Jaguar: Theme Park - Wirtschaftssimulation mal anders

center

Durch die Umsetzung des Spieleklassikers "Theme Park" können sich jetzt auch die Jaguar-Besitzer als Planer und Betreiber eines Freizeit- und Vergnügungsparks versuchen. Das Hauptziel der Wirtschaftssimulation ist dabei der gewinnbringende Betrieb und spätere Verkauf des errichteten Parkes. Durch den begrenzten Kreditrahmen kann zu Spielbeginn nur ein Baugrundstück im verregneten England erworben werden. Im weiteren Spielverlauf können dann, je nach erwirtschaftetem Gewinn, Grundstükke auf der ganzen Welt erworben werden. Nach dem Erwerb des Baugrundstückes müssen zunächst Publikumsmagneten in Form von attraktiven Fahrgeschäften - Karussell, Geisterbahn und später dann Achter- und Wildwasserbahn - gekauft und aufgestellt werden. Doch schon die Aufstellung muß gut durchdacht werden. Die Lage der Eingänge muß so gewählt werden, daß Warteschlangen für einen reibunglosen Betrieb angebaut werden können. Weiterhin kann das Parkpublikum durch geschicktes Anordnen der Ausgänge nach der Karussellfahrt direkt und profitbringend zum Eisstand oder zur Losbude geleitet werden. Die Palette der Imbiß- und Getränkestände reicht von der PommesFrites-Bude und dem Hamburger-Stand bis hin zum Steak-Restaurant. Durch eine durchdachte Anordnung der Gehwege in Form von "Einbahnstraßen" und das Aufstellen von Wegweisern muß die "Kundschaft" reibungslos zu allen Attraktionen gelangen können. Nach der "Aufbauphase" beginnt die "Betriebsphase". Für den reibungslosen Parkbetrieb muß diveres Personal eingestellt werden. Der Sicherheitsdienst sorgt dafür, daß "Randalierer" aus dem Park geworfen werden und Taschendiebe keine Chance bekommen. Die Mechaniker führen Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Fahrgeschäften durch. Das Reinigungspersonal sorgt für saubere Parkanlagen und Toiletten. Animateure in bunten Kostümen verbreiten gute Stimmung bei den Gästen und lassen den Beliebtheitsgrad des Vergnügunggsparkes ansteigen. Die Vorräte der Imbiß- und Getränkestände müssen vorab disponiert und bestellt werden. Bei einer Fehlkalkulation kann es schnell mal vorkommen, daß im Sommer das Eislager "leergeschleckt" wird. Der Eintrittspreis und die Verkaufspreise an den Losbuden, Spielzeugläden, Imbiß- und Getränkeständen sind die Geldquellen des Parkes. Preise und Qualität aller Artikel können individuell beeinflußt werden. Findige Parkbetreiber erhöhen durch versalzene Pommes Frites zum Niedrigpreis die Nachfrage nach überteuerten Erfrischungsgetränken.

An Komplexität und Spieltiefe mangelt es an keiner Stelle. Der Spieler kann mit einer Entwicklungsabteilung bei der Gestaltung einiger Fahrgeschäfte selbst mitwirken. Bei Verhandlungen mit der Gewerkschaft werden die Löhne der Parkangestellten festgelegt und bei Verhandlungen mit den Lieferanten die Einkaufspreise für Eis und andere Artikel ausgehandelt. Wird noch keine Einigung er- zielt, so kann es zu Streik oder Lieferboykott kommen. Durch eine Umfrage erhält der Spieler Infos Über die Motivation der Parkbesucher und kann auf ihre Bedürfnisse reagieren.

Die Pixel-Grafik ist kunterbunt und sehr detailreich. Alles ist ständig in Bewegung: Die Fahrgeschäfte drehen sich, und die Besuchermassen strömen. Die Mechaniker schweißen und hämmern bei Reparaturen an den Fahrgeschäften herum oder sitzen auf dem Rasen und machen eine Butterbrotspause. Das Jubeln und Kreischen des Publikums aus der Achterbahn und das Drehorgelgedudel der Karussells stellen eine angemessene akustische Untermalung dar.

Unterm Strich kann "Theme Park" nur gelobt werden: Die bunte Grafik und die Komplexität der Spielparameter sind ein Garant für langen und niveauvollen Spielspaß.

RF

Theme Park
Hersteller: Bullfrog/Ocean
Genre: Wirtschaftssimulation
Sonstiges: 1 Spieler, 3 Schwierigkeitsgrade
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Gratik: 72%
Sound: 59%
Spaß: 91%
Gesamt: 82%


Aus: ST-Computer 05 / 1995, Seite 110

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite