Wenn Sie ohne Luft zu holen erklären können, was Random-Access-Dateien, Interleaves, Betriebssysteme und Hexdumps sind, können Sie beruhigt diese Seite überblättern.
Wie bei jedem Hobby tauchen auch beim Computern eine Menge Begriffe auf, die anfangs mehr als fremd klingen. Kein Wunder, denn die meisten Begriffe stammen aus dem Englischen und wurden der Einfach-keit halber eingedeutscht. Würde man »Floppy Disk« wörtlich übersetzen, so könnte niemand etwas mit einer »schlappen Scheibe« anfangen. Weiterhin haben sich eine Menge Abkürzungen eingebürgert. Wer sagt schon gerne zu einer Grafik-Karte »Color Grafik Adapter«? Da ist »CGA« doch wesentlich einfacher auszusprechen.
Beginnend mit dieser Ausgabe wollen wir versuchen, Ihnen alle Begriffe und Fremdwörter, die in Happy-Computer Vorkommen, kurz und knapp zu erklären. Dabei legen wir besonders Wert auf den Inhalt der Schwerpunkte. Die dort auftauchenden Begriffe dienen dem allgemeinen Verständnis und sollten nicht unter den Tisch fallen. Sie werden erkennen, daß die meisten Begriffe halb so schwierig sind wie sie klingen.
In unseren Schwerpunkten drehte sich diesmal alles um Drucker und 8-Bit-Computer.
Matrixdrucker: Diese Drucker setzen ein Zeichen aus lauter Punkten zusammen. Die Punkte werden von Nadeln erzeugt. Diese Nadeln befinden sich im Druckkopf und werden über Magnetspulen bewegt. Dabei drücken sie das Farbband für einen kurzen Moment gegen das Papier. Durch die Bewegung des Druckkopfes und verschiedene Kombinationen der einzelnen Nadeln entstehen die Zeichen.
Je nach Drucker kann der Druckkopf 8, 9, 18 oder 24 Nadeln besitzen. Je mehr Nadeln er hat, desto besser wird das Druckbild.
Tintenstrahldrucker: Diese Drucker besitzen anstelle der Nadeln kleine Düsen im Druckkopf. Jedesmal, wenn ein Punkt gedruckt wird, wird ein sehr kleines Tröpfchen Tinte gegen das Papier gespritzt. Diese Drucker sind sehr leise und haben ein sehr gutes Schriftbild. Es lassen sich aber keine Durchschläge anfertigen.
Laserdrucker: Mit Hilfe eines Laserstrahls werden die Stellen auf dem Papier gekennzeichnet, an denen die Zeichen erscheinen sollen. Danach wird vergleichbar dem Fotokopierer ein Farbstoff (Toner) auf das Papier aufgebracht. Dieser Toner haftet nur an den Stellen, die der Laserstrahl gekennzeichnet hat. Das alles geschieht in Sekundenschnelle. Kleine Laserdrucker schaffen zwischen 5 und 10 Seiten in der Minute, für große Modelle sind 50 Seiten in der Minute kein Problem. Die gute Qualität hat allerdings Ihren Preis: 5000 Mark und mehr.
Typenraddrucker: Auf einer runden Plastikscheibe sind alle Zeichen (Typen) eines Zeichensatzes eingestanzt. Bei jedem Zeichen muß der Drucker erst das Typenrad an die richtige Stelle drehen und es dann gegen das Farbband drücken. Deshalb sind Typenraddrucker recht langsam (15-20 Zeichen in der Sekunde). Es lassen sich auch immer nur die Zeichen aus-drucken, die auf dem Typenrad vorhanden sind. Typenraddrucker haben dann allerdings Schreibmaschinenqualität.
Schnittstelle: Eine Schnittstelle ist die Verbindung einer Maschine zu ihrer Umwelt. In unserem Fall ist die Umwelt der Drucker und die Maschine der Computer. Über Schnittstellen können Geräte Daten austauschen. Eine Schnittstelle kann parallel oder seriell sein. Bei der parallelen Schnittstelle werden die Daten auf acht Leitungen gleichzeitig, bei der seriellen hintereinander Bit für Bit als Stromimpulse an den Empfänger geschickt.
Traktor: Der Traktor wird dazu benutzt, um Endlospapier dem Drucker zuzuführen. Dabei dienen die Löcher der seitlichen Streifen zum Transport. Jedesmal. wenn das Papier transportiert wird, greifen kleine Stacheln an der Stachelwalze in die Löcher und ziehen oder schieben Oe nach Konstruktion) das Papier ein Stückchen weiter.
DIP-Schalter: DIP-Schalter sind nichts anderes als sehr kleine Schalter. Sie lassen sich meist nur mit einem kleinen Schraubenzieher oder einem Kugelschreiber verstellen. DIP-Schalter werden überall dort verwendet, wo wenig Platz ist und wo selten etwas an der Einstellung geändert wird. Beim Drucker dienen diese Schalter zur Einstellung der verschiedenen Funktionen und des Zeichensatzes. Diese Einstellung erkennt der Drucker nach dem Einschalten.
Kompatibel: Dieser Begriff hat zwei Bedeutungen:
Einmal kann man ihn verwenden, wenn man beispielsweise zwei Computer oder Drucker miteinander vergleicht. Spricht man dann von kompatibel, ist gemeint, daß beide Computer oder Drucker die gleichen Funktionen haben. Umgangssprachlich spricht man von kompatibel, wenn zum Beispiel ein Drucker an einen Computer anschließbar ist. Gemeint ist dann, daß beide Geräte »miteinander arbeiten«. Besondere Bedeutung im Bereich der Drucker ist die »EPSON-Kompatibilität«. Mit dem FX-80 setzte der Druckerhersteller Epson einen Standard, was die Tabelle der Steuerbefehle betrifft. Ein guter Drucker sollte deshalb Epson-kompatibel sein.
Pica: Eine der verschiedenen Schriftarten, die von Druckern beherrscht werden. Dabei werden zehn Zeichen auf ein Zoll (ungefähr 2,5 Zentimeter) gedruckt. Eine weitere Schriftart ist Elite (12 Zeichen pro Zoll). NLQ (Near Letter Quality) oder Schönschrift. Die meisten Drucker beherrschen diese Druckart. Die erhöhte Druckqualität macht sich in einer wesentlich langsameren Druckgeschwindigkeit bemerkbar.
LQ (Letter Quality): Eine Schönschrift in noch besserer Qualität. Auch hierbei arbeitet der Drucker wesentlich langsamer. LQ finden Sie bei den meisten 24-Nadel-Druckern.
Bit: Ein Bit ist die kleinste Informationseinheit. die ein Computer kennt. Ein Bit kann nur die Werte 0 und 1 annehmen. Im Computer werden diese Werte durch »Strom« (1) und »kein Strom« (0) dargestellt. Sie können ein Bit auch mit einem Schalter vergleichen, der auch nur zwei Stellungen kennt offen (0) und geschlossen (1).
Byte: Byte ist die Einheit für Information (wie Kilogramm für Masse). In einem Byte sind 8 Bit zusammengefaßt. Durch Kombination der Zustände der einzelnen Bits kann ein Byte Werte zwischen 0 und 255 annehmen. Nächstgrößere Einheiten sind Kilobyte (1024 Byte) und Megabyte (1024 Kilobyte).
8 und 16-Bit: Meistens verwendet im Zusammenhang mit Mikroprozessoren. Dieser Wert gibt an, wieviel Daten-Bits der Prozessor auf einmal verarbeiten kann. Der Prozessor des C 64 kann nur 8-Bit-Daten verarbeiten, der eines Personal Computers wie zum Beispiel der IBM-XT kann 16-Bit-Daten verarbeiten. Das macht sich in einer höheren Rechengeschwindigkeit bemerkbar.
Betriebssystem: »Grundprogramm« eines Computers. Jeder Computer braucht ein Betriebssystem. Bei einigen Computern muß es von Diskette geladen werden, andere haben es fest eingebaut. Ein Betriebssystem stellt folgende Routinen zur Verfügung: Einlesen von Zeichen von der Tastatur. Ausgabe von Zeichen auf den Bildschirm, Laden und Speichern auf Diskette und Verwalten der Schnittstellen. Ein Betriebssystem hat nichts mit einer Programmiersprache zu tun. Es stellt lediglich die Verbindung zwischen den Programmen und dem Computer her.
MS-DOS: Betriebssystem für IBM-kompatible Personal Computer. Übersetzt heißt das: »Microsoft (Software-Firma) Disketten-Betriebssystem«. MS-DOS ist eines der verbreitetsten Betriebssysteme auf der Welt. CP/M: Ein Betriebssystem, das auf 8-Bit-Computern sehr verbreitet ist. Allerdings wird es heute kaum noch verwendet, da es recht langsam arbeitet und die 8-Bit-Computer, auf denen es läuft durch moderne 16-Bit-Computer ersetzt werden. Das CP/M-Betriebssystem gibt es mittlerweile in einer 16-Bit-Version für PCs. Es nennt sich CP/M-86 ist aber lange nicht so verbreitet, wie MS-DOS, das auf dem gleichen Computer läuft. Software: Unter diesem Begriff fallen alle Programme, die es für einen Computer gibt. Auch das bereits erwähnte Betriebssystem zählt zur Software eines Computers.
Hardware: Das Gegenstück zur Software. Jedes Computerteil, das man »anfassen« kann, wie der Computer selbst oder ein Drucker oder ein Monitor zählt sich zur Hardware. (rz/wo)