MIDI-News

# Kein Reisegrund

Die internationale Musikwelt hat zwei Brennpunkte: im Frühjahr die Musikmesse Frankfurt und kurz vorher, im Winter, die NAMM-Show in Anaheim bei Los Angeles. Bahnbrechend neues gab es auf der NAMM-Show nicht. Immerhin zeigen einige Synthesizer-Firmen eine erfreuliche Rückbesinnung auf Altbewährtes in neuer Kombination. Softwaremäßig war die Lage ebenfalls bescheiden, alles wartet darauf, wie sich der TT in Musikerkreisen durchsetzt.

Für die Europäer kein Grund zur Trauer, wenn sie nicht in Anaheim waren. Frankfurt liegt bedeutend näher und hat sicher nicht weniger Bedeutung, wie unser aktueller Musikmesse-Bericht ab Seite 12 zeigt. (wk)

# Wachsames Auge

C-Lab liefert ab sofort das Video-Interface »Steady Eye« aus, das speziell zur Video-Vertonung konzipiert wurde und eine preiswerte Alternative zu vergleichbaren Interfaces darstellt. Steady Eye liest VITC und erlaubt damit die Synchronisation auch bei Stand- und Einzelbildwiedergabe sowie schnellem und langsamem Vor-und Rücklauf. Außerdem erzeugt es bildsynchronen LTC. Das Interface kostet 670 Mark, eine Anpassung vom Notator 3.0 an das Interface ist im Mini-Update enthalten, das alle Besitzer des 3.0 Update-Kits schon erhalten haben.

Katzenmusik

Eine preiswerte 8-Kanal-Mischpultautomation mit dem verheissungsvollen Namen »MIAU« stellt Doepfer Musikelektronik vor. Das System wird normalerweise über acht Stereo-Klinken in die Insert-Wege eines Mischpultes eingeschleift, läßt sich aber auch als einfaches 8-in-1-Pult verwenden. MIAU besteht aus acht spannungsgesteuerten Verstärkern, die Steuerung erfolgt über MIDI-Controller-Befehle in zwei verschiedenen Modi: Im Volume-Modus verarbeitet MIAU Volumen-Befehle (Controller #7) von acht aufeinanderfolgenden MIDI-Kanälen. Der Controller-Modus verwendet acht aufeinanderfolgende Controller auf einem MIDI-Kanal. MIAU kostet als Bausatz 298 Mark, für das Fertiggerät sind 498 Mark fällig.

Nachwuchs

Schon mehrfach war in der Fachpresse von der »Hotz-Box« zu lesen. Auf der NAMM-Show war eine kleine Version des Controllers zu sehen, die auf den Namen »Ml-Dl-Translator« hört. Atari möchte damit eine Revolution im Bereich Schulung und Musikausbildung auslösen.

Die Welle schwappt

Die Wellen-Synthies begeistern nicht nur Musiker, sondern offensichtlich auch Programmierer, denn die meisten Softwarehäuser haben bereits entsprechende Editoren im Angebot. Soft Arts hilft den Besitzern einer Wavestation mit ihrem »Wave Conductor« editiermäßig auf die Sprünge. Die Oberfläche ist in der bereits vom

SY22-Editor bekannten ansprechenden Weise gehalten. Sie garantiert ein schnelles Einfinden in das Programm und übersichtliches Arbeiten. Konkurrenz bekommen die Berliner aus Hamburg. Steinberg will seine Synthworks-Reihe um ein Exemplar für die Wavestation erweitern. Letzter Wellenreiter für heute ist Geerdes, diesmal allerdings auf dem Microwave. Die entsprechende Softworkstation ist jetzt lieferbar. Zwei Besonderheiten bietet das Programm: ICH (Intelligent Combination Handling) überwacht und aktualisiert automatisch alle Pages bei Copy-, Move- und Delete-Befehlen. Weiterhin liest das Programm Samples, zerteilt sie und verarbeitet die Teile in der Wavetable.

Der Trommler

»Give me Drums« nennt sich ein Zusatzprogramm für Musiker, die schnell einen Drumtrack zusammenstellen wollen. Das 40 Mark teure Programm kombiniert einzelne Drumtakte zu kompletten Arrangements. Die fertigen Sequenzen lassen sich als Song oder Track speichern.

Nähere Informationen bei: R.E. Watzlawik, Bernkastelerstr. 2a. 5300 Bonn-Bad Godesberg



Aus: TOS 04 / 1991, Seite 73

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