Editorial: Mehr Bilder!

Noch vor nicht allzu langer Zeit waren die Leistungen der Computer auf grafischem Gebiet so sensationell, daß sie sogar eine Nachricht im Fernsehen wert waren. Mit Staunen sah man Computer Pläne zeichnen, dreidimensionale Modelle entwerfen und im Raum bewegen, ja sogar bewegte Bilder flimmerten über die Monitore der Großrechner. Wohlgemerkt waren es Computer, die in Rechenzentren oder großen Firmen standen.

Inzwischen sind all diese Dinge sogar schon auf dem Heimcomputer möglich. Immer mehr Hobbyanwender beschäftigen sich mit Zeichnen und Grafik auf dem Computer. Heutige Programme, die meist für wenig Geld zu diesem Zweck angeboten werden, leisten das, wofür wir vor einigen Jahren noch die Großrechner bewunderten. Ebenso vielfältig wie die möglichen Anwendungen sind auch die Programme selbst. Einen Überblick zu bekommen, ist kaum noch möglich.

Das fängt an beim Zeicheneditor, also einem Programm, mit dem man eigene Buchstaben oder Schriften entwerfen kann, und geht weiter mit Zeichenprogrammen, die wiederum auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eines Architekten, eines Autokonstrukteurs oder eines Grafikdesigners ausgerichtet sein können. Sogenannte Geschäftsgrafik soll Zahlen der Buchhaltung in Kurven und Balkendiagramme umsetzen, während der Spieleprogrammierer möglichst realistische Bilder in den Computer bekommen möchte.

Die ersten Computer mußten noch direkt mit Maschinencode gefuttert werden, heute erleichtern grafische Benutzeroberflächen den Zugang zum Computer. Denn zu Bildern finden wir leichter Zugang als zu langen Zahlenkolonnen, und so ist es nur konsequent, wenn uns die Computer hier allmählich mit mehr Bildern entgegenkommen. Ihr


Robert Kaltenbrunn
Aus: Atari-Magazin 04 / 1988, Seite

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