektiv alle Testkandidaten miteinander vergleichen? Nun, was liegt näher, als die Programme unter dem Blickwinkel von vier Kriterien zu betrachten: GEM-Einbindung, Handbuch, Leistungsumfang und Rechengenauigkeit. Während man die drei ersten Kriterien relativ leicht und schnell überprüfen kann, hat mir das letzte doch einige Kopfschmerzen bereitet, da ich kein Steuerberater bin und so das absolut richtige Ergebnis nicht separat berechnen kann. Doch ist das auch gar nicht notwendig, wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, spätestens am Ende meines Testes erkennen werden. Den ganzen Test über wird uns unser Steuerpflichtige Peter Müller, verheiratet, zwei Kinder, allein berufstätig, begleiten. Er arbeitet bei der Firma Automobil AG und hat 1992 folgende steuerrelevanten Einnahmen und Ausgaben gehabt:

Die Schwierigkeit bei dieser Testvariante liegt darin, daß der Solidaritätszuschlag, die Werbungskosten, die Wohnbauförderung gemäß §10e und die Sonderausgaben richtig berücksichtigt und berechnet werden müssen. In einer kleinen Abwandlung zur obigen Testvariante habe ich unterstellt, daß Herr Müller in der Zeit vom 20.01.92 bis 16.06.92 Aufbauarbeit im Osten geleistet hat. Sein anteiliges Einkommen während dieser Zeit beträgt 50.000,- DM. Ferner kann er Werbungskosten für 340 km Autofahrt an 100 Arbeitstagen ansetzen: allerdings hat ihm sein Arbeitgeber bereits 21.000,- DM Fahrtkostenzuschuß erstattet. Bei dieser Konstellation sollte das Programm in der Lage sein, den Tariffreibetrag anzurechnen, den ein Steuerpflichtiger für seine Aufbauarbeit in den neuen Bundesländern erhält, sofern er sich dort überwiegend aufhält.

In einer dritten Variante hat Herr Müller im Depot spanische Aktien. Hierfür hat er 1.000,- DM Dividende erhalten, allerdings wurden ihm vorab bereits 25% Quellensteuer abgezogen. Ein gutes Steuerprogramm sollte hier die einbehaltene Quellensteuer auf die deutsche Steuerschuld anrechnen. Selbstverständlich erhebe ich mit diesen drei Varianten nicht den Anspruch, ein Patentrezept für den Test von Steuerprogrammen entwickelt zu haben. Dennoch gehe ich davon aus, daß obige Beispiele ca. 80% aller Steuerfälle abdecken. Doch genug der Worte, lesen Sie nun die Vorstellung der einzelnen Kandidaten.

Mit Einkommensteuer 1992 von Uwe Olufs kann man bis zu drei unterschiedliche Fahrtwege zwischen Wohnung und Arbeitsstelle eingeben.

Einkommensteuer 1992

Bereits in der letzten April-Ausgabe der ST-Computer habe ich dieses Programm, das vom Dipl.-Finanzwirt Uwe Olufs bereits seit vielen Jahren vertrieben und alljährlich den neuen Einkommensteuer-Richtlinien und -Gesetzen angepaßt wird, einem ausführlichen Test unterworfen. Interessierte können dort also nachlesen, so daß ich mich im wesentlichen auf die Neuerungen konzentrieren kann. In Feldern, bei denen die Eingabe einer Zahl erwartet wird, ist es nun möglich, einen kleinen Taschenrechner aufzurufen, der allerdings nur die vier Grundrechenarten beherrscht. Das geschieht durch einfaches Drücken der entsprechenden Operanden, so daß das Ergebnis automatisch übernommen wird. Der Programmteil Vermietung und Verpachtung ist um den Ausdruck der Abschreibung für Abnutzung (AfA) erweitert worden. Die Kosten eines Arbeitszimmers werden jetzt automatisch berechnet, falls es im vermieteten Haus mit eigener Wohnung liegt. Ebenfalls neu ist der Ausdruck in die Anlage FW für Wohneigentum, das ab dem 1.1.1987 bezogen wurde. Überhaupt liegt eine der Stärken dieser Software im Formulardruck. Die Seiten 1 bis 3 des Mantelbogens, die Anlagen N (Arbeitslohn), FW (Selbstgenutzte Wohnung), KSO (Kapitaleinkünfte und sonstige Einkünfte) und VuV (Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung) werden jeweils beidseitig bedruckt. Kein anderes Programm in unserem Testfeld kann mit dieser Funktion aufwarten.

Ebenfalls überarbeitet wurde das Handbuch, das inzwischen über 180 Seiten enthält. In erster Linie ist das Handbuch als Nachschlagewerk konzipiert worden, denn es enthält zahlreiche steuerliche Tips und Hinweise sowohl für das laufende Jahr als auch zur steuerlichen Ausgestaltung für 1993. Sogar die neue Zinsabschlagsteuer wird ausführlich behandelt.

Bereits in der Grundversion ist das Programm mandantenfähig. Es eignet sich von daher sowohl für Lohnsteuerhilfevereine oder Steuerberater als auch für den einzelnen Steuerpflichtigen. Über die Funktion „Alternative Berechnung“ kann der Anwender auf die eingegebenen Daten zurückgreifen und einen direkten Vergleich in Form einer Was-wäre-wenn-Berechnung durchführen.

Noch ein Wort zur Bedienung: Obwohl sich Einkommensteuer 1992 komplett mit der Maus bedienen läßt und eine Menüleiste bereitstellt, hält es sich trotzdem nicht an die GEM-Richtlinien. Auf Accessories kann zwar problemlos zugegriffen werden, doch wird der Bildhintergrund nicht korrekt erneuert. Die Eingabe erfolgt nicht in Dialogboxen, sondern über eine eigene Benutzerführung, die eventuell später Probleme unter MultiTOS bereiten kann. Zum Trost sei gesagt, daß sich das Programm trotzdem sicher und intuitiv bedienen läßt. Sehr gut hat mir die Aufteilung der Eingabeseiten gefallen. Wichtige Gruppen werden kompakt zusammengestellt und orientieren sich an den gültigen Steuerformularen, so daß man sich problemlos zurechtfindet.

Einkommenssteuer

Positiv:

Negativ:

SteuerStar ’92

Unser zweiter Testkandidat stammt vom Dipl.-Finanzwirt Jochen Höfer und ermöglicht sogar die Steuerberechnung für die Jahre 1986 bis 1992. Wie in der Steuererklärung werden zuerst die persönlichen Daten wie Familienstand, Alter, Zahl der Kinder usw. abgefragt. Nach Abschluß der Berechnungen können diese Daten unter einem beliebigen Namen auf dem Speichermedium abgelegt werden, so daß man bei künftigen Berechnungen darauf zurückgreifen kann. In einer Gesamtübersicht werden danach alle sieben Einkunftsarten zur Auswahl gestellt. Im oberen Rahmen der entsprechenden Eingabeseiten liest man ab. auf welcher Seite oder auf welcher Anlage der Steuererklärung die Werte zu finden sind. Der linke Randstreifen zeigt die entsprechende Zeilennummer an. Neu ist. daß sich ein Rechenblatt mit den vier Grundrechenarten öffnet, wenn man in der Spalte statt eines DM-Betrages ein „*“ eingibt. SteuerStar fragt nach jeder Bildschirmseite, ob die Eingabewerte OKAY sind. Das hat den Vorteil, daß man Fehleingaben sofort korrigieren kann, ansonsten fährt das Programm mit der nächsten Bildschirmseite fort. Im Anschluß an die Werteingaben erhält man auf dem Monitor eine Steuerberechnung, die dem Steuerbescheid des Finanzamtes ähnelt. Besondere Kontrollwerte, Nebenrechnungen und Erläuterungen können so anschließend abgefragt werden. Negativ fiel mir auf, daß im Was-wäre-wenn-Modus nach jeder kleinen Änderung der Steuerbescheid erneut über den Monitor angezeigt wird und auch nicht abgebrochen werden kann. Größere Korrekturen geraten so schnell zur Tortur. Auch SteuerStar erlaubt den Zugriff auf Accessories, allerdings wird auch hier der Bildschirmhintergrund nicht richtig erneuert. Die Dialogführung ist leider alles andere als GEM-konform und wird unter MultiTOS erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Bedauert habe ich die fehlende Möglichkeit zum Druck in die Steuerformulare. Diese Funktion würde dem SteuerStar gut stehen und das Programm erheblich aufwerten.

Steuerstar

Positiv:

Negativ:

Der Steuerlotse 92 besticht durch zahlreiche vorgefertigte Hilfstexte sowie durch ein ausführliches Handbuch in Form einer Textdatei.
Auf dieser Bildschirmseite zeigt der SteuerStar ’92 die ermittelte Einkommensteuerrückerstattung
Die steuerrelevanten Daten werden beim Einkommensteuerprogramm von Lothar Wagner von oben nach unten in einem GEM-Fenster erfaßt.

Steuerlotse 1992

Der Steuerlotse ist als Sonderdisk bei MAXON Computer GmbH in Eschborn erhältlich und hilft, alle zurückliegenden Steuerfälle ab 1987 zu kontrollieren. Es ist das einzige Programm in unserem Testfeld, das sich halbwegs an die GEM-Richtlinien anlehnt. Trotzdem erlaubt es keinen Zugriff auf Accessories, was eigentlich sehr bedauerlich ist.

Zu einem sehr günstigen Preis erhält man ein Programm, das sehr einfach zu bedienen ist. Die Eingabeseiten entsprechen in wesentlichen Teilen den amtlichen Steuerformularen, so daß man sein Steuerformular ausfüllen und parallel hierzu Eingaben tätigen kann. Trotzdem hat der Steuerlotse einige Schwierigkeiten mit den Rechentests. Eine vorübergehende Tätigkeit in den neuen Bundesländern kann er nicht ausreichend berücksichtigen, da er automatisch die in den alten Bundesländern gültigen Sonderausgaben einsetzt. So wird der zur Zeit noch gültige Tariffreibetrag nicht richtig berechnet. Auch bietet er keine Möglichkeit zur Berücksichtigung ausländischer Einkünfte und Anrechnung ausländischer Quellensteuer. Eine besondere Stärke des Steuerlotsen liegt allerdings auf einem ganz anderen Gebiet, in Form von TextFiles bietet er zahlreiche vorgefertigte Texte für Einsprüche, Beschwerden und Anträge. Damit wird der Steuerlotse auch beratend tätig und gibt per Studium der Text-Files manch nützlichen Steuertip. So gesehen ist der Steuerlotse trotz Schwächen bei den Rechentests ein überaus nützliches Steuerprogramm zu einem günstigen Preis.

Steuerlotse 1992

Positiv:

Negativ:

Einkommensteuer

Einkommen-Steuer stammt von Lothar Wagner aus Frankfurt und ist gegen eine Leerdiskette und einen frankierten und adressierten Rückumschlag direkt beim Autor erhältlich. Das Programm selbst wurde in OMIKRON.BASIC geschrieben und ist zu wesentlichen Teilen ins GEM eingebunden. Ein Handbuch ist nicht erhältlich, jedoch gibt es eine eingebaute Online-Hilfe, die in Kurzform Freibeträge, Werbungskosten und außergewöhnliche Belastungen aufzählt. Das Programm hinterläßt einen etwas zwiespältigen Eindruck: Als einziger Kandidat in unserem Testfeld weicht es bei den Rechentests völlig vom Durchschnitt ab. Anscheinend hat es erhebliche Probleme bei der Ermittlung der Sonderausgaben und wird aus diesem Grund von mir auch nicht weiter besprochen.

Einkommen-Steuer .

Negativ:

Steuer-Tax fragt die persönlichen Grundangaben nacheinander über Alert-Boxen ab und listet sie zur Überprüfung auf dem Monitor auf

Steuer Tax 2.92

Steuer Tax wird vom Heim Verlag in Darmstadt vertrieben und ist in zwei verschiedenen Versionen erhältlich. Die Version 2.92 ist lediglich Für Privatanwender geeignet, die für sich und die Familie die Einkommensteuer berechnen möchten. Dagegen ist die Version 3.92 mandantenfähig und kann je doppelseitiger Diskette ca. 250 und auf einer 20 MB Festplatte ca. 6.600 Mandanten verwalten. Damit eignet sich Steuer Tax für Steuerberater oder Lohnsteuerhilfevereine, ist allerdings mit DM 159 - etwas teuer für die erweiterte Version. Vor Beginn einer Berechnung müssen alle relevanten Grundangaben wie Steuernummer und Name erfaßt werden. Danach wird man weitestgehend mit Hilfe von Alert-Boxen durch das Programm geführt. Dies ist eine sehr eigenwillige Benutzerführung, an die man sich erst gewöhnen muß. Der große Nachteil dabei ist. daß man relativ schnell die Übersicht über seine bisherigen Eingaben verliert. Auch sonst verhalt sich Steuer Tax wenig GEM-konform. Accessories sind zwar durch das Vorhandensein einer Menüleiste aufrufbar, doch wird der Bildschirmhintergrund nicht ordentlich erneuert. Wiederum gefallen haben mir zwei Funktionen, mit denen man sich die Berechnung des Höchstbetrages nach § 10 und der Vorsorgepauschale nach §10c am Monitoranzeigen lassen kann. Negativ ist leider die Tatsache, daß sich Steuer Tax nicht an die Aufteilung der Steuerformulare hält. So mußte ich beispielsweise recht lange suchen, bis ich wußte, wo ich die Kapitalertrags- und die Körperschaftssteuer bei Kapitaleinkünften eingeben muß. Steuer Tax wird mit einem ca. 70 Seiten umfassenden Handbuch ausgeliefert, das lediglich eine Hilfestellungen in funktioneller Hinsicht gibt. Zwar verweist das Programm von Zeit zu Zeit auf einige Hilfe-Texte im Handbuch, doch sind diese absolut aus dem Zusammenhang gerissen und stellen bei weitem keinen Steuerratgeber dar. Hier sollten im nächsten Jahr wesentliche Verbesserungen zu erwarten sein.

Steuer Tax 2.92

Positiv:

Negativ:

Das Testfeld

Programm Einkommensteuer 1992 SteuerStar’92 Steuerlotse 1992 Einkommen-Steuer Steuer-Tax Steuer-Profi 1992
Einzelveranlagung ja ja ja ja ja ja
Zusammenveranlagung ja ja ja ja ja ja
Witwensplitting ja ja ja nein nein ja
alle 7 Einkunftsarten ja ja ja ja ja ja
ermäßigte Einkünfte ja ja ja ja nein ja
mehrjährige Einkünfte ja ja ja ja nein ja
Solidaritätszuschlag ja ja ja nein ja ja
Tariffreibetrag ja ja ja ja ja ja
ausländische Einkünfte ja ja nein ja ja ja
Berlinpräferenz ja ja ja nein ja ja
Wohnungsbauförderung ja ja ja ja ja ja
Baukindergeld ja ja ja nein ja ja
alle Sonderausgaben ja ja ja ja ja ja
alle Werbungskosten ja ja ja ja ja ja
außergew. Belastungen ja ja ja ja ja ja
Anzeige auf Monitor ja ja ja ja ja ja
Ausdruck auf Drucker ja ja ja ja ja ja
Ausdruck in Datei nein nein nein ja nein ja
Belegzusammenstellung ja nein nein nein nein nein
Druck in Steuerformulare ja nein nein nein nein ja
Laden/Speichern ja ja ja nein ja ja
Mandantenfähigkeit je nach Version ja ja nein je nach Version ja
Anleitung und Erläuterungen als Handbuch Textdatei Textdatei nein Handbuch Handbuch
Steuerberechnungen für 1992 1986- 1992 1987 1992 mehrere Jahre 1992 1992
Rechenbeispiele
1 .Variante 16.781 - 16 780,25 16.780,65 13 482,- 16.781,40 16.780.25
2.Variante 17.590,62 17 589.80 17.971,29 14 227,- 17.590,60 17.590,17
3.Variante 17.755.85 17.756,67 nicht möglich 14 381,- 17 755,90 17.755,69
Installation umständlich einfach einfach einfach einfach einfach
Leistungsumfang sehr gut gut befriedigend befriedigend befriedigend gut
Betriebssicherheit gut gut gut befriedigend gut gut
Rechengenauigkeit im Toleranzbereich im Toleranzbereich befriedigend mangelhaft im Toleranzbereich im Toleranzbereich
GEM-Einbindung ungenügend ungenügend befriedigend befriedigend ungenügend befriedigend
logische Bedienbarkeit sehr gut gut gut ungenügend befriedigend gut
Handbuch hervorragend gut hervorragend mangelhaft ungenügend ungenügend
Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut gut (noch) gut mangelhaft befriedigend gut
Preis In DM 99,- 50,- 30,- Freeware 98,- 75,-
Bezugsquelle Uwe Olufs Bachstraße 70 W-5216 Niederkassel 2 Jochen Höler Vertrieb: Ursula Ventur Mühlenberg 18 W-5609 Hückeswagen Sonderdisk MAXON Computer Industriestr 26 W-6236 Eschborn Lothar Wagner Bemadottestraße 43 W-6000 Frankfurt 50 Heim Verlag GmbH Heidelberger Landstr 194 W-6100 Darmstadt 13 T. Kriegl Erfurter Str. 8 W-8000 München 50

Steuer-Profi

Der Steuer-Profi von T. Kriegl erreichte mich im wahrsten Sinne des Wortes in allerletzter Minute, so daß ich nur in kurzen Zügen auf das Programm eingehen kann. Es ist eines von zwei Steuerprogrammen aus unserem Testfeld, das mit einem Druck in folgende amtlichen Formulare aufwarten kann: Mantelbogen, Nichtselbständige. Kapitaleinkünfte, Vermietung und Verpachtung, Förderung des Wohneigentums, Gewerbe und Land- und Forstwirtschaft.

Leider lehnt sich der Steuer-Profi ebenfalls nur ungenügend an die GEM-Richtlinien an. Die Eingabe erfolgt nicht in Dialogboxen, sondern in einem GEM-Fenster. Allerdings kann dieses Fenster nicht verschoben werden. Auch läßt sich der Eingabe-Cursor nicht mit der Maus positionieren. Ausgeliefert wird der Steuer-Profi mit einem ca. 60seitigem Handbuch, das aber lediglich als technischer Ratgeber dienen kann. Hier sollten noch wesentliche Verbesserungen zu erwarten seien.

Ein Blick auf den Steuer-Profi

Steuer-Profi

Positiv:

Negativ:

Zusammenfassung

Einen überragenden Eindruck macht ohne Zweifel Einkommensteuer 1992 von Uwe Olufs. Es bietet den größten Leistungsumfang sowie ein überaus gut durchdachtes Handbuch, das auf einfache Art und Weise durch die Steuererklärung führt. Uwe Olufs sollte versuchen, die nächsten Generationen von Einkommensteuer in eine komplette GEM-Umgebung zu legen, um diesem Programm noch den letzten Schliff zu verpassen. Ebenfalls überzeugend ist der SteuerStar von Jochen Höfer, der zu einem fairen Preis eine reelle Leistung bietet, in der kurzen Zeit bestach auch der Steuer-Profi von T.Kriegl. Aber auch der Steuerlotse ist nicht zu verachten. Als einziger Testkandidat bietet er zahlreiche hervorragende Hilfstexte an, die über die Funktionsschwächen hinwegtrösten. Selbst Steuer Tax sollte nicht links liegengelassen werden, da in dem Programm trotz Schwächen ein gutes Konzept liegt. Wenig überzeugend wirkte Einkommensteuer von Lothar Wagner. Dieses Programm hat so gravierende Rechenschwächen, daß es unbedingt überarbeitet werden muß.

Der Fairniß halber möchte ich noch erwähnen, daß das Testfeld einen Querschnitt durch alle mir zum Zeitpunkt des Testes vorliegenden und auch bekannten Programme bietet. Natürlich ist mein Testkonzept nicht der Weisheit letzter Schluß. Dennoch denke ich, daß die angenommenen Konstellationen einen großen Teil der Steuerfälle wiederspiegelt. Gleichzeitig sollten die Entwickler dieser Programme meinen Test als konstruktive Kritik auffassen, diese Spezies Software noch mehr Atari-like zu gestalten, damit auch die Attraktivität der Atari-Computer auf diesem Gebiet steigt.


Rainer Wolff
Aus: ST-Computer 02 / 1993, Seite 48

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