Relax - aktuelle Spiele

Special Forces

Hersteller: MicroProse
Genre: Strategie-Simulation
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Sonstiges: Minimum 512 KB Speicher, keine Festplatte möglich, 3 Disketten.
Preis: 114.95 DM

Sicherlich nichts für Pazifisten ist die Strategiesimulation "Special Forces". Der Spieler wird nämlich zur lenkenden Hand einer bis zu vier Mann starken Elitekampftruppe, durch deren gezielten Einsatz Konfliktlösung in aller Welt betrieben werden soll. Laut Handbuch soll diese Truppe mit Verstand eingesetzt werden und keinen RAMBO-Verschnitt darstellen, obwohl einige Einsatzaufträge schnell den Eindruck erwecken.

Zu Beginn des Spieles wird der Schwierigkeitsgrad der Einsätze ausgewählt. Es stehen insgesamt vier Stufen zur Auswahl. Hiermit wird gleichzeitig der Ausbildungsgrad, die Reaktionsfähigkeit und die Bewaffnung der Gegner festgelegt. Danach erfolgt die Wahl des Einsatzes. Es stehen 16 Einsätze zur Verfügung, die auf jeweils vier Klimazonen (Arktis, Tropen, Wüste und gemäßigte Zone) verteilt sind. Das Einsatzspektrum erstreckt sich von "Rettung von Kriegsgefangenen" über "Vernichtung von Kokakulturen" und "Bergung von Flugschreibern" bis hin zum "Kampf gegen Scud-Raketen". In der anschließenden Einsatzbesprechung erhält man detaillierte Infos und Kartenmaterial. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad nimmt allerdings der Umfang des Informationsmaterials ab. Nach Abschluß der Einsatzbesprechung erfolgt die Zusammenstellung des Teams, wobei je nach Ziel des Einsatzes verschiedene "Spezialisten" zur Verfügung stehen. Es gibt Sprengstoff-, Raketen-, Elektronik-, Nahkampfexperten und Scharfschützen. Danach wird das aus vier oder weniger Mitgliedern bestehende Team bewaffnet. Hierzu steht den unter den Decknamen: Shark, Tiger, Cobra und Eagle operierenden Kampfexperten ein umfangreiches Waffenarsenal zur Verfügung. Es erstreckt sich von diversen Schußwaffen über Granaten, Raketen und Sprengstoff bis hin zu Laser-Zielbeleuchtungsgeräten. Diese werden zum Markieren von Zielen für spätere Luftangriffe benutzt. Das Handbuch enthält umfangreiche Informationen über die Waffen. Kennt man sich mit den Waffen nicht besonders gut aus, kann man auch aus drei verschiedenen Standardausrüstungen auswählen. Das Team wird nun mit dem Hubschrauber in das Einsatzgebiet geflogen. Bei einigen Einsätzen hat man die Möglichkeit, die Teammitglieder an verschiedenen Punkten des Kampfgebietes absetzen zu lassen. Hierzu werden die Absprungpunkte vorher auf der jeweiligen Karte des Kampfgebietes markiert. Bei anderen Einsätzen sind die Absprungpunkte fest vorgegeben, sie wurden so gewählt, daß den Einzelkämpfern eine sichere Landung garantiert ist. Nach der Landung im Einsatzgebiet erscheinen am unteren Bildschirmrand diverse Anzeigen. Von links nach rechts ist hier folgendes abzulesen: 1. Identifizierung des Teammitgliedes, 2. Der Kampfmodus des Mitgliedes 3. Die aktive Waffe 4. Die Position des Teams im Einsatzgebiet 5. Der Gesundheitszustand 6. Die Einsatzdauer 7. Funkmeldungen. Zur besseren Orientierung im Einsatzgebiet ist der Aufruf einer Minilandkarte möglich. Weil die Einzelsteuerung jedes einzelnen Mannes sehr mühsam wäre, ist die Bildung von Spezialformationen (Paare, Vier-Mann-Team) möglich. Befinden sich die Männer in einer Formation, kann die ganze Gruppe bewegt werden, indem man den Anführer des Teams steuert. Nach Beendigung oder Abbruch des Einsatzes wird das Team vom Hubschrauber an den Absetzpunkten wieder aufgenommen. Je nach Erfolg des Einsatzes werden Auszeichnungen und Beförderungen verteilt.

Mit dieser Simulation trifft MicroProse zwar nicht meinen persönlichen Geschmack. Dennoch ist "Special Forces" eine gut umgesetzte Simulation, die trotz der begrenzten Anzahl von Einsätzen viele Variationsmöglichkeiten bietet.

RF

Risky Woods

Hersteller: Elektronic Arts
Genre: Action
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Sonstiges: Minimum 512 KB Speicher, keine Festplatte möglich, 1 Diskette.
Preis: 59,90 DM

Im aktionsgeladenen "Risky Woods" verkörpert der Spieler den jungen Krieger Rohan, dessen Aufgabe die Befreiung der versteinerten Mönche ist. Der böse Draxos und seine Legionen haben die Herrschaft im Lande übernommen, und die rechtschaffenen Menschen und ihre Kinder sind nicht mehr sicher.

So zieht der Spieler nun durch die Wälder, um "zu richten und zu töten" (Originaltext aus dem Handbuch). Und so wird ein Ungeheuer nach dem anderen um die Ecke gebracht. Wer dabei aber vergißt, das Taschengeld der Ungeheuer aufzuheben, wird am Ende der einzelnen Etappen schlecht dastehen. Dazu aber später mehr Details. Während einer Etappe stößt man auf Statuen der versteinerten Mönche, welche durch Bewerten mit Rohans Waffen befreit werden. Doch Vorsicht: Es können sich auch böse Mönche darunter befinden. Man muß sich allerdings merken, an welcher Stelle die bösen Mönche sind, denn sie setzen negative Energie frei, deshalb meidet man sie besser. Ob ein Mönch gut oder böse ist, bemerkt der Spieler aber erst, wenn-es schon zu spät ist. Eine Etappe muß wiederholt werden, wenn nicht alle versteinerten Mönche erlöst worden sind oder das Zeitlimit von vier Minuten nicht eingehalten wurde. Am Etappenende ist erstmal einkaufen angesagt. In "Ye Olde Shoppe" kann der Krieger Rohan mit gefährlicheren, effektiveren Waffen und zusätzlichen Leben ausgestattet werden. Morgenstern, Feuerball, Streitaxt oder Bumerang stehen als Bewaffnung zur Auswahl. Die Schlagkraft der Waffen kann sogar verdoppelt oder verdreifacht werden, wenn genügend Kopfgeld gesammelt wurde. Die zweite Etappe ist gleichzeitig das Ende der ersten Zone (Die Wälder). Hier befindet sich eine Höhle, die in die nächste Zone führt. Die Höhle wird allerdings von einem Untier mit üblem Mundgeruch bewacht. Ohne starke Bewaffnung und entsprechende Energiereserven besteht gegen das Monster nicht die geringste Chance. Während des Durchlaufens jeder Etappe findet man Taschen oder Truhen, welche sich durch Waffengewalt öffnen lassen. Danach werden diverse Icons sichtbar, durch deren Einsammeln der Spieler Bonuspunkte, Zeitboni oder zusätzliche Energie erhält. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn hinter den Icons können sich sowohl gute als auch schlechte Überraschungen verbergen.

Insgesamt muß sich man sich durch acht Zonen (Landschaften) mit rund 150 Bildern kämpfen. Dabei wird die Schlacht gegen die zwanzig hinterlistigen Feinde durch elf professionell komponierte Musikstücke unterlegt. Damit reiht sich "Risky Woods" irgendwo in die lange Reihe der zahlreich erschienenen Actiongames ein. Es werden einiges an Geschicklichkeit und ein gutes Reaktionsvermögen benötigt, um sich durch alle Zonen bis zum Ziel durchzukämpfen.

RF

Ween

Hersteller: Coktel Vision
Genre: Action-Adventure
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Sonstiges: keine Festplatte
Preis: ca. 90.- DM

Drei randvolle Disketten beschert uns Coktel Vision mit Ween, einer märchenhaften Story. Gut und Böse in erbittertem Kampf, das ist der Stoff, aus dem wahre Märchen gewirkt sind. Der abgrundtief schlechte Magier Ween taucht nach langen Jahren einsamer Verbannung wieder aus der Versenkung auf. In seiner schwarzen Seele brodeln finstere Rachepläne. Das Ziel seiner üblen Machenschaften ist der Thron des verträumten kleinen Königreichs der blauen Felsen. Entfesselte Naturgewalten künden von diesen gemeingefährlichen Umsturzplänen. Blitz und Donner sind die warnenden Vorboten einer bevorstehenden Sonnenfinsternis. Das ruft natürlich alle guten Kräfte auf den Plan, die bereit sind, das Königreich tapfer zu verteidigen.

Dies sind der greise Alchimist Ohkram und vor allem sein aufgeweckter, aber leider noch unerfahrener Lehrling Ween. Die Zeit drängt, denn nur noch drei Tage haben sie, um dem drohenden Unheil Einhalt zu gebieten. Und so macht sich der tapfere Zauberlehrling auf die mühsame Wanderschaft. Nur wenn er die drei wundersamen Sandkörner rechtzeitig findet, kann der dunklen Macht der Zugang zum lichten Thron verwehrt werden. Er hat aber nicht allein alle Abenteuer zu bestehen. So begleiten ihn die ausgelassenen und lustigen Zwillinge Ubi und Orbi, die zwar nicht den Papst in der Tasche, dafür aber meist Weens Gepäck auf dem Buckel haben. Neben den beiden Gepäckträgern kann der Zauberlehrling noch auf eine Fledermaus vertrauen. Sie hält ihm üble Wegelagerer vom Leibe. Wie bei guten Fledermäusen üblich, wird sie mit Erdbeeren dafür belohnt. Sollten alle irdischen (Märchen-)Stricke reißen, hilft nur noch der gute Geist. Petroy ist sein Name, und Ween kann sich telepathisch mit ihm in Verbindung setzen. Er erhält auf diese Weise nützliche kleine Hinweise.

Sein Tagwerk besteht darin, mal einen feuerspeienden Drachen mit Hilfe stachliger Insekten in die Flucht zu schlagen oder sein leckgeschlagenes Holzboot wieder zu dichten oder durch Gespräche mit den Einwohnern des Königreichs auf dem laufenden zu bleiben. Hat er das alles und noch viel mehr überstanden, ist ihm am Ende des Tages ein Sandkorn sicher. Und so kommt es dann letztendlich zum großen Finale. Wird der Feind besiegt, und sinkt er in seiner eigenen Festung entseelt zu Boden, gilt es nur noch eine letzte Aufgabe zu bestehen. In der Festung schmachtet nämlich die liebreizende Prinzessin, hilflos gefangen im Kerker. Und wieder läuft die Zeit gnadenlos ab. Es gilt, königliche Hoheit selbstverständlich so schnell wie möglich zu befreien. In der Zauberburg sind, wie es sich gehört, einige kleinere Fallen eingebaut, die es zuvor erst einmal zu überwinden gilt. Dann endlich dürfen sich der sympathische und tapfere Zauberlehrling und die wunderschöne Prinzessin in die Arme nehmen, und wenn sie nicht gestorben sind ...

Die gesamte Geschichte belegt drei proppevolle Disketten. Einen großen Teil des Platzes beanspruchen kurze comicartige Zwischensequenzen und digitalisierte Soundeffekte. Dennoch bleibt's meistens ruhig, fast stummfilmartig, und die Effekte sind nicht überragend gesamplet. Die zwischen den Aufgaben ablaufenden Animationen wirken hölzern und laufen auch reichlich langsam ab. Die Grafiken zeugen von Liebe zum Detail, sind aber farblich nicht sehr brillant umgesetzt. An Gobliins 2 aus dem gleichen Haus ist die Auswahl der Charaktere stark angelehnt, und die gesamte Atmosphäre liegt zwischen dem deutschen "Drachen von Laas" und den Abenteuern von Indiana Jones, bekanntlich kreiert von Lucas Arts. Aufgrund der aufgezählten deutlichen Mängel kommt Ween natürlich wesentlich schlechterdaher. Die Benutzerführung erinnert ebenfalls an Gobliins 2. Maussteuerung mit Pop-Up-Menüs wie den bildschirmgroßen Grafiken, dazu das Sammeln von nützlichen Gegenständen im Inventar und ihre Benutzung zur Lösung der Rätsel sind von daher vertraut. Das Auffinden der Gegenstände ist nicht sehr kompliziert, ihr kombinierter Einsatz ebensowenig. Zusätzlich wird alles nicht Benötigte automatisch aus dem Inventar entfernt. Wer sich dennoch verrrennt, kann au* ausführliche Hilfestellungen zurückgreifen, bei Bedarf auch mehrmals. Letztendlich steht noch ein Notizbuch zur Verfügung. In ihm können alle Zusammenhänge festgehalten werden. Sie werden zusammen mit maximal 15 Spielständen auf einer dafür vorgesehenen Extradiskette abgespeichert. Wie leicht zu ersehen ist, kommt die Benutzerführung dem Anfänger also sehr entgegen. Dem Profi wird mit dieser Anforderung allenfalls ein schnell vernaschtes Appetithäppchen geboten. Insgesamt kann sich Ween - The Prophecy - im großen Vergleich gerade noch einen Mittelfeldplatz erobern.

CBO

Gobliins 2

Hersteller; Coktel Vision
Genre: Action-Adventure
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Sonstiges: keine Festplatte
Preis: ca 90 - DM

Vor einem Jahr brachte Coktel Vision Gobliins auf den Markt. Ein Trio trottliger Trolle trieb die Verkaufszahlen hoch. Verdientermaßen, denn es war gelungen, ein irre witziges Spiel auf die Beine zu stellen, mit wüster Komik und ausgefuchsten Rätseln versehen. Der Nachfolger von Gobliins ist da und nennt sich folgerichtig Gobliins 2 -The Prince Buffoon. Er präsentiert sich, vorab gesagt, in guter Tradition. Den Frieden, der vormals im Königreich des Monarchen Angoulaire eingekehrt war, stört-berufsgemäß - der finsterste und oberste der Magier, der mächtige Amoniak. Ihm gelingt es unter Aufbietung all seiner unheilbringenden Zauberkünste, den Prinzen in sein Schloß zu locken.

Was mit einem gefangenen und nicht etwa ehrenvoll im Kampf getöteten hochwohlgeborenen Sohn eines Königs geschieht, ist klar. Er wird kurzerhand und perfiderweise zum Hofnarren degradiert. Diesen üblen Umstand gilt es nun möglichst wieder zu beseitigen. So etwas vollführt ein echter König natürlich nicht eigenhändig, sondern er sucht sich dafür einen echten Profihelden. Oder jemanden, der sich dafür hält. Die kostbare Zeit ist knapp, die Not riesengroß, und so trifft der König blitzschnell seine Wahl. Zwei Zwerge dürfen diesmal ran, Persönchen höchst unterschiedlichen Charakters, soviel wird schnell deutlich. Fingus, der Stille, nennt sich der eine. Schüchtern ist er zwar, aber er hat doch ein listiges und schlaues Köpfchen. Winkle ist sein Partner, mit dem ungehobelten Charme und Durchsetzungsvermögen eines John Wayne ausgestattet. Gegensätze ziehen sich an, denn sie ergänzen sich oft, und so ist es auch hier. Nur gemeinsam sind die beiden stark genug, alle Aufgaben bewältigen zu können. Der Weg zum Zauberschloß des Amoniak nimmt seinen Anfang auf dem Marktplatz eines idyllischen kleinen Dorfes. Von hier aus müssen Ausgänge gesucht werden, wodurch sich der Zugang zu neuen Handlungsplätzen eröffnet. Der Schauplatz wechselt daraufhin, und eine neue Grafik wird eingeladen. Und schon öffnet sich der Weg zum nächsten Adventure. Die Aufgabe ist jeweils das Suchen und Erlangen bestimmter Gegenstände. Das Gesammelte muß dann sinnvoll eingesetzt werden. Oder auch nicht, denn nicht alle Rätsel sind logisch zu lösen. Für Unstimmigkeiten der unlogischen Art gibt es sogenannte Joker, kleine Tips, die weiterhelfen. Außerdem ist noch einiges an nützlichen Dingen in der versteckten oberen Menüleiste zu finden. Die Steuerung unserer beiden munteren Zwerge geschieht jeweils mit dem Mauspfeil, der Austausch der Gegenstände oder die Bewegungen innerhalb eines Levels durch einen Klick. Zahlenmäßig ist Gobliins 2 mit Levels nicht überragend ausgestattet. Sieben separate Levels mit drei bis vier Örtlichkeiten stehen zur Verfügung. Das wird allerdings mehr als ausgeglichen durch die sehr sorgfältige Gestaltung. Es gibt eine Unzahl von Animationen und Gags. Einige Aktionen erfordern viel Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen. Etwas Glück gehört, wie schon angedeutet, aber auch noch dazu. So ist Trial und Error angesagt, was auch einen großen Reiz dieses Spiels ausmacht. Ebenso waren die französischen Hersteller mit Erfolg bemüht, den Spieler bei guter Laune zu halten. Mit derben Spaßen ist für eine ausgelassen heitere Stimmung immer gesorgt. Da die Aufgaben nicht mit leichter Hand und so nebenbei zu lösen sind, ist längerandauernder Spielgenuß gesichert. Ein paar Wermutstropfen gibt es zu verdauen. Unter 1 MB RAM tut sich auf keinem ST etwas. Der Sound ist zum Teil ganz witzig, mehr aber auch nicht. Und man hat sich anscheinend nicht gescheut, einige Grafiken einfach vom PC zu konvertieren. Blasse Farben, grobe Schattierungen und wenig Atmosphäre sind die Folge dieses Unterfangens. Freunde der besonderen Komik wie auch eines komplexen und nicht zu einfachen Spiels sind mit Gobliins 2 - The Prince Buffoon wieder einmal gut bedient.


Carsten Borgmeier
Aus: ST-Computer 07 / 1993, Seite 98

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