PC-Speed-BIOS 1.41: Schritt für Schritt zum Ziel

Hans-Jörg Sack, Entwickler des PC-Speed, verbessert laufend die PC-Speed-Software. Sein MS-DOS-Emulator PC-Speed entwickelt sich immer mehr zum Grafik-Spezialisten.

In der Version 1.41 unterstützt PC-Speed nun auch die Tandy-16-Farb-Grafik. Dieser Grafik-Modus kann sowohl auf dem Monochrom- als auch auf dem Farbmonitor dargestellt werden. Er wird von vielen Spielen unterstützt, darunter auch die neueren Sierra-Adventures. PC-Speed bietet natürlich CGA-, Hercules- und Olivetti-Grafik. Bei Hercules-Grafik unterstützt PC-Speed auch unsere Bastelei Hyperscreen (ST-Magazin 5/89). Man kann also im Grafik-Modus das volle Bild darstellen.

Die Unterstützung von verschiedenen Festplatten wurde verbessert, so werden jetzt bis zu 24 Partitionen unterstützt. Mit der Version 1.41 ist auch den Besitzern der c’t-Billiglösung geholfen.

Der »Neue« »Alte« in verbesserter Form, »PC-Speed« wird ständig verbessert

Besitzen Sie einen ST mit mehr als 1 MByte Speicher, können Sie diesen als RAM-Disk verwenden. Dazu befindet sich auf der PC-Speed-Diskette der Treiber »MEGA-DISC.SYS«, den Sie nur in die »CONFIG.SYS«-Datei einbinden müssen. Der Speicher oberhalb 1 MByte läßt sich jedoch auch als EMS-Speicher nutzen.

Größter Nachteil bei PC-Speed war, daß die ST-Maus nur unzureichend unterstützt wurde. Jetzt haben Sie die Möglichkeit, im Install-Programm die ST-Maus als Microsoft-kompatible Maus anzumelden. Ein Maustreiber ist jedoch nicht im Lieferumfang enthalten. Sie können die ST-Maus auch als Cursor-Maus installieren. Dann emuliert die Maus das Drücken der Cursor-Tasten.

Leider verfügt PC-Speed nur über eine serielle Schnittstelle, Sie müssen also im Install-Programm wählen zwischen RS232 oder Maus-Unterstützung.

Seit der CeBIT ist PC-Speed auch in einer speziellen Version für den Atari STE erhältlich. Bei dieser Version handelt es sich jedoch keineswegs um eine Ausnutzung von STE-Eigenschaften. Da der STE eine andere Prozessor-Form beinhaltet, mußte eine neue Platine entwickelt werden: Die Platine in SMD-Technik wird eingesteckt.

Zum Einbau von PC-Speed in die anderen STs hat sich inzwischen auch schon einiges getan. Die Firma »digital image« bietet für Mega-STs einen Steckadapter an. Dabei entfällt das Auflöten eines Sockels auf den »MC 68000«. Der Adapter findet seinen Platz auf dem Mega-Systembus. PC-Speed braucht nur noch in die vorgesehene Fassung gesteckt zu werden. Des weiteren befestigen Sie noch den Stromversorgungsanschluß an dem freien Anschluß vor dem Netzteil und eine Meßklemme an der Interrupt-Leitung des MC 68000. Falls Sie keinen Mega ST besitzen, bleibt Ihnen im Augenblick leider nur der Griff zum Lötkolben. Sie können diesen Eingriff aber auch von einem Händler für ca. 50 bis 70 Mark vornehmen lassen.

Bei PC-Speed handelt es sich um eine preiswerte Lösung, MS-DOS zu verwenden. Besonders auffällig ist die hohe Geschwindigkeit des Emulators. Der »V30« übernimmt die Kontrolle über den gesamten Computer. Gerade beim Bildschirmscrolling macht sich dies positiv bemerkbar. Es erfolgt sehr schnell und ohne zu rucken.

Negativ beim PC-Speed fällt jedoch die Begrenzung bei der RS232-Schnittstelle auf. Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit beträgt 2400 Baud.

PC-Speed erfüllt die Erwartungen, die an einen MS-DOS-Emulator gestellt werden. Leider fehlt ein Sockel für einen 8087-Coprozessor.

Da der Entwickler ständig an Verbesserungen arbeitet, wird es jedoch sicherlich nicht lange dauern, bis eine neue Version erscheint.

Abschließend noch eine interessante Neuigkeit: Neben der Firma Vortex mit »ATonce« wird es auch von Hans-Jörg Sack einen AT-Emulator geben, (mb)

Wertung

Name: PC-Speed
Preis: 498 Mark
Hersteller: Sack Elektronik, Bad Lippspringe

Stärken: CGA-, Hercules-, Olivetti- und Tandy-Grafik werden unterstützt, ST-Maus als Microsoft-kompatible Maus verwendbar, sehr schnelles, ruckfreies Scrolling

Schwächen: RS232 nur bis 2400 Baud, kein DOS

Fazit: PC-Speed erfüllt alle Erwartungen, die an einen MS-DOS-Emulator gestellt werden

Sack Elektronik, Bleichstr. 49, 4792 Bad Lippspringe


Thomas Lange
Aus: ST-Magazin 08 / 1990, Seite 44

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