Karate Kid II (Atari ST)

  Grafik  84 ★
  Sound & Musik  77 ★
  Happy-Wertung  74 ★
Atari ST
Karate-Spiel
79 Mark (Diskette)
Film-Adaption mit exzellenter Grafik und Animation

Karate-Spiele gab es ja schon viele, aber ein Karate-Spiel zu einem Karate-Film ist neu. Und da es für die "kleinen" Computer, wie den C 64 und den Sehneider CPC, schon so viele Kampfsportspiele gibt, hat man sich entschlossen, »Karate Kid II« nur für den Atari ST zu veröffentlichen. So können ausschließlich ST-Besitzer die beiden Helden Daniel und Miyagi auf eine gefährliche Reise ins ferne Japan begleiten. In bester »Exploding Fist«-Manier tritt der Spieler nacheinander gegen vier verschiedene Kämpfer an, um dann König Shchashi. dem Oberschurken, gegenüberzustehen. Sollten zwei Spieler gegeneinander antreten, wird dagegen nur solange gekämpft, bis einer der beiden drei Runden gewonnen hat.

Mit dem Joystick können 16 verschiedene Bewegungen, darunter zehn Schläge und Tritte, ausgeführt werden, Für jeden erfolgreichen Schlag gibt es Punkte, für den Gegner Energieabzug. Sobald ein Kämpfer keine Energie mehr hat. bleibt er am Boden liegen.

Zwei Bonus-Runden mit digitalisierten Bildern aus dem Film sorgen für Abwechslung. In der einen muß der Spieler mit Eßstäbchen Fliegen fangen (sehr schwer), in der anderen einen Eisblock-Stapel mit bloßer Hand zerbrechen (sehr schmerzhaft). Was Karate Kid II von anderen Programmen dieses Genres unterscheidet, ist die exzellente Grafik und Animation. Die Hintergrundbilder nutzen die Farbpalette des ST voll aus. Die beiden Spielfiguren werden in fantastischer Animation (Zeichentrick-Qualität) dargestellt. Einziger Minuspunkt: Die beiden Akteure sind etwas klein geraten.

Musikalisch gibt sich das Programm durch eine gelungene Version von Peter Ceteras Film-Titelsong »Glory of Love«. Lebensecht digitalisierte Kampfschreie runden den Soundgenuß ab.

Alles in allem ein gutes Karate-Spiel, das die technischen Qualitäten des Atari ST ausnutzt, Spielerisch ist es nicht besser, aber auch nicht schlechter als vergleichbare 8-Bit-Produkte. Sie benötigen zum Spielen unbedingt einen Farbmonitor und 512 KByte RAM.


Boris Schneider
Aus: Happy Computer 03 / 1987, Seite 86

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