Movie (Spectrum)

Spectrum (Schneider)
Action-Adventure
36 DM (Kassette)
Schön animierter Software-Krimi

Das hat uns noch gefehlt: Ein stilechter Kriminalfilm mit rauhen Gesellen und Revolverschuß softwaregerecht in den Heimcomputer gequetscht. Ein solches Melodram wurde in den guten alten Spectrum gepackt — die Schneider-Version kommt bald — und nennt sich »Movie«.

Auf den ersten Blick sieht »Movie« wie ein »Knight Lore«-Verschnitt aus. Die Grafik ist nur einfarbig, aber perspektivisch. Vom Spielprinzip her ist es ein Action-Adventure, das eine Menge Extras zu bieten hat.

Sie befinden sich im New York der 30er Jahre und verkörpern den Privatdetektiv Jack Marlow, der das Hauptquartier des Obergangsters Bugs Malloy durchstöbert, um eine wichtige Tonbandaufnahme zu finden. In den Räumen entdeckt man allerlei Möbel, aber auch wichtige Gegenstände, die man mitnehmen kann. Außerdem flitzen oft andere Spielfiguren durch die Gegend, die sich sehr unterschiedlich verhalten. Einige böse Buben ziehen sofort den Colt und schießen auf Sie, es gibt aber auch Verbündete.

Per Feuerknopfdruck gelangt man in ein Spezial-Menü, in dem man nun mit dem Joystick Icons (Bildsymbole) anwählt, um eine bestimmte Aktion auszulösen. Sie können Gegenstände aufsammeln. ablegen. schwungvoll wegwerfen und mit der Pistole herumballern. Der Hauptgag ist das Icon mit der Sprechblase. Wenn man es anwählt, erscheint tatsächlich eine Comic-Sprechblase über Ihrem Bildschirm-Detektiv. Über die Tastatur können Sie nun den Text eintippen, den Sie sagen wollen (Englischkenntnisse erforderlich). Man wird des öfteren auch von anderen Figuren angesprochen, die dann eine Antwort erwarten.

Falls Sie nicht gerade ein ausgesprochener Feind von Action-Adventures sind, sollten Sie sich »Movie« unbedingt ansehen. Durch die interessante Handlung und die detailreiche, gut animierte Grafik hebt sich das Spiel wohltuend von den zahlreichen anderen Vertretern dieses Genres ab. Ein komplexes Programm, bei dem es mehr auf Überlegung und Geduld als auf Geschicklichkeit ankommt. (hl)


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 06 / 1986, Seite 169

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