Tag Team Wrestling (C 64)

 Grafik  29 ★
 Sound & Musik  24 ★
 Happy-Wertung  17 ★
C 64
Sport-Spiel
39 DM (Kassette), 59 DM (Diskette)
Computer-Ringkampf aus der Spielhalle
Die bislang beste Ringkampf-Simulation für den C 64 ist »Championship Wrestling«. Nun tritt ein Herausforderer an, bei dem sich auch alles ums Catchen dreht: »Tag Taam Wrestling« ist die Umsetzung eines gleichnamigen Spielautomaten.

Ein Spieler kann gegen den Computer kämpfen; es dürfen sich auch zwei Leute gegenseitig verhauen. Für jeden Ringer zeigt ein Balken an, wieviel Kraft er noch übrig hat. Wer dauernd Hiebe einstecken muß, läuft Gefahr, alle Energie und damit den Kampf zu verlieren. Damit wären auch schon alle wesentlichen spielerischen Elemente aufgezählt. Je nach Joystickhaltung löst man durch Feuerknopfdruck einen bestimmten Hieb aus, aber das Angebot an Catcher-Griffen ist sehr beschränkt.

Doch die spieltechnische Dürftigkeit wird von der Grafik noch um Längen unterboten. Die Kämpfer-Sprites sind rekordverdächtig schlecht gezeichnet, holprig animiert und bewegen sich auf einem Niveau, das man selbst vor vier Jahren schwerlich akzeptiert hätte. Die einstimmige Begleitmusik paßt gut dazu.

Angesichts eines grafisch und spielerisch zwei Klassen besseren Programms wie Championship Wrestling kann man vor Tag Taam Wrestling nur warnen. Einziger Trost: Ein kostenloses Zusatzspiel namens »Karate Champ« wird als Zugabe mitgeliefert. Dieser mäßige »Exploding Fist«-Verschnitt (Karatekampf für einen oder zwei Spieler) ist zwar besser als Tag Taam Wrestling, was aber auch kein Kunststück ist. Außerdem kann man Karate Champ als Billig-Spiel für zirka 10 Mark kaufen. An »International Karate« kommt es bei weitem nicht heran.

Alles in allem also eine große Enttäuschung. Selbst unter dem Aspekt »Zwei Spiele zum Preis von einem« können die beiden Programme nicht überzeugen. Vor allem Tag Taam Wrestling ist eine ziemliche Pleite. Spielerisch war ja schon der Automat recht bescheiden, aber die C 64-Umsetzung unterbietet noch alle Erwartungen. (hl)


Heinrich Lenhardt
Aus: Happy Computer 06 / 1987, Seite 81

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