"Voila" - Assoziative Datenverwaltung

Im ATARImagazin 5/88 hatten wir Ihnen die assoziative Datenbank "Themadat" vorgestellt. "Voila" arbeitet nach dem gleichen System. Es ermöglicht, aus einer großen Datei schnell die Datensätze herauszusuchen, die bestimmte Themen oder Kombinationen davon behandeln. Statt einer Themenmaske, die sich aus 31 Haupt- mit je 31 Unterthemen aufbaut, verwendet das vorliegende Programm eine Liste von maximal 10000 Schlagwörtern, von denen jeweils bis zu 10 pro Datensatz kombiniert werden können. "Voila" ist für den hochauflösenden Schwarzweiß-Monitor eingerichtet und arbeitet mit GEM-Menüs und Maus-Feldanwahl. Es ist nicht kopiergeschützt und läßt sich deshalb ohne weiteres mit einer Festplatte einsetzen.

Die Standardeingabemaske besteht aus vier Feldern, in welche die Information des jeweiligen Datensatzes eingetragen wird. Bei einer Literatursammlung könnten dies z.B. Titel, Verfasser, Quelle und Standort sein. Die Feldnamen lassen sich frei wählen (max. 20 Zeichen). Die Feldlängen sind jeweils auf 80, 60 und 15 Zeichen beschränkt. Diese bestimmen im wesentlichen die maximale Anzahl der Datensätze pro Diskette. Außerdem enthält die Maske noch drei sogenannte Schlüsselfelder; eines von ihnen ist als Datum (Monat-Jahr) formiert. Die Datensätze können später nur nach den Einträgen in diesen Feldern sortiert oder selektiert werden.

Zusätzlich zu diesen Einträgen wird jeder Datensatz durch die Angabe von bis zu 10 Schlagwörtern charakterisiert. Dafür gibt es einige Hilfen:

a) Die Funktionstasten Fl bis F10 werden vom Programm automatisch mit den 10 meistverwendeten Schlagwörtern belegt. Diese lassen sich einfach durch Tastendruck abrufen. Die Tasten und ihre Belegungen werden am unteren Rand der Maske angezeigt. Eine Änderung ist natürlich möglich.

b) Wenn man nach Eingabe eines oder mehrerer Zeichen ein ? oder * eintippt, so ergänzt das Programm diese zu einem bereits bekannten Schlagwort. Mit UNDO kann man, falls vorhanden, ein anderes anwählen, mit RETURN wird es übernommen.

c) Nach Eingabe eines Schlagwortes erfährt man mit der HELP-Taste, wie oft dieser Begriff schon verwendet wurde.

Leider gelangt man nach einem abgeschlossenen Eintrag, versehentlichen Klick usw. nicht nochmals zurück, um zu korrigieren oder etwas nachzutragen. Die ESCAPE- oder UNDO-Ta-sten führen nicht zum erwarteten Ergebnis. Dies sollte noch geändert werden. Ebenso ist es etwas verwirrend, daß man vor dem ersten Eintrag erst WEITER anklicken oder RETURN drücken muß, ehe der Cursor erscheint. Hier fehlt dem Programm noch der letzte Schliff.

Das tut seiner Hauptaufgabe, schnell die gewünschte Information herbeizuschaffen, aber keinen Abbruch. Dafür wählt man im Menü BEARBEITEN den Punkt SUCHEN und gibt die Schlagworte für das gesuchte Thema ein. Auch bei einer relativ großen Datei erscheint nach wenigen Sekunden der erste Datensatz auf dem Bildschirm. Zusätzlich wird angegeben, wie viele weitere Datensätze die Bedingungen ebenfalls erfüllen und darauf warten, durchgesehen zu werden. Dies ist allerdings nur in einer Richtung möglich. Die gefundenen Sätze lassen sich auch nicht in einer Datei für eine weitere Auswertung zusammenfassen, zumindest aber ausdrucken. Bei der Eingabe von Stichworten gelten die beschriebenen Hilfs-funktionen. Zur besseren Übersicht kann man außerdem eine Liste aller verwendeten Stichworte ausdrucken lassen.


L. Seifert
Aus: Atari-Magazin 12 / 1988, Seite

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